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Bewerbungsverfahren zum begrenzt offenen Realisierungs- u. Ideenwettbewerb | 11/2003

Gartenschau Natur in Waldkirchen 2007

Stadtpark an den Schulen

Stadtpark an den Schulen

Ankauf

Preisgeld: 2.450 EUR

KIRK+SPECHTlandschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

KONZEPT NATUR IN DER STADT
WALDKIRCHEN: VOM GRUND AUF ANDERS

Gesteine geleiten den Besucher von Stein zu Stein durch Waldkirchen und die Gartenschau.
Die Grundlage für die einzigartige Topographie Waldkirchens und somit die Besonderheit seines Ortes bildet das Gestein im Untergrund.In Waldkirchen zeigt sich die Vielfältigkeit dieses Naturelementes.
Unsichtbar im Untergrund formt es geschwungene Wiesenflächen, natürlich freigelegt bedeckt es heute Waldböden und dient dort Moosen und Flechten als Grundlage ihres Daseins. Lesesteinwälle und aufgelassene Steinbrüche zeugen von der Auseinandersetzung des Menschen mit dem Element. Gestein schützte die Menschen in Form der Stadtmauer, es schützte die Natur z.B. das Gsteinet vor der Urbarmachung durch den Menschen.
Gesteine trennen z.B. in Form von Lesesteinwällen und Mauern, sie verbinden durch Wege und Treppen. Menschen bauen aus dem Gestein ihre Häuser.
Das Konzept sieht die Stärkung der vorhandenen Potentiale Waldkirchens vor. Als zentrales Gestaltungslement wird Gestein eingesetzt. Es ist im Stadt- und Landschaftsbild überall präsent.

Es handelt sich nicht um lebloses Material, vielmehr erzählt das Gestein Waldkirchener Geschichten. Das Konzept sieht vor, diese Geschichten für den Besucher lesbar zu machen und sie weiterzuerzählen. Es wird versucht, dem Besucher ein breites Spektrum der Natur näherzubringen, bei dem nicht die Anlage von temporären Blumenpflanzungen im Vordergrund steht, sondern die Darstellung der Natur in Waldkirchen. Die vorgesehenen Maßnahmen sollen nachhaltig die Attraktivität Waldkirchens über die Gartenschau hinaus steigern.
Aus den einzelnen Orten des dezentralen Ausstellungskonzeptes entlang des Rundweges sind Themenideen entwickelt worden. Die zahlreichen Aktiven können sich des jeweiligen Ortes annehmen und die dazugehörigen Geschichten erzählen und weitererzählen.

KONZEPT STADTPARK
Das Konzept sieht die Stärkung und Inszenierung der Besonderheiten des Ortes vor. Gestaltungsschwerpunkte werden punktuell vorgesehen und mit an die Topographie angepassten Wegen verbunden. Das Konzept geht von einem minimierten Eingriff in die vorhandene Topographie aus.

HAUPTEINGANG STADTPARK
Die Gestaltung des Haupteinganges zum Stadtpark sieht eine klare Trennung zwischen Schulbusparkplatz und Stadtpark-Entrée vor.
Eine baumüberstandene Galerie bildet das Entrée in den Stadtpark, gleichzeitig nimmt sie die Wege aus dem Stadtpark auf und leitet sie über die Jahnstraße Richtung Gymnasium /Schlukomplex. Ergänzt wird die Galerie durch eine zweite auf Parkniveau. Verbunden sind diese seitlich durch eine geneigte Ebene -die die Zugänglichkeit für Fahrradfahrer, Kinderwagen und Behinderte gewährleistet- und eine teilweise durchgrünte Stufenanlage. Durch seine exponierte Lage bietet sich dieser Ort als Treffpunkt für Jugendliche an. Von hier aus hat der Besucher einen bemerkenswerten Einblick in den Stadtpark.

EINGANG WÄSCHLBACHAU
Der Besucher wird noch einmal an den Bach herangeführt, der ihn auf dem Weg vom Bahnhof begleitet hat. Hier begegnet er an tiefster Stelle des Stadtparks dem Thema Waldkirchens: Topographie und Gestein.
Von hier aus bestehen Sichtbeziehungen zu anderen zentralen Parkelementen.

EINGANG ALTSTADT
Über eine großzügige, repräsentative Platzfläche mit teilweise begrünten Stufen erreicht man über den Höhenweg niveaugleich die Jahnstraße, den Kindergarten und die Grundschule. Anders als beim Eingang Wäschlbachau hat man hier von oben den Zugang zum Stadtpark und den Überblick. Über den Serpentinenweg kann man sich relativ bequem den Hang hinab bewegen. Durch seine Nähe zur Altstadt und die exponierte Lage wird dieses Parkentrée sich sehr schnell zu einem beliebten Aufenthaltsbereich entwickeln.

AUSSICHTSPLATEAU UND HÖHENWEG
Der Höhenweg ermöglicht die höhengleiche Wegeverbindung zwischen Altstadt und Jahnstraße an höchster Stelle des Parkes. Vom baumüberstandenen Aussichtsplateau aus hat man den imposanten Überblick über den ganzen Stadtpark.
Über den Höhenweg erfolgt auch die Parkanbindung der Grundschule und des Kindergartens.

SERPENTINENWEG
Der Serpentinenweg ermöglicht den für Waldkirchener Verhältnisse kommoden Auf- bzw. Abstieg zwischen Wäschlbachau, Altstadt und Jahnstraße und immer wieder neue Perspektiven in den Stadtpark.

HIMMELSLEITER
Die direkte Verbindung zwischen Wäschlbach und Höhenweg und als Abkürzung des Serpentinenweges erfolgt über die steile und für sich wirkende Himmelsleiter.

WEGE
Die Wege sind mit glatten Oberflächen vorgesehen, um eine multifunktionale Nutzung z.B. auch für Inliner, Kickbord etc. zu ermöglichen.

PARKTABLEAUS
Der Nutzungsschwerpunkt des Stadtparkes liegt in den Parktableaus.
Die an das Gsteinet angrenzenden Parktableaus sind multifunktionale höhengestaffelte Aufenthalts-, Spiel- und Pflanzbereiche.Von hier aus wird dem Besucher der Einblick in das Naturdenkmal gewährt. Hier beginnt auch der geplante Steg durch das Gsteinet und der geplante Weg zum Bannholz.

LESESTEINWÄLLE
Die geschützten Seggenrieder- und Feuchtstandorte werden durch Lesesteinwälle geschützt.

VERANSTALTUNGSBÜHNE
Die Veranstaltungsbühne vor dem Lesesteinwall und dem natürlichen Hintergrund bietet sich zur Übernahme in die öffentliche Dauernutzung an. Die Bestuhlung erfolgt temporär.

WEIHER
Der Fischweiher wird in das Stadtparkkonzept integriert und in seiner Natürlichkeit erhalten.

VEGETATION
Der Stadtpark lebt von seinen natürlichen Elementen: Dem Bach mit seiner Ufervegetation, den Seggenriedern, der Kulisse des Gsteinet, der Topographie und seinen Wegen.Im Bereich der Parktableaus, dem Aktionsschwerpunkt des Parkes und den Stufenanlagen der Eingangsbereiche sind Pflanzflächen vorgesehen.Die Gehölzbestände werden unter Wiederherstellung von Sichtbeziehungen weitgehend übernommen. Fliederbüsche schaffen einen halbdurchlässigen Übergang zu den nördlich liegenden Privatgrundstücken.

PARKPLATZ
Der Parkplatz für 50 PKW wird an der vorhandenen Stelle an der Jahnstraße vorgesehen. Er wird zur Landschaft und zur Straße durch eine Gehölzrain den Blicken entzogen.

SCHULBUSHALT
Der Halt für die Schulbusse wird mit einer attraktiven Oberflächengestaltung ausgeführt, da er als Entrée in die Altstadt und den Stadtpark einen repräsentativen Charakter erhalten soll; besonders dann, wenn die zeitlich beschränkte Nutzung durch die Busse nicht gegeben ist.

VDK-WIESE
Ein sich verjüngendes und sich entlang der Wegebeziehungen zwischen dem Park an der Wasserreserve und dem Park der Sinne am Hotel Karoli entwickelndes Band nimmt die temporären Ausstellungsbeiträge auf.
Die Besucher werden zu dem zentralen Aussichtspunkt, einer Aussichtsplattform, hingeführt, von wo aus sich ein herrlicher Blick in die Landschaft ergibt.
Die Themenbereiche werden konzentriert angeordnet; hierdurch bleibt ein Großteil der Wiesenfläche unberührt und stellt die Verbindung zur Landschaft her.
Eingefasst von transluszenten Wänden werden thematisch verwandte Ausstellungsbeiträge zu Einheiten zusammengefasst, zwischen denen hindurch sich dem Besucher immer wieder neue Perspektiven in die Landschaft eröffnen.
Die farbliche Gestaltung der "textilen Wände" erfolgt in Anlehnung an die Farben Waldkirchens, blau und grün.
Die Größe der Gesamtfläche und die Anzahl und Größe der einzelnen Ausstellungsbereiche können ohne Schwächung des Konzeptes flexibel auf die Wünsche der vielzähligen Beteiligten reagieren. Durch geschickte Höheneinbindung werden die Erdmassenbewegungen, die Aus- und Rückbaukosten minimiert.
Nach der Gartenschau bleibt die Aussichtskanzel, ein Fußweg an der oberen Hangkante und eine gegenüber dem heutigen Zustand geringfügig anders modellierte Wiesenfläche. Und natürlich der herrliche Blick auf den Bayrischen Wald.

PARK AN DER WASSERRESERVE
Im Bereich der unterirdischen Wasserbehälter wird das Thema des Ortes -das Wasser- an der Oberfläche in Form einer Wasserfläche sichtbar gemacht. Das Wasserreservoir ist begehbar. Von hier aus kann man den Blick Richtung Friedhof und Altstadt genießen. Die Böschungen um die unterirdischen Wasserbauwerke werden aus Granit-Blocksteinen ausgebildet; hier tritt sozusagen wie am Gipfel das Gestein zutage.
An der östlichen Hangkante sind großzügige, den Höhenlinien folgende Plateaus vorgesehen. Hier kann man sich nach dem beschwerlichen Aufstieg aus der Altstadt ausruhen und den herrlichen Blick nach Osten genießen. Während der Gartenschau sind in der Ferne von hier aus auch die Land-Art-Installationen auf der Everlwiese zu erkennen.
Wasser bildet den thematischen Schwerpunkt : Wasserpflanzen, Seerosen, Der Blaue Garten, Wasserkunst. Unter den Bäumen Schattenpflanzen und Rhododendron. Die Übernahme der geschaffenen Parkanlage in die Dauernutzung stellt für die zahlreichen Gäste der umliegenden Hotels eine Bereicherung ihres Aufenthaltes in Waldkirchen dar.

Beurteilung durch das Preisgericht

Rundweg
Das vorgeschlagene Konzept " Von Grund auf anders" - Geschichten aus dem Gestein - ist von der Idee her nicht schlecht, jedoch sind konkrete Angebote und Ideen dazu an den meisten Rundwegstationen nicht ablesbar.

VdK-Wiese
Die Einfassung der Ausstellungsflächen erhöht zwar die Spannung, behindert allerdings gerade an diesem wertvollen Aussichtspunkt den Blick in die Landschaft. Die Freihaltung eines großen Teils der Wiese wird positiv bewertet.

Wasserreserve Dauerkonzept:
Die Idee das Wasser aus dem Hochbehälter und das unterirdische Gestein sichtbar zu machen, ist nachvollziehbar.
Das Verhältnis der Wasserfläche zur Gesamtanlage ist jedoch überproportional und zu aufwändig. Die Erschließung ist nicht optimal gelöst. Vor Allem ist der Zugang zum Aussichtspunkt im Osten nicht unmittelbar möglich.

Ausstellungskonzept:
Identisch mit Daueranlage.

Stadtpark Dauerkonzept
Der Entwurf geht auf die landschaftstypischen Gegebenheiten ein. Die Wegeführung lehnt sich an die Höhenlinien an. Positiv ist die Entwicklung des Talgrundes des Wäschlbaches.
Kinderspielbereiche sind nicht optimal zugeordnet.

Der Eingangsbereich wird mit der baumüberstandenen Galerie der Trennung von Stadtpark und Verkehrsraum gerecht.
Die Haltestellen der Schulbusse sind verkehrstechnisch ungünstig gelöst, obwohl gestalterisch aufgewertet.

Ausstellungskonzept
Die Ausstellungsflächen sind gut situiert, da vom Panorama gut einsehbar. Insgesamt ist das Ausstellungsangebot aber spärlich.

Kosten für den Stadtpark sind realistisch, für die Wasserreserve nicht ausreichend.
Park an der Wasserreserve

Park an der Wasserreserve

Rundweg

Rundweg

Temporäre Anlagen Areal VdK-Wiese

Temporäre Anlagen Areal VdK-Wiese

Stadtpark Dauernutzung

Stadtpark Dauernutzung

Ausschnitt Wasserreserve

Ausschnitt Wasserreserve