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3. Rang 5 / 5

Einladungswettbewerb | 06/2011

Ersatzverortung der evangelischen Seelsorgeeinrichtung am LKH Univ.- Klinikum Graz

3. Rang / Preis

LOVE architecture and urbanism ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

+ Ausgangssituation

Der prominent in der Anlage des LKH gelegene Bauplatz am Kreuzungspunkt der beiden Hauptachsen hat 2 wesentliche Themen:
- Einerseits herrscht große Unruhe und Lärm durch starken Verkehr.
- Andererseits ist der Bauplatz eine Restfläche mit einer Breite von knapp 7m – eine Fläche die lt. Masterplan eigentlich nicht bebaut werden sollte.

+ Der zentrierende Raum

Ein Raum fĂĽr Andacht und Meditation braucht Ruhe und Abschirmung von hektischem Treiben und der Welt rundum. Dies verlangt nach einem zentrierenden Raum, im Idealfall in Form (Grundriss) eines Kreise mit einer starken Mitte.
Da aus Platzgründen ein kreisförmiger Raum nicht möglich ist, überlagern wir 2 Kreise und erhalten in der gemeinsamen Mitte eine linsen- oder augenförmige Fläche.

Folgende Assoziationen werden durch diese Form geweckt:
- Die Form erinnert an das christliche Fischsymbol, und
- an die Mandorla in vielen Christusdarstellungen.
- An das Zusammenkommen zweier getrennter Welten, von der Vereinigung von Himmel und Erde, dem Göttlichen und dem Menschlichen.
- Eine Form wie zwei Handflächen, die schützend zueinander gelegt sind.

+ Die bauliche Umsetzung

erfolgt durch 2 massive Wandscheiben – nämlich 2 Zylinderflächen mit gleichen Radien - so zueinander gestellt, dass an den Schnittstellen Öffnungen entstehen.
– an der Westseite (zur Kreuzung hin) der Eingang
– an der Ostseite eine Glasfläche für die Morgensonne.

Die beiden Wandscheiben übernehmen durch ihre Massivität (die Ausführung ist in Beton geplant) die Abschirmung des Andachtsraumes von der Umgebung.

Es gibt mehrere Ăśberlegungen diesen Betonscheiben die Strenge der absoluten geometrischen Form zu nehmen:

1. durch Bearbeitung der Betonoberfläche (gewaschen) um eine raue, an Stein erinnernde Fläche zu erhalten,
2. durch teilweise Behandlung der Oberfläche, so dass sich Muster ergeben—siehe dazu Beispielbilder.
3. durch Profilierung der Betonscheiben.

Diese Variante verfolgen wir als die wirkungsvollste weiter.
Die Profilierung wird durch das „Verschneiden“ der Wandscheiben mit lotrechten Zylindern hergestellt – es entstehen konkav eingeschnittene Vertiefungen in der Wandscheibe. Das hat, abgesehen davon, dass die geometrische Strenge gebrochen wird, folgende Effekte:
- maximale Distanz von innen und außen zu schaffen - die innere Form steht in keiner Beziehung zur äußeren.
- durch die vertikale Kannelierung wird der verhältnismäßig niedere Baukörper gestreckt.

+ Licht + Schatten / das Schwere + das Leichte

Das Massive, Schwere, Erdverbundene;- die Betonscheiben auf der einen Seite;
das Leichte, nämlich das Dach wie aus Luft gebaut und mit Licht durchdrungen, auf der anderen Seite.
Für die Dachkonstruktion wählen wir Holz in möglichst naturnaher Ausführung, in Form von abgehängten Lamellen
und als Dachträger unter einer transluzenten Dachverglasung.
Durch diese Konstruktion entsteht ein sehr warmer und weicher Lichteinfall, der die gewĂĽnschte einladende helle Leichtigkeit des Andachtraumes schafft.
Die Anordnung der Lamellen lässt in der Deckenkonstruktion ein „Kreuz aus Licht“ frei.
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