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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2012

Neubau einer ÖPNV-Brücke zum Kienlesberg

1. Preis

KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH

Bauingenieurwesen

Knight Architects

Architektur

Erläuterungstext

Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure gewannen zusammen mit Knight Architects aus High Wycombe, GB den im September 2011 ausgelobten Brückenwettbewerb im Zuge des VOF Verfahrens für eine kombinierte Straßenbahn-, Rad- und Fußgängerbrücke in Ulm (Baden-Württemberg). Die Stadt ist mit 130.000 Einwohnern ein wichtiges regionales Zentrum und liegt auf der Verkehrsachse Stuttgart – München, die bis 2018 um eine neue Hochgeschwindigkeitsverbindung nach Stuttgart erweitert wird. Im Zusammenhang mit diesen Infrastrukturmaßnahmen soll auch die Kienlesbergbrücke entstehen, die für eine Realisierung der Ulmer Strassenbahnlinie 2 notwendig wird. Die Brücke soll die benachbarte denkmalgeschützte Neutorbrücke von dem ÖPNV-Verkehr entlasten und eine bequemere Fußgängerverbindung vom Stadtzentrum zum nördlich gelegenen Kienlesberg über das Gleisdreieck der DB herstellen.
Die Querung ist 270m lang mit einer konstanten Steigung. Sie wurde daher so gestaltet, dass sie sowohl von Fußgängern als auch von Radfahrern bequem und sicher benutzt werden kann, mit getrennten Spuren die von zwei verbreiterten Ruhezonen oder „Kanzeln“ mit freiem Blick auf die Altstadt und den Münster ergänzt werden. Die variable Geometrie und die fachwerkartige Auflösung der Hauptträger zwischen der Tramspur und dem Fußgängersteg verleihen der Brücke ein transparentes Erscheinungsbild und fördern die Verkehrssicherheit.
Das zu querende Bahngelände - ein Dreieck aus zahlreichen bestehenden und zukünftigen Gleisen und ihren Oberleitungen – bietet sehr wenig Raum für eine permanente Baustelle und ist mit Baugeräten nur schwer erreichbar, ferner sollen Streckensperrungen vermieden werden. Aus diesem Grund soll die Brücke im Längsverschub hergestellt werden, aus Stahlsegmenten die vor Ort zusammengeschweisst und schrittweise über die Gleise verschoben werden. Während die Unterseite der Hauptträger konstant bleibt um einen gleichmäßigen Verschub zu erlauben, ist die Trägerhöhe auf Brückenoberseite variabel, dem Momentenverlauf im Endzustand folgend. Die wellenartig fließende Trägerform ist optisch zurückhaltend aber abwechslungsreich und stellt bewusst einen Bezug zum Stahlfachwerk der 1907 gebauten benachbarten Neutorbrücke her. Durch die Verwendung von witterungsbeständigem Stahl für den Überbau wird die Instandhaltung des Bauwerks wesentlich günstiger, sicherer und einfacher als dies bei alternativen Materialien der Fall wäre.
Das Projekt befindet sich derzeit in „Entwurfs- und Genehmigungsplanung“.