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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2011

Neubau eines Kinderhauses und einer Kapelle

Modell

Modell

1. Preis

A2 Lehner Robold

Architektur

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Kinderhaus
Das Kinderhaus entwickelt sich winkelförmig um einen großen, gemeinsamen Innenhof. Eine kompakte Sichtziegelmauer im Norden schirmt gegen den Straßenlärm ab und bildet das markante Rückgrat der gesamten Anlage. Alle Aufenthaltsräume orientieren sich nach Westen und Süden, Nebenräume sind im Norden an der Mauer angeordnet.

Die Zugänglichkeit des Innenhofes steht allen Gruppen über einen verglasten Erschließungsflur zur Verfügung, der Mehrzweckraum bildet den Abschluss des Hofes. Die beiden Gruppen im Obergeschoss erhalten eigene, kleine Dachterrassen, die den Gruppenräumen vorgelagert sind; die Spielflächen im Garten und im Hof sind auf kurzem Weg über die Haupttreppe erreichbar.

Die Höhendifferenzierung der Baukörper erlaubt die Belichtung des Hofes von Osten und Süden.

Kapelle
Als Solitär, aber den Innenhof im Süden abschließend, wird die Kapelle an einem gemeinsamen Vorplatz mit dem Kinderhaus angeordnet. Die eigenständige Bauform und die Materialität unterscheidet die Kapelle deutlich vom Ensemble des Kinderhauses.

Der polygonale Innenraum erhält zwei große Glasflächen nach Norden und Westen, die mit sehr tiefen Leibungen die ansonsten geschlossenen Wandflächen gliedern. Mit einem deutlichen Höhenversprung der Nebenräume distanziert sich die Kapelle vom zweigeschossigen Kinderhaus.

Material
Die markante Mauerscheibe zur Straße im Norden besteht aus kleinteiligem Sichtziegelmauerwerk in einem braunroten, geflammten Farbton, gleiches Material wird für die Kapelle verwendet. Hiermit hebt sich die Kapelle vom Kinderhaus ab, das im Kontrast mit hellen Zedernholztafeln beplankt ist und mit großflächigen Verglasungen hell und transparent erscheint.

Alle Dächer sind als Blechdächer mit einer Dachneigung von 3 - 7 ° geplant, die ihren Tiefpunkt jeweils über einer tragenden Innenwand haben. Im Innenraum der Kapelle findet Zedernholz als Wand- und Deckenbekleidung Verwendung, das dem Innenraum eine warme Grundstimmung verleiht.

Grünplanung und Freibereiche
Kapelle und Kinderhaus öffnen sich zu einem gemeinsamen, kommunikativen Vorplatz. An diesem kann auch, zusätzlich zu den vier Stellplätzen, welche direkt von der Straße aus angefahren werden, ausgeladen werden. Der dominante Baumbestand wird hier behutsam erhalten. Die Gebäude umschließen gemeinsam einen Innenhof. Unter dem neu gepflanzten Walnussbaum bietet sich eine Bank zum Sitzen an.

Der Hof, als befestigte Fläche schafft Bewegungsraum für die Kindergartenkinder mit Spielrädern aller Art und für gemeinsame Feste.

Die begrünten Freibereiche erhalten ihren Lärmschutz durch eine Wand auf der Nordseite. Im Westen öffnet sich der Garten für die Krippe direkt vor deren Gruppenraum mit Terrasse und der Möglichkeit zum Schaukeln, Klettern und Sandbuddeln.

Für die Kindergartenkinder bieten sich im Südwesten Beete zum gemeinsamen Gärtnern und ein Baumhaus zum Klettern an. Im Osten lockt eine große KletterRutschKombination, ein Sandbereich und eine Wiese, als Ergänzung der Hoffläche zum Spielen. Die Eingrünung auf der Nordseite wird nördlich des Gebäudes fortgesetzt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf nimmt in seiner städtebaulichen Konzeption für das Kinderhaus eine Nord-Süd-Achse auf und fügt sich durch eine Höhenstaffelung der Baukörper sehr gut ins städtebauliche Bild der kleinteiligen Umgebungsbebauung.
Die klare Abgrenzung zur Holzgartenstraße durch die in der Höhe differenzierte, nahezu geschlossene Wand bietet optimalen Lärm- und Schallschutz, wobei auch die Freispielflächen besser in die Umgrenzung einbezogen bzw. weiter abgeschirmt werden sollten.

Der eigenständige Kapellenbau ist durch die Fassadengestaltung und Gebäudeform als Sakralbau erkennbar, sollte jedoch durch mehr Bauvolumen noch einen kräftigeren Ausdruck bekommen.

Die Grundrissplanung im Kindergarten gewährleistet eine barrierefreie Kindergartengruppe,
auch der Mehrzweckraum im EG ist barrierefrei erreichbar und öffnet sich multifunktional
zum gefassten und lärmabgeschirmten Innenhof.
Der Nutzer sieht die Mischung von Krippe und Kindergarten in der im EG vorgeschlagenen
Anordnung problematisch.
Für die beiden Gruppenräume im OG muss allerdings ein zweiter Rettungsweg nachgewiesen werden.

Die Kapelle ist funktional geplant, und der Altarraum wird durch die Glasdachkonstruktion
auf interessante Weise beleuchtet. Über dem Altarraum würde man sich jedoch mehr
Raumhöhe wünschen.

Die Materialwahl der Gebäudefassaden ist den entsprechenden Anforderungen gemäß
differenziert und ausdrucksstark gewählt.

Ein herausragendes Merkmal ist die Abfolge von öffentlichen und privaten Freiräumen mit
erhaltenen Bäumen vor dem Sakralbau.

Die gefasste Fläche im Innenhof ist für vielfältige Kinderspiele geeignet und bietet auch für
gemeinschaftliche Feste und Veranstaltungen einen schönen Rahmen.

Die gesamte Planung für Kinderhaus und Kapelle lässt eine äußerst wirtschaftliche Umsetzung erwarten.
Strukturplan

Strukturplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Ansichten

Ansichten

Isometrie

Isometrie

Perspektive Innenhof

Perspektive Innenhof

Perspektive Innenraum Kapelle

Perspektive Innenraum Kapelle