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Einladungswettbewerb | 07/2011

Hafenkante Bremen – Baufeld F15 Wohnen an der Weserpromenade

ein 3. Preis

KBNK Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Konzept Baustruktur

Nach dem Masterplan „Überseestadt“ entsteht an der Weser auf dem Gelände der alten Hafenreviere eine Baustruktur mit höchsten Wohngenuß am Wasser.
Auf den Baufeldern entwickeln unterschiedliche architektonische Handschriften individuelle Quartiere. Das Leitbild der vernetzten Stadt - Tradition, Gewerbe und Wohnen- wird an diesem Ort mit höchster Qualität verwirklicht.
Die winkelförmige Baustruktur des Bebauungsplanes mit ihrer Orientierung zur Weser ermöglicht einen grandiosen Bezug zum Wasser , differenzierte Stadträume in Nutzung und Gebäudekubaturen und eine lebendige Vielfalt.
Basierend auf die Studie von ASTOC wird für das Baufeld F 15 eine Architektur entwickelt, die sowohl den funktionalen Anspruch als auch die Gunst der Lage unterstützt.
Alle Wohnungen sollen vom ruhigen, besonnten Innenhof profitieren, Wohnnutzungen auch im Erdgeschoss unterstützen dies. Durch die städtebauliche Anordnung eines riegelförmigen Baukörpers zum „Kommodore-Johnson-Boulevard“ wird die Lärmemmission optimal reduziert. An den Gebäudeköpfen sind kleinere Ladenzonen angeordnet.
Durch die Aussenanlagengestaltung -Treppen, Rampen, Bauminsel mit Sitzmöglichkeit, Spielflächen und Grünzone- wird ein qualitätvolles Wohnen unterstützt.
Flanieren, sitzen, schauen, treffen, spielen, kaffeetrinken, skaten, sonnen und schiffegucken; es entsteht ein Ort mit besonderer Aufenthalts- und Wohnqualität.

Typologie

Die Ausrichtung und Sichtverbindung nach Süden und Westen zur Weser spiegelt sich in der Grundrisstypologie und in der Ausformulierung der Fassaden wieder. Die Dynamik der geformten Baukörper unterstreicht den besonderen Ort, bietet eine optimale Ausrichtung, leitet Wegeführungen im Erdgeschoss „um die Ecke“ und bietet in den Staffelgeschossen grandiose Terrassen.
Großzügige Balkone, Loggien und Mietergärten im Erdgeschoss bieten den Bewohnern ein hohes Maß an Wohnqualität. Schutz bei „Wind und Wetter“ bietet ein gläsernes Schiebe-Dreh-System, welches gleichzeitig den außenliegenden Sonnenschutz gewährleistet.
Die Grundrissgeometrie der Baukörper nutzt die besondere Lage am Wasser. Auffälliges Merkmal des Grundrisskonzeptes ist der Durchgang im Erdgeschoss als direkte Zuwegung in den Garten für alle Bewohner. Durchgesteckte Wohnungen und Dreispänner zum Wasser bieten großtmöglichen Wasserbezug. Die Wohnungen organisieren sich um einen festen tragenden Treppenhauskern, die Sanitärzonen liegen überwiegend an der Aussenwand, Trennung von Privat- und Wohnbereich, schaltbare Räume und flexible Trennwände ermöglichen den Bewohnern vielseitige Wohnungsvarianten.
Als besondere Architekturform wird der südliche Teil des Baukörpers B entwickelt. Dieser Teil des Gebäudes versteht sich als „Hybridhaus“ in dem sowohl gearbeitet als auch gewohnt werden kann.

Die Fassade ist geprägt durch frei angeordnete horizontale Fensterbänder, welche die flexiblen Wohnungsgrundrisse widerspiegeln. Baulich eingefasste Balkone und Loggien verleihen der Fassade Schichtigkeit und Tiefe. Die pigmentierten Sichtbetonfassaden in unterschiedlichen Nuancen von Rottönen, nehmen durch Farbe und Maßstab einen engen Bezug zur nachbarschaftlichen Hafenarchitektur der Speichergebäude auf.


Konstruktion

Um eine maximale Flexibilität der Grundrisse zu ermöglichen, ist als Konstruktion ein Stahlbetonskelettbau mit Flachdecken und aussteifenden Treppenhauskernen geplant, so daß auf tragende Wände in den Wohnungen verzichtet werden kann. Wohnungstypen vom Loft bis zur klassischen „4-Zimmer Wohnung“ sind ohne aufwändige Maßnahmen realisierbar.


Nachhaltigkeitskonzept

Bereits bei der Erstellung der Gebäude wird ein möglicher Ersatz von Gebäudebauteilen und deren anschließende Wiederverwendung bedacht (Cradle to cradle). Zudem wird den Bewohnern durch die großflächig auf dem Dach integrierte Photovoltaik und Windstrom Ökostrom eine im Betrieb CO2-neutrale E-Mobilität ermöglicht.
Ziel ist eine Unterschreitung des Gesamt-Primärenergiebedarf nach EnEV 2009 um mindestens 30 %. Wie bei einem Passivhaus sorgen eine wärmebrückenfreie Gebäudehülle im Passivhausstandard, Dreischeibenverglasung und hocheffiziente Wärmerückgewinnung sorgen für einen geringen Heizwärmebedarf.
Als Beleuchtung werden LED-Leuchten eingesetzt, die tageslicht- und präsenzabhängig gesteuert werden. Großflächig in Dach und Fassade integrierte Photovoltaikanlagen senken weiter den Primärenergiebedarf. Eine natürliche Lüftung über akustisch optimierte Fenster und Solarkamine regulieren das Raumklima in der Übergangszeit.
Über den Erwerb von zertifiziertem Ökostrom bzw. über extra für das Projekt erstellte Windkraftanlagen (außerhalb der Stadt) kann ein netzneutrales „Null-Energiegebäude“ erzielt werden und darüber hinaus ein CO2-neutraler Betrieb von Elektroautos sichergestellt werden. Reichlich Fahrradstellplätze und Car-Sharing inkl. Elektroautos sind vorgesehen. Alle Stellplätze erhalten Ladestationen, die mit Ökostrom gespeist werden.
Für die gesamten Gebäude werden umweltfreundliche Materialien mit einem hohen Anteil nachwachsender Rohstoffe eingesetzt. Für die Fenster wird Holz verwendet und auf PVC und halogenhaltige Baustoffe wird verzichtet. Mittels einer detaillierten Ökobilanz werden der Einsatz von recycelten und nachwachsenden Baustoffen sowie das Energiekonzept im Zusammenspiel mit der Gebäudehülle optimiert. Unter dem „Cradle to cradle“ Ansatz werden insbesondere der Ersatz von Fassaden und ein späterer Rückbau berücksichtigt.
Ein optimiertes Raumklimakonzept und eine allergiker-gerechte Ausstattung (z. B. Pollenfilter, Verzicht auf Lösungsmittel) sorgen für einen besonders gesundheitsbewussten und behaglichen Komfort. So kommen schadstoffarme Baustoffe bzw. Produkte zum Einsatz, ein halogenfreies Materialkonzept bei oberflächennahen Bauteilen wird verfolgt.
Der Betrieb des Gebäudes wird durch die Reduktion des Verbrauchs und einen geringen Erneuerungsbedarf nachhaltig sein. Alle Materialien werden deklariert, sind wartungsarm und leicht zu erneuern. Die Betriebsprozesse werden kontinuierlich analysiert und optimiert.
Ein Betriebshandbuch mit allen für den Betrieb des Gebäudes notwendigen Hinweisen wird an die Mieter übergeben und ein komplettes Facility-Management wird frühzeitig eingebunden.
Blatt 1

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Blatt 2

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Blatt 3

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Promenade

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