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Nichtoffener Architekturwettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren | 12/2011

Wohnbebauung Areal Frachtenbahnhof Linz

1. Preis

HERTL.ARCHITEKTEN ZT GMBH

Architektur

Erläuterungstext

Die Bebauung wird mit drei einfachen Quadern vorgeschlagen, welche durch ihre dazwischenliegenden Zäsuren Durchlässigkeiten erlauben. Der straßenbegleitende und der ins Siedlungsinnere geknickte Baukörper bilden mit 7 Geschossen Höhe einen nach Süden geöffneten Halbhof aus, welcher mit dem dritten Gebäudeteil im Westen viergeschossig begrenzt ist. Dadurch entsteht bei gleichzeitiger prägnanter Form eine starke Geste der Abtreppung zum zentralen Park hin.

Den Wohnbereichen vorgelagerte Balkone als L-Profile zitieren die Metapher des hängenden Gartens. Eine visuelle Pflanzentreppe an den besonnten Fassaden erzeugt für die Bewohner luftige Gärten mit zweigeschossiger Höhe ebenso wie eine gewisse Intimität durch zweiseitige Wände.
Spannungsreich kann der Blick entlang der Treppe nach unten wandern, eine Beziehung zu anderen Balkonen kann genutzt, aber auch vermieden werden.

Über drei Treppenhäuser vertikal erschlossen führen Laubengängen zu den Wohneinheiten. Sie sind von der Fassade abgerückt, um Distanz zu den Fenstern aufzubauen und Licht von oben einfallen zu lassen. Außen angehängte Treppenbalkone mit darauf sitzenden Glashäusern strukturieren diesen Erschließungsraum und bieten eine Möglichkeit zur Überwinterung von Topfpflanzen. Sie können aber generell als zusätzlicher Stauraum für beispielsweise Kinderwägen genutzt werden.

Die Wohnungsgrundrisse erlauben durchgesteckte Wohnräume und sind flexibel unterschiedlichen Lebensphasen anpassbar. Kinderzimmer für Familien. Offene Loft für den Alleinstehenden. Büroraum mit Abtrennmöglichkeit und Bett für das Kind, das nach der Scheidung am Wochenende da ist. Zusammenlegung zweier Wohnungen für künftige Marktanpassung.

Die Zäsur zwischen den beiden hohen Baukörpern wird gemeinschaftlich genutzt. Teilweise zweigeschossig geöffnet bietet dieser Bereich außergewöhnliche Raumsituationen und Stimmungen außerhalb der Wohnung. Eine Eingangshalle mit Briefkästen erweitert sich zum Ausgang in den Hof, Licht fällt durch den südlichen Spalt und entlang einer Wand von oben herein. Ein vertikaler Spielplatz, eine Spielhölle, Tischfußball oder eine gemeinsame Bar sind in diesen Räumen denkbar. Ganz oben sitzt eine hohe Orangerie. In ihr können die Bewohner auch im Winter subtropische Luft atmen, im Grünen sitzen und die Sonne genießen.

Die Dachterrassen sind mit mäandrierenden Lauben gegliedert. Anmietbare Gärten erweitern ebenso wie gemeinschaftliche Hochbeete, Liegewiesen, Grillplätze oder eine Sandfläche fürs Bocciaspiel den privaten Freiraum direkt vor der Wohnung.

Es wird ein Niedrigstenergiestandard (NEH30) angestrebt. Beim vorhandenen A/V-Verhältnis sind somit ca. 20 kWh/m²a angestrebt. Dabei werden die Wohnungen mit Einzellüftungsanlagen (Komfortlüftungsanlage) mit Wärmerückgewinnung ausgestattet; eine gut gedämmte Gebäudehülle mit wärmebrückenfreier Konstruktion minimiert die Wärmeverluste.