Neubau eines Kinderhauses und einer Kapelle

Mit Kinderhaus und Kapelle St. Maria wird in Weichs ein neuer identitätstif-
tender öffentlicher Ort definiert.
Folgerichtig wendet sich die Gebäudekonfiguration dem Ortskern von
Weichs zu.
Die Kapelle bildet mit dem Vorplatz die neue Adresse. Das Kinderhaus
wird über diesen Platz selbstverständlich erschlossen.
Der Grünzug entlang der Holzgartenstraße findet optisch seine Fortsetzung
in den Freibereichen des Kinderhauses.

Die Freiflächen des Kinderhauses werden als differenziert nutzbare
Freibereiche definiert. Die Zimmer im Freien sind direkt von den erd-
geschossigen Gruppenräumen aus begehbar und können mit ihrem
strapazierfähigen EPDM-Belag auch als Raumerweiterung des Grup-
penraums genutzt werden.
Im Westen und Osten schließen sich baumüberstandene Gartenbe-
reiche mit Spielstationen und Sandspielbereichen an. Ein gedeckter
Außenbereich bietet Platz für Außenduschen und witterungsgeschützte
Spielbereiche.
Eine Mauer schirmt die Freibereiche von der Holzgartenstraße ab.

Kinderhaus

Das Kinderhaus ist auf zwei Ebenen organisiert. Ein durchgängiges Aktivitätsband
verknüpft Innen und Außen und schafft eine großzügige Raumsequenz, die flexibel
nutzbar ist.
Die oben liegenden Gruppenräume haben über Treppen Zugang in die Gartenbe-
reiche und eine direkt zugeordnete Spielfläche auf dem Dach der Kinderkrippe.
Die Orientierung ist einfach, die Wege sind kurz und übersichtlich.

Kapelle St. Maria

In Figuration und Innenraum der Kapelle finden sich in abstrahierter Formen-
sprache viele Referenzen der Kirchenbaugeschichte.
Kirchenschiff, Lichtführung und Filterung verweisen auf die frühchristliche Ba-
silika und die Lichtmystik der Gotik.
Über die Kuppel in der Vierung senkt sich bei der Morgenmesse das Sonnen-
licht auf den Altarraum hernieder.
Die Raumhüllen der Kapelle bestehen aus dünnen, weißen Betonrahmen, für
die wir uns eine papierartig strukturierte Oberfläche wünschen. Die offenen
Seiten sind verglast. Über eine textile Membran werden Licht und Außenwelt
gefiltert.
Die Gestaltung des Stoffes ist ebenso wie die lithurgische Ausstattung Gegen-
stand eines Kunstwettbewerbs.