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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2011

Bebauung Dom-Römer-Areal in Frankfurt am Main

2. Preis / Braubachstraße 29

MEURER GENERALPLANER GMBH

Architektur

Erläuterungstext

Die Besonderheit des Gebäudes besteht unter anderem darin, dass es in seinem Nachbargebäude, Braubachstrasse 31 einen „Zwillingsbau“ besitzt, der noch erhalten ist. Dieser ist in Bezug auf die Ausbildung der Fassade der Hauptgeschosse an der Braubachstrasse analog. Dieser besonderen Situation trägt unser Konzept insofern Rechnung, als es die Hauptstrukturen der historisch überlieferten Fassadenstruktur, die Höhenlage der Geschosse und die Proportionen die Gliederung aufnimmt und weiterentwickelt.
So gliedert sich die Fassade wie im historischen Zustand in drei Abschnitte: Erdgeschoss – Hauptgeschosse mit Giebel – Dachgeschoss. Unter Beibehaltung der Fensterproportionen sowie der Profilierung der übrigen Fassade, wird auf die Schmuckelemente der historischen Fassade verzichtet und statt dessen besonderer Wert auf die feine Profilierung und Materialität der Fensterelemente gelegt.

Die neue Fassade versteht sich als eine Art „Gipsabdruck“ der historischen Fassade. Die Profilierungen geben einen Negativabdruck des Vorbildes wieder. Die neu eingesetzten Fenster und Türen halten zu der ursprünglichen Fensteröffnung einen Abstand von 5 cm.

Da der ursprüngliche Bau in Beton konstruiert war, wird dieses Thema wieder aufgenommen und auch in der Materialität der Fassade gespiegelt. So bestehen die geschlossenen, profilierten Fassadenflächen aus farbigem faserarmiertem Beton. Diese zweischalige Konstruktionsweise erlaubt eine plastische Homogenität der Fassade mit einer hochwertigen Oberflächenqualität und Beständigkeit.

Die Fenster des Erdgeschosses sind in Lage und Form dem historischen Vorbild nachgeformt. Die abgeflachten Rundbögen werden ebenso wieder eingesetzt wie die Lage und Form der Eingangstür. Die Fenster sind umlaufend mit einem leicht vorspringenden Rahmen aus Baubronze versehen.

In den Hauptgeschossen wird das Fassadenthema des „Rahmens“ aufgenommen. So bilden die drei Geschosse eine durch einen profilierten Rahmen zusammengefügte Einheit. Horizontale und vertikale Bänder strukturieren diesen Rahmen und bilden zusammen mit den Fenstern ein fein an abgestimmtes Relief.

Der Giebel schließt das Gebäude ab. In seinen Hauptabmessungen dem ursprünglichen Bild nahe, wird er durch eine mittig ausgerichtete Fensterreihe, wie auch ein rundes Oberlicht akzentuiert.

In den Seitenfassaden werden die Fensterproportionen, die jeweils nach oben hin verkürzt werden, wieder aufgenommen. So erhält auch der Erschließungs- und Verbindungsbau die gleichen Elemente wie die Frontansicht. Auf eine Profilierung der Fassadenfläche wird in diesem Bereich verzichtet. Die Dächer sind schiefergedeckt.

Die Fenster selbst bestehen in ihren Profilen aus Baubronze. Die Rahmen sind über eine tiefliegende Fuge umlaufend von der Fassadenebene abgesetzt, sodass sich ein besonderes Licht- und Schattenspiel der Fassade ergibt.

Die Nutzung des Gebäudes folgt dem Masterplan. Im Erdgeschosse befindest sich eine Gastronomie, die jedoch abweichend zum Masterplankonzept auch eine Orientierung in den Innenhof erlaubt. Der Eingang zu den Veranstaltungsräumen des 1. und 2. Obergeschosses befindet sich seitlich im Verbindungsbau. Dieser ist so organisiert, dass eine barrierefreie Erschließung aller Hauptebenen möglich ist und ferner das Gebäude „Klein Nürnberg“ auf der Ebene des 1. Obergeschosses eben zum Veranstaltungsraum der Braubachstrasse 29 liegt. Im 3. Obergeschoss befindet sich die Hausmeisterwohnung. Auf dieser Ebene erreicht man über ein gesondertes Treppenhaus auch die letzte Ebene mit Hotelzimmern, die als Suiten zweigeschossig organisiert sind. Der in diesem Geschoss angebotene interne Flur kann mit den Hotelräumen der Nachbargebäude verbunden werden.