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Ankauf 7 / 7

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2005

Neubau eines Freizeit- und Erlebnisbades

Blatt 1

Blatt 1

Ankauf

geising + böker

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliches und räumliches Konzept

Die Lage des Grundstückes an der Nahtstelle zwischen dem die Oker begleitenden Grünraum und der städtisch aufgelockerten Begleitbebauung der Hamburger Straße erfordert eine subtile Behandlung der Gebäudemassen und ihrer Verzahnung mit dem Grün- und Stadtraum.
Aus den Volumina der Optionen (Disko, Fitness, Eisbahn) bildet sich einerseits ein länglicher städtischer Raum, der mit der gegenüberliegenden Bebauung korrespondiert und dessen Abschluss die Front des Freizeitbades bildet. Andererseits dringt der Freiraum durch das Gebäude hindurch in diesen Platz vor.

Der Entwurf für das eigentliche Freizeitbad entwickelt aus dieser Spannung zwischen den konträren Räumen das Thema der Überlagerung von Freiräumen und festen Gebäudekörpern. Der Freiraum fließt von vier Seiten in den Gebäudekörper ein und setzt damit eine Drehung und Verwindung der Gebäudemassen in Gang.
Hieraus entwickelt sich das räumliche Thema der sich in drei Dimensionen verschlingenden Räume und Körper, wobei sich entgegengesetzt über die Diagonale die Schwerpunkte der Massigkeit und der Offenheit bilden.

Die Raumschlange definiert durch ihre Verwindungen die Begrenzungen der offenen Räume ohne ihre Verzahnung und Überlagerung mit den Grünräumen zu verhindern.
Da die schöneren Grünräume eher im Westen und Norden des Geländes liegen und im Süden das eher problematische Schützenplatzgelände liegt, orientiert sich das Freizeitbad in erster Linie nach Westen und weniger nach Süden. Der Saunagarten entwickelt sich zum Naturschutzgebiet nach Westen und Norden. Die Sichtbeziehung aus dem Aktivbecken geht ebenfalls in den Grünraum nach Norden, während das Sportbecken eine visuelle Anbindung sowohl nach Norden als auch nach Osten zum jüdischen Friedhof erhält.

Verkehrskonzept
Das Verkehrskonzept belässt im wesentlichen die vorhandene Situation. Die Ein- und Ausfahrt erfolgt in etwa an der bisherigen Stelle und führt direkt auf die Gebäudefront. Begleitend zur Straße führt eine sehr flache Rampe die Fußgänger und Radfahrer von der Hamburger Strasse auf den höher gelegenen Vorplatz des Bades. Von hier aus können später auch das Fitness-Studio und die Eisbahn erschlossen werden.
Die Parkplatzzufahrt erfolgt über einen Abzweig hinter der Tankstelle. Eine weitere Abfahrt kann, muss aber nicht, jenseits der Tankstelle geschaffen werden um den An- und Abfahrtsverkehr zu entzerren. Die Masse der Parkplätze konzentriert sich im Süden und wird als stark durchgrünte Anlage erstellt.
Die Zufahrt zur Uferstrasse wird über die Schützenstraße (Einbahnstraße), die Abfahrt über das Wettbewerbsgelände wie bisher beibehalten. Sollte die Notwendigkeit der Anbindung des Uferstraßengebietes in Zukunft entfallen, könnte das Fitness-Studio auch eine zusätzliche direkte bauliche Anbindung auf der Badebene erhalten.

Städtebauliche Optionen
Das städtebauliche Konzept ist so angelegt, dass das Bad sowohl als Solitär im Grünraum als auch als Abschluss eines städtischen Raumes funktioniert. Insofern ist es möglich, zunächst nur das Bad zu realisieren und es dann um die weiteren Komponenten (Fitness, Disco, Eisbahn) zu ergänzen. Das Fitnessstudio erhält seine bauliche Verbindung an die Eingangshalle des Bades in Ebene +1, ist jedoch ansonsten unabhängig, die Diskothek ist total unabhängig, während die Eisbahn an den Vorplatz des Bades mit angebunden wird.
Die Eisbahn würde dann über den Parkplatzflächen aufgeständert. Es entsteht so überdachter Parkraum. Wenn aus Kostengründen erforderlich, wäre es auch denkbar, die Eisbahn direkt auf das Gelände zu bauen. Dadurch entstünde jedoch eine etwas ungünstigere Organisation der Parkräume (Parkplätze auch im Norden).


Funktionales Konzept
Die Gäste erreichen die Eingangshalle in Ebene +1 entweder über die flache Rampe von der Hamburger Straße oder vom Parkplatz über eine Treppenanlage zum Vorplatz. Es ist aber auch ein direkter Zugang mit Fahrstuhl aus Ebene 0 vorhanden (Behinderte, Vereine, Schulen).
Von der Eingangshalle sind die Umkleidebereiche direkt erschlossen. Für das Schwimmbad auf Badeplattenebene 0, für die Sauna auf Ebene 1 mit ebenem Anschluss an die Sauna.
Das Schwimmbad teilt sich in drei Bereiche. Der Sportbecken- und der Freizeitbeckenbereich verfügen über jeweils eigene Umkleidebereiche, aber die Verbindung ist sowohl im Badebereich als auch im Umkleidebereich möglich, so dass die unbeschränkte Wahl für Umkleide und Badeattraktionen gegeben sind.
Der Aktivbeckenbereich kann, je nach Kurs bzw. Trainingszeit durch Schiebewände entweder dem Sport oder dem Freizeitbereich zugeordnet werden. Sogar eine Zuordnung zur Sauna ist (z.B. in den Abendstunden) über eine Treppenverbindung möglich.
Im Freizeitbereich werden durch kleine Ebenenversätze der Kinderbereich und der Bereich für ruhebedürftigere Gäste getrennt. Die Rutsche liegt ohnehin in einem abgetrennten Bereich. Der Freibereich orientiert sich nach Süd-Westen, wobei die kleine Außenwasserfläche im Sommer durch Teilöffnung der Wände und des transparenten Daches um die Innenwasserfläche erweitert werden kann.
Die Gastronomie liegt in Ebene +1 mit Aussicht auf das Badegeschehen und versorgt aus der zentralen Küche alle drei Verzehrbereiche.
Die Sauna ist im Wesentlichen auf der Ebene +1 angeordnet und daher unmittelbar aus der Eingangshalle zu erreichen, auch der zugehörige Saunagarten ist durch die teilweise erhöhte Lage zum einen auf gleicher Ebene angeschlossen, zum anderen von der Liegefläche des Bades getrennt.
Ein Teil des Saunagartens ist als Dachterrasse vorgesehen.
Der Wellnessbereich liegt auf der Ebene +2 und ist für externe Gäste direkt aus der Eingangshalle zu erreichen. Für Saunagäste gibt es eine interne Erschließung neben dem Infotresen der Sauna, der mit dem Gastrotresen verbunden ist.
Der Wellnessbereich verfügt im Anschluss an den Ruheraum über einen eigenen Dachgarten.

Erweiterungskonzept / Optionen
Aus Gründen einer möglichst engen funktionalen Anbindung ist es sinnvoll, die optionale Erweiterung des Wellnessbereichs, der Saunaumkleide und der Sauna auf dem Dach der Ebene +1 vorzusehen. Dadurch werden extrem kurze Wege erreicht; die Umkleide ist auch für reine Wellnessgäste unmittelbar zugänglich; die Saunaerweiterung lässt sich als separates Angebot (z. B. Damensauna) betreiben. Die Konstruktion müsste für die Aufstockung ausgelegt werden.
Die Erweiterung des Saunagartens mit dem Schwimmteich orientiert sich zum Naturraum der Oker, bleibt aber auf dem eigenen Grundstück, was die Möglichkeit der Erweiterung vereinfachen sollte.

Materialkonzept
Die Außenhaut des Gebäudes ist mit einer Fassade überzogen die aus der Materialität und den Formaten heraus eine einheitliche Wirkung der Gebäudeteile hervorruft. Durch die unterschiedlichen Abstufungen zwischen transparenten, transluzenten und verschieden opaquen und farbigen Erscheinungen und deren Überlagerung mit den unterschiedlichen dahinter liegenden Materialien wird eine Vielzahl unterschiedlichster Changierungen hervorgerufen.
Die Konstruktion ist als Stahlbetonbau geplant wobei die Hallen mit Stahlträgern überspannt und mit einer teilweise zu öffnenden transparenten Dachhaut überdeckt werden.
Blatt 2

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Blatt 3

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Blatt 4

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Blatt 5

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Modell

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