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Projekt- und Ideenwettbewerb | 11/2005

Park in Liebefeld

Allee

Allee

1. Preis / 1. Rang

Mettler Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Der neue Park Köniz ist ein StĂŒck Landschaft inmitten des Siedlungsgebietes.
FĂŒr die Bewohner und Besucher von Köniz wird der neu erleb- und nutzbare Freiraum, mit seiner grosszĂŒgigen, offenen WiesenflĂ€che, der WasserflĂ€che und dem prĂ€chtigen Baumbestand ein wichtiger Erholungsort.
Der Park als idealisierter Naturraum, folgt in seiner Grundkonzeption dem klassischen Volkspark mit einer zentralen RasenflÀche zum Spielen, Grillen und Entspannen. Zwei gegensÀtzliche BÀnder rahmen die RasenflÀchen, die sich in ihrer Form und Nutzung unterscheiden. Form und Nutzung reagieren wiederum auf die Nachbarschaft. Der neu gestaltete Park verbindet und hebt gestalterische und ökologische Belange gleichermassen hervor.

Die drei elementaren Bausteine des Parks sind: Lindenallee, Freies Vegetationsband und Zentrale Rasen- / WiesenflÀche mit Weiher
- Im Westen, zur Schwarzenburgstrasse hin, begrenzt eine durchgehende Lindenallee den neuen Park. Sie ist Flaniermeile und SpielflĂ€che zugleich. Hier finden sich in den hellen Asphaltbelag integrierte Spielfelder, fĂŒr Alt und Jung – Skaten, Radfahren, Boule spielen und Schaukeln.
- Das sich organisch an die GrundstĂŒcksgrenze anschmiegende Vegetationsband schafft einen ruhigen Gegenpol zum aktiven Band der Lindenallee. Die freien Formen reagieren auf die Anordnung der HĂ€user und orientieren sich an der vorgegebenen GrundstĂŒcksgrenze. Wohnbebauung und Park verzahnen sich.
- Die grosszĂŒgige Rasen- und WiesenflĂ€che, mit dem an der tiefsten Stelle gelegenen Weiher, bildet die Mitte des Parks. Sie wird durch drei Baumgruppen und einer Inselbaumgruppe rĂ€umlich gegliedert und dadurch in ihrer Raumproportion besser erfahrbar.

Der Anfang und das Ende des Parks, werden durch verbindende und offen zugĂ€ngliche PlĂ€tze mit dreireihigen LindenhochstĂ€mmen gestaltet. Ein neues GebĂ€ude mit vorgelagerten Kleinspielfeldern als AllwetterplĂ€tze (Streetball, Basketball oder Fussball), spannen sich im SĂŒden zwischen die Allee und das Vegetationsband.
Der Festplatz fĂŒr multifunktionale Nutzungen, im Norden des Parks, schliesst direkt an den Weiher an. GrosszĂŒgige Sitzstufen ermöglichen den Zugang zum Wasser und laden zum Verweilen ein. Ein zusĂ€tzlicher Anziehungspunkt wird das CafĂ©, welches als Pavillon auf dem Platz im Raster der Lindenreihe platziert ist. Ein grosses Vordach ermöglicht auch bei schlechtem Wetter einen attraktiven Aufenthalt im Park.
Zwei querende Wege, die je ein Drittel der RasenflÀche teilen, verbinden die ParkbÀnder und die beiden angrenzenden Siedlungsgebiete miteinander.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt „oxymoron“ entspricht in seiner Grundkonzeption dem klassischen Volkspark: eine zentrale RasenflĂ€che mit wenigen EinzelbĂ€umen wird von einer mit BĂ€umen bestandenen Randzone gefasst. Die grosse leere Mitte dient dem Verweilen und den viel Raum beanspruchenden Rasenspielen, die Randzonen hingegen lassen vielfĂ€ltige AktivitĂ€ten und gezieltes Passieren gleichermassen zu.
Durch diese Grundhaltung entsteht ein klarer, rĂ€umlich gut definierter, grosszĂŒgiger Parkraum, der dank seiner sorgfĂ€ltig ausgearbeiteten Randzonen attraktiv fĂŒr verschiedene Nutzer (Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Senioren, AnwohnerInnen und Arbeitnehmende, FussgĂ€ngerInnen und Velofahrende) ist und gestalterische wie auch ökologische Anliegen gut berĂŒcksichtigt.

StĂ€dtebaulich wird der Park prĂ€zise auf sein Umfeld ausgerichtet: Im Norden, in der NĂ€he der Dienstleistungszone, schafft ein locker mit Linden bestandener Platz mit CafĂ© und ein mit Sitzstufen gefasster Weiher den Auftakt in den Park. Mit den weit auseinander stehenden BĂ€umen ist der Platz fĂŒr vielfĂ€ltige FestanlĂ€sse geeignet, schafft aber im Alltag dank dem Weiher mit Wasserspiel und der Sumpfzypressen-Insel eine beschauliche und entspannte AtmosphĂ€re zum Verweilen.
Auch die beiden seitlichen BĂ€nder reagieren auf ihr stĂ€dtebauliches Umfeld: wĂ€hrend entlang der Schwarzenburgstrasse ein breites, mit einer Doppelreihe Linden bestandenes Belagsband die urbane Seite des Parks zum Ausdruck bringt, wird auf der gegenĂŒberliegenden Seite der Übergang zur Wohnsiedlung mittels freistehender, mehrheitlich einheimischer und nicht allzu hoch wachsender BĂ€ume und weich geformter PflanzflĂ€chen einfĂŒhlsam gestaltet. Eine in der Formensprache dem Parkentwurf und der WohnĂŒberbauung entsprechende Stampfbetonmauer entlang der Grenze zwischen den beiden Bereichen vermag die verschiedenen AnsprĂŒche seitens Gemeinde (ökologische und ökonomische Bedingungen) und der Wohnsiedlung (ZĂ€sur zwischen öffentlichen und halbprivaten Bereichen) gut zu erfĂŒllen. Ebenso bieten die aus diversen Pflanzenarten geschnittenen Hecken entlang der Verkehrsader sowohl gestalterisch wie atmosphĂ€risch viel und erlauben auch, das Thema LĂ€rmschutz bei Bedarf gut zu lösen. Im SĂŒden, in Richtung Zentrum Köniz, schafft ein zweiter mit Linden bestandener Platz das Pendant zum nördlichen Abschluss resp. Auftakt des Parks. Allwettertaugliche Spielfelder ergĂ€nzen hier das Angebot. Die Verfasser schlagen somit entgegen der Absicht im Programm vor, den geforderten 2000m2 grossen multifunktionalen Platz in zwei Bereiche aufzuteilen: einen baumbestandenen Platz fĂŒr allerlei Feste und Veranstaltungen und einen fĂŒr verschiedenste SportanlĂ€sse geeigneten Allwetterplatz. Diese Anregung wird von der Jury als prĂŒfenswerte Idee aufgenommen. Leider haben die Verfasser den Sportbereich aus dem eigentlichen Projektperimeter hinausgeschoben, was nicht zulĂ€ssig war. Das Beurteilungsgremium ist aber der Auffassung, dass das stringente Gesamtkonzept eine Korrektur in diesem Bereich schadlos ĂŒberstehen wĂŒrde und dadurch auch die zu knapp bemessenen FlĂ€chen fĂŒr den Allwetterbereich korrigiert werden könnten.

Sowohl in der Gesamtkonzeption wie auch in der feinfĂŒhligen Ausarbeitung ĂŒberzeugt das Projekt in jeder Hinsicht. Dank des einfachen Aufbaus und der sorgfĂ€ltigen und stimmigem Material- und Pflanzenwahl entsteht ein auf den ersten Blick unspektakulĂ€rer, aber stark auf den Ort bezogener Park mit atmosphĂ€risch dichten Bildern, dem nicht anzumerken ist, dass er sehr bedacht mit den zur VerfĂŒgung stehenden Mitteln umgehen muss.
Weiher

Weiher

Schnitte

Schnitte

Endausbau

Endausbau

Nachtambiente

Nachtambiente

Konzept

Konzept