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Nicht offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb im Oberschwellenbereich | 02/2011

Berufsschule für Verwaltungsberufe, Embelgasse 46-48

Perspektive

Perspektive

Finalist

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext


ARCHITEKTUR

Das neue Schulgebäude besetzt das definierte Baufeld in der gesamten Breite und reagiert straßenseitig in seiner Höhenlage auf die angrenzenden Gebäude. Um die Verschattung der Nachbarbauten gegenüber dem ehemaligen Bestandsgebäude zu reduzieren, wird bewußt auf die Ausbildung eines Dachgeschosses verzichtet. Im Osten des Baufeldes rückt der neue Baukörper von der Grundgrenze ab, um ausreichend Abstand zur Nachbarschaft zu wahren. Gleichzeitig verbinden sich die beiden Grünbereiche miteinander und umspülen den 3-geschossigen Hoftrakt.

Die neue Berufsschule wird zentral von der Embelgasse erschlossen. Der zurückgesetzte Eingangsbereich bietet einen witterungsgeschützten Zugang und fungiert gleichzeitig als erweiterter Vorplatz der Schule. Hierüber erfolgt auch die externe Erschließung des im Untergeschoss gelegenen Gymnastiksaals. Großflächige Erdgeschossverglasungen bieten spannende Ein- und Ausblicke und ermöglichen einen freien Blick in den begrünten Innenhof. Über den gedeckten Vorplatz wird die zentrale, mehrgeschossige Eingangshalle erschlossen - diese bildet das kommunikative Herzstück des Neubaus.
Erdgeschossig organisieren sich Mehrzweckraum, Frontoffice und Besucherempore des Gymnastiksaals um den zentralen Eingangsbereich. Der stützenfreie Mehrzweckraum kann optional getrennt und - späteren Nutzerwünschen folgend - problemlos in zwei Klassenräume geteilt werden. Das Frontoffice schiebt sich in den begrünten Innenhof und bietet mit seinem orthogonalen Grundrisszuschnitt vielseitige Nutzungsmöglichkeiten.
In den vier Obergeschossen gruppieren sich die einzelnen Funktionsbereiche um den zentralen Luftraum. Räumlich variierend, durchzieht dieser das Gebäudeinnere und bietet interessante Blickbezüge.
Durch die stirnseitige Positionierung der Klassenräume werden attraktive Kommunikations- und Pausenbereiche geschaffen, die den zentralen Luftraum in allen Geschossen beleben - ungenutzte Gangflächen werden somit vermieden. Der Zuschnitt der Klassenräume ermöglicht neben den gewünschten räumlich-pädagogischen Anforderungen vielseitige Bespielungs- und Möblierungsvarianten unterschiedlichster Lernformen.
Das zentral gelegene über zwei Ebenen organisierte Lehrerzimmer ermöglicht separate Arbeits- und Kommunikationsbereiche und kurze Wege in alle Klassen. Zudem gewährleistet die Situierung im Hoftrakt einen guten Überblick der beiden Innenhöfe.
Neben den offenen Arbeitsbereichen im Gebäudeinneren werden zusätzliche Lerninseln im Freien („grünes Klassenzimmer“) auf der Dachterrasse des Hoftraktes ermöglicht.

STATIK

Das Gebäude ist als Stahlbetonskelettbau mit Flachdecken konzipiert. Die Decken sind mit einer Stärke von 26cm vorgesehen. Im Hinblick auf die klare Tragstruktur bietet sich eine Ausführung mit Halbfertigteildecken (Elementdecken) bzw. in Teilbereichen auch mit Fertigteildecken (Hohldielendecken) an.
Die vertikale Lastabtragung und Horizontalstabilisierung erfolgt über die beiden Feuermauern, die vier Stahlbetonkerne sowie die Parapetträger der Fassaden.
Die massiven Klassentrennwände sind als Stahlbetonüberzüge ausgeführt und ermöglichen die stützenfreie Ausführung von Mehrzweckraum und Gymnastiksaal. Hierbei erfolgt die Lastabtragung über den geschossweisen Wechsel von den Überzügen (Klassentrennwände) in die Unterzüge zwischen den beiden Stahlbetonkernen. Die Wände können mit Ausnahme, der als wandartige Träger wirkenden Klassentrennwände, mit Halbfertigteilen (Hohlwände) ausgeführt werden.
Die erfolgt über die beiden Feuermauern und der Stirnwand im Hof sowie über die vier vorhandenen Stahlbetonkerne.
Als Gründung ist eine Stahlbetonbodenplatte vorgesehen, welche eine mittlere Stärke von 60 cm aufweisen wird. Zur Sicherung der Fundamente der Nachbargebäude werden entsprechende Unterfangungen bzw. das abschnittsweise Anbauen des Kellers erforderlich sein.


FASSADE

Die Fassade ist als zweischalige Sichtbetonwand mit Kerndämmung ausgeführt. Metallspaneinstreuungen geben der außenliegenden Betonebene einen lebendigen Farbton in changierendem Rot und Braun. Das Fassadenthema der gestapelten „Doppel-T-Träger“ wird im Erdgeschossbereich haptisch gebrochen und interpretiert mit seiner sandgestrahlten Oberfläche das Sockelmotiv der Nachbargebäude neu.
Die als Überzug fungierenden Parapete ermöglichen eine großzügige, stützenfreie Verglasung und stellen eine ausreichende Belichtung der Klassenräume sicher. Das innenliegende Fensterband auf Arbeitstischhöhe bietet mit seinen Kippflügeln individuelle Lüftungsmöglichkeiten.
Verstellbare Lamellen im Scheibenzwischenraum der außenbündigen Panoramafenster schützen vor sommerlicher Überhitzung.
Plan 01

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Plan 02

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