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Offener Wettbewerb | 10/2011

Wettbewerb Sanierung und Erweiterung B[R]G St. Pölten

Anerkennung

EDERER HAGHIRIAN ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Der Diskurs zwischen Alt und Neu wird mit der ansteigenden Zahl von Erweiterungen und Sanierungen von öffentlichen Gebäuden zu einem immer wichtigeren Faktor in der europäischen Baukultur. Die Adaption des Schulgebäudes des B[R]G St. Pölten ist in diesem Lichte zu betrachten. Der akute Raumbedarf und eine zeitgemäße ökologische Sanierung verlangen einen Eingriff in die bestehende Substanz, welcher dem Gymnasium ein neues Erscheinungsbild verleihen wird. Trotzdem war es uns wichtig den grundsätzlichen Charakter des B[R]G St. Pölten in seinem örtlichen Kontext – als signifikantes Ensemble an einer der Haupteinfallsstraßen und als ein Stück Erinnerung vieler ehemaliger Schüler und Lehrer - zu erhalten.
Der österreichische Schulbau befindet sich im Umbruch und neue Schulbaukonzepte versuchen den gesellschaftlichen Wandel und die ausufernden Wissensansprüche an die heutige Jugend in Einklang zu bringen.
In diesem Sinne entschlossen wir uns die Eingriffe im Bauteil A auf ein Minimum zu reduzieren, den Bauteil C um eine Turnhalle zu ergänzen und den Bauteil B aus dem Jahre 1972 vollständig abzubrechen. Das Ensemble wird um einen 2-geschossigen Neubau im Nordwesten bereichert und im Erdgeschoß auf der Breite des Vorplatzdaches an den Bauteil A angeschlossen.
Im Erdgeschoss des Neubaus wird die neue großflächige Bewegungs- und Aufenthaltszone, welche sich vom Schuleingang bis zur Freiterrasse an der Schwaighoferstrasse durchzieht, zum zentralen Verteiler für die ganze Schule. Punktuelle Raumeinheiten (Bibliothek, Mehrzweckraum und Nachmittagsbetreuung) ermöglichen eine hohe Nutzungsfrequenz dieses Bereiches und unterstützen so die internen Synergien zwischen den einzelnen Funktionen - die Bibliothek liegt direkt gegenüber der Nachmittagsbetreuung bzw. der Mehrzweckraum ist in direkter Nachbarschaft zur Administration und kann bei Bedarf mit den Musiksälen zusammengeschlossen werden. Andere Funktionsbereiche (Bildnerische Erziehung, Administration, EDV, …) sind direkt an diese zentrale Zone angedockt. Quer dazu befindet sich eine „Magistrale“ welche auf beiden Geschossen die Möglichkeit bittet, auf kürzestem Wege das Gebäude zu durchschreiten.
In der Mitte der zentralen Aufenthaltszone führt eine großzügige Sitztreppe ins Obergeschoß zu den Klassenräumen. Der Großteil der Klassenräume befindet sich im 1.Obergeschoß und der Rest einen Stock höher.
Die meisten Unterrichtsräume des Neubaus - zu Clustern zusammengefasst - sind um einen zentralen „Marktplatz“ situiert und ermöglichen so eine direkte Sichtverbindung zwischen Klasse und dem multifunktionellen Freibereich davor. Der Rest der Klassen ist entlang der Magistrale situiert und wird von Freiklassen flankiert. Die „Marktplätze“ verfügen über Atrien und Lernterrassen. Bei Bedarf lassen sich die Bildungsräume durch Faltschiebetüren vollständig öffnen. Die großzügigen Verglasungen ermöglichen einen starken visuellen Außenbezug des „Markplatzes“ aus allen Bereichen. Die Nahebeziehungen zwischen den Klassen und den Sonderunterrichtsräumen gewährleisten einen optimalen Schulbetrieb.
Der Bereich der Leibesübungen wird um eine Sporthalle mit den dazugehörigen Nebenräumen erweitert. Die bestehenden Sporthallen werden saniert und die Nebenräume mit einem belichteten Erschließungsgang neu strukturiert. Die Lehrergarderoben werden zusammengefasst und mit Blick auf das Sportfeld in dem Kopfbau untergebracht.