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Mehrfachbeauftragung | 06/2011

Neubau eines Gemeindehauses für die Emmausgemeinde

1. Rang

netzwerkarchitekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

In der Analogie und Interpretation der raumbestimmenden hölzernen Kirchendecke wird der Neubau als schwebende, sich räumlich dem Kirchenvorplatz und der Gemeinde öffnende Tragstruktur entwickelt. Zentrales raumbildendes Element ist das Deckentragwerk aus Brettschichtholzträger, die sich in Anlehnung an pflanzliche Motive der Gartenstadt im Bereich der Saal- und Gruppenräume dynamisch schwungvoll überlagern. Im Bereich der Überschneidung werden Oberlichter eingefügt, die im Gegensatz zur geschlossenen Kirchendecke einen hellen, lichtdurchfluteten Innenraum generieren. Die Fassadenflächen verstärken über raumhohe Verglasungen den Charakter des offenen Hauses und ermöglichen über Schiebelemente einen unmittelbaren Austritt aus den Saal- u. Gruppenräumen ins Freie. Um den Charakter der Gebäudestruktur in Analogie zur Kirchendecke zu stärken ist der Neubau in hölzerner Tektonik konstruiert. Nach Süden bildet das Dachtragwerk einen großzügig, überdachten Außenbereich, der den Sonneneinfall reguliert und für entsprechende Gemeindeaktivitäten, wie überdachte Flohmarktstände oder Aussenbüfett bei Festen genutzt werden kann. Über mobile innenliegende Jalousien und einen umlaufenden Vorhang lässt sich die Saalnutzung entsprechend den funktionalen Anorderungen anpassen und verdunkeln.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser ergänzen das Ensemble Kirche und Pfarrhaus mit einem klaren, zeitgemäßen und selbstbewussten Baukörper. Mit der Platzierung des neuen Gemeindehauses werden sehr angenehme Außenräume gebildet und der Platz vor der Kirche erheblich aufgewertet. Die bestehende N-S-Erschließung der Kirche wird über das Gemeindehaus erhalten, die Haupterschließung der Kirche gewinnt durch die Fassung und Belebung des Kirchenvorplatzes. Der Spielplatz in der Nordwestecke muss bei dieser Arbeit versetzt werden, über einen besseren Standort ist nachzudenken.
Zentrales Gestaltungsmerkmal ist die an das Deckentragwerk der Kirche angelehnte Dachkonstruktion, die mit ihren geschwungenen Trägern eine besondere Qualität aufweist. Mit diesem Dach wird zum einen eine sehr schöne Lichteinwirkung in die Innenräume gewährleistet, zum anderen eine ökologisch sinnvolle Dachbegrünung vorgesehen. Pavillionartig sind unter diesem Dach alle Funktionen in sehr richtiger und eindeutiger Zonierung angeordnet. Der Bezug der jeweiligen Räume zu den Außenräumen ist absolut stimmig. Im Bereich der Wandfassade und der Windfänge könnte der Entwurf noch an Klarheit gewinnen.
Aufgrund der einfachen Struktur ist trotz des erkennbar hohen Anspruches eine wirtschaftliche und schnelle Bauweise zu erwarten. Insgesamt eine sehr überzeugende Arbeit.