modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Planungswettbewerb | 05/2012

Umbau des Fächerbades zu einem Kombibad - Sanierung und Erweiterung

2. Preis

pbr Architekten Ingenieure

Architektur

Architektur Modellbau Gestaltung Mark Blume

Modellbau

Erläuterungstext

Ausgangssituation
Das Fächerbad ist im Bäderkonzept der Stadt Karlsruhe neben dem Europabad als Schwerpunktbad mit seinen Alleinstellungsmerkmalen 50-m-Becken, Sprunganlage und großem Saunagarten positioniert. Der Umbau und die Erweiterung sollen diese Position stärken und weiter ausbauen. Die Lage im Traugott-Bender Sportpark mit seinem wunderbar großzügigen, baumbestandenen und nach Süden ausgerichteten Areal, schaffen dafür hervorragende Voraussetzungen. Das Bad soll in mehreren Bauabschnitten erweitert und umgebaut werden. Der 1. Bauabschnitt sieht als Erweiterungsflächen einen neuen Sammelumkleidebereich sowie 2 Becken, im Wesentlichen für Sport- und Kursveranstaltungen vor. Ein Cabriodach und auffaltbare Glaswände werden die Attraktivität in der Sommernutzung insbesondere durch die somit unmittelbar erlebbare Gartenkulisse erheblich steigern. Im 2. Bauabschnitt werden die bestehenden spartanischen Umkleiden zu komfortablen Freizeit- und Sammelumkleiden umgebaut. Die Sanitäranlagen bleiben davon unberührt. Die Gastronomie wird im Indoorbereich vergrößert und um einen großzügigen Freibereich für den Sommerbetrieb erweitert. Gleichzeitig wird die Außenhaut einem energetisch verbesserten Standard zugeführt. In einem 3. Bauabschnitt wird dann die Attraktivität der vorhandenen Saunaanlage durch Umformung und Ergänzung gesteigert.

Städtebau
Das bestehende Bad setzt sich aus zwei Baukörpern zusammen: Der nach Süden orientierten, gefächerten Badeplattform mit der prägnanten geneigten Dachfigur und einem nördlichen eingeschossigen Bauteil für die dienenden Funktionen. Diesem Baukörper gilt es nun, sich respektvoll anzunähern und mit dem Anbau und den Erweiterungsbausteinen eine attraktive und zukunftsfähige Lösung zu schaffen. Das Grundprinzip der vorhandenen Baukörperfügung wird fortgesetzt, indem der Nordflügel sowohl nach Westen, als auch nach Osten weitergebaut wird und sich wie eine Zwiebelschale um den Bestand legt. Hier werden alle dienenden Räume, das kleine Kursbecken sowie auch die Saunaerweiterung untergebracht. Das große Schwimmerbecken mit dem Cabriodach orientier tsich wie die übrige Badelandschaft nach Süden in den Garten und wird mit einer Fuge zum Bestand angedockt. Gleichzeitig wird die südliche vorgelagerte Terrasse nach Südwesten weitergeführt und bildet für die Baukörperfügung einen prägnanten Abschluss. Diese Terrasse ist der attraktive Ort für die Sommergastronomie und gleichzeitig Ein- und Ausgang für die Sommergäste. Den Abschluss im Osten bildet nun der große Badeteich, der gemeinsam mit der Erweiterung der Sauna zur Attraktivitätssteigerung beiträgt. Im Norden sorgt eine neue Eingangssituation mit großzügiger Freitreppe und Rampenanlage für eine erfrischte Geste. Da die Bestandssituation mit vorgelagertem Tiefhof und Anlieferung zu einem attraktiven Eingang im Widerspruch steht, wird die Anliefersituation im Nordwesten eingangsnah, aber etwas zurückgesetzt angeboten. Die Anlieferung für die Küche kann sowohl über einen von außen bedienbaren Aufzug, als auch in Schwachlastzeiten über das Foyer erfolgen.

Funktion
Der Bestand wird in einem ersten Bauabschnitt nach Südwesten entlang de rGrundstücksgrenze um die gewünschten Angebote für Sammelumkleiden und die Beckenangebote erweitert. Während die Sammelumkleiden und das Lehrbeckenden vorhandenen dienenden Baukörperteilen in einer niedrigen Höhe von 4.50 m weiterführen, setzt sich das neue Schwimmerbecken über eine Gebäudefuge vom Bestand des Fächers ab und orientiert sich mit seinem zuöffnenden Cabriodach in den angrenzenden attraktiven Liegewiesenbereich. Der Zugang zu den Beckenangeboten erfolgt an der Nahtstelle des Schwimmerbeckens. Hier wird die ehemalige Außenwand zum Innenbereich. Eine gute Erreichbarkeit der alten und neuen Angebote ist hier sichergestellt. Die zwischen Lehrbecken und Schwimmerbereich angelegte neue Tribüne bietet im rückwärtigen Bereich ausreichend Staufläche für im Lehrbetrieb benötigte Materialien und ist gleichzeitig attraktive Verweilzone. De rAufenthaltsbereich für Sportler befindet sich in der Gebäudefuge zwischen Springerbereich und neuem Schwimmerbecken. Nach Süden schließt der Neubau mit einer großzügigen Terrasse für den Sommerbetrieb ab.

Hier befindet sich auch der Sommerzugang. Dieser wird entweder über den Haupteingang kommend, ohne den Beckenbereich zu queren, oder bei Spitzenlastzeiten über einen separaten Sommerzugang von Westen erschlossen. Von Norden wird das Bad um eine Gebäudetiefe von ca. 5 m erweitert. Hier werden die Personal- und Aufenthaltsräume angeordnet, die somit zentral und gut auffindbar gelegen sind. Der bestehende Umkleidebereich wird durch den Neubau der Sammelumkleiden entlastet und bietet dadurch Raumreserve für eine Attraktivierung des Eingangsbereichs und der Gastronomie. Die Gastronomie verbleibt an ihrer zentralen Stelle, wird aber programmgerecht vergrößert. Interne und externe Gastronomie werden von einem Stützpunkt aus bedient. Saunagastronomie und Sommerstützpunkt sindseparate Einheiten. Die freigezogenen Personalumkleiden im Keller können für Küchenpersonal zurVerfügung gestellt werden und bieten zusätzliche Lagerflächen. Der Umkleidebereich wird so umstrukturiert, dass für den Saunabesucher separate Umkleiden angeboten werden und attraktive Individualumkleiden in gewünschtem Umfang ergänzt werden.

In einem 3. Bauabschnitt wird die Sauna umgebaut und erweitert. In die vorhandene EG-Saunaebene wird ein Luftraum mit Treppe und Aufzug eingeschnitten, der das darunterliegende Geschoss mit seinen Saunaangeboten besser einbezieht und durch das darüberliegende dachseitige Oberlicht die Kelleratmosphäre eliminiert. Die bestehende Sauna wird umstrukturiert, damit sowohl ein intimer Saunabereich bleibt, als auch ein attraktiver Übergang zum neuen Sauna haus entstehen kann. Die vorhandenen Außenangebote werden in die Gestaltung innerhalb der neuen Terrasse miteinbezogen. Hauptattraktion ist der großzügige Badeteich mit seinem Badesteg, auf den von allen Seiten Blickbeziehung besteht. Endpunkt bildet das neue Saunahaus mit Gastronomie und Freisitz und der attraktiven Vogelhaussauna im 1. Obergeschoss mit Blick über den Teich in die Tiefe des Gartens.

Mit der vorgeschlagenen Erweiterung werden funktionale Mägenbehoben und die Gesamtattraktivität insbesondere durch verbesserte Nutzung des Grundstückspotentials gesteigert.


Freiraumstruktur
Die Freiraumstruktur, die sich aus der städtebaulichen Anordnung des bestehenden Familienbades ergibt, führt zu einem differenzierten, architektonisch gestalteten Gefüge aus Terrassen Wasserflächen- und naturnahen Liegewiesen. Die Gebäude gruppieren sich um den baumüberstandenen Freibereich. Der Freiraum wirkt hier über die Verglasung in das Gebäude hinein. Im Süden öffnen sich großzügige Liegewiesen mit Sitzgelegenheiten. Der wertvolle Baumbestand und die Wiesenflächen bleiben erhalten und sind weiterhin Teil der landschaftlichen Grünzäsur Richtung Elfmorgenbruch, die hier als Erholungsnutzung ausgewiesen ist. Die befestigten Erschließungs- und Nebenraumflächen liegen im Norden des Familienbades. Vom Ostflügel der Schule aus direkt erreichbar, aber doch geschützt durch die „grüne “Wand des bestehenden Schwimmbades, liegt der Saunaaußenbereich. Ziel ist ein multifunktionales landschaftlich orientiertes Freiraumsystem, das Bezüge herstellt zwischen traditionellen und zeitgemäßen Strukturen, zwischen Offenheit und Intimität. Ein enger Bezug von Innenraum und Außenraum ist angestrebt. Die Entréesituation zum zukünftigen Kombibad wird mit Treppenanlagen und Rampen aus geometrisch angeordneten Pflasterstrukturen und Pflasterbändern gestaltet .Gut erreichbar, aber doch versteckt, sind die Müllflächen im Rückraum der Erschließungangeordnet. Die bestehende Baumreihe wird ergänzt.

Terrassenbereich
Eine Terrasse aus Holz und Stein ist dem Gebäude im Süden vorgelagert. Um den Höhenunterschied auszugleichen und gleichzeitig weitere Liegeflächen zuschaffen, werden Rasenterrassen ergänzt und mit großformatigen Betonblockstufen erschlossen. Sie sind grüne Rückzugs- und Kommunikationsbereiche, die gleichzeitig Überblick über die unterschiedlichen Aktionsflächen des Bades bieten. Einzelne Solitärbäume spenden hier Schatten.

Schwimmteich und Saunagarten
Der Schwimmteich mit Steg und Schilfzone bietet als naturnahes Badebecken eine weitere Außenraumqualität mit vielfältigen Sinneseindrücken und führt das Prinzip einer klassischen, landschaftsorientierten Gestaltungfort.

Über eine grüne Felsenwand an der bestehenden Schwimmhalle wird das Teichwasser zusätzlich gereinigt. Sie bringt zudem einen akustischen Faktor in den Außenraum ein. Die Regenerationszone aus Schilf setzt als Flächenpflanzung einen neuen Akzent in die Wiesenflächen. Die Holzbeläge des Steges und der Terrassen können zum Liegen, Sitzen und Beobachten genutzt werden und trennen den Regenerations- vom Schwimmbereich.

Ökologische Komponenten
Alle Materialien (Wegebau, Baukonstruktion, Pflanzen, Ausstattung) sind standardisierte vor Ort erhältliche autochthone Elemente. Der wertvolle Baumbestand wird geschützt, erhalten und ergänzt. Das Oberflächenwasser wird über Retentionsflächen versickert. Der Aushub für die Neubauten wird zur Formung der Rasenterrassen verwendet.

Technikkonzept
Ziel ist eine nachhaltige Reduzierung des Primärenergiebedarfs. Hierbei steht der wirtschaftliche und ökologische Einsatz von Energieträgern im Vordergrund. Die Wärmeversorgung erfolgt über die Erweiterung der vorhandenen Fernwärmeeinspeisung. Hier wird im Neubau eine zusätzliche Unterstation errichtet. Bei allen neuen Wärmeverbrauchern wird auf eine hohe Rücklaufauskühlung Wert gelegt, um die Gesamteffizienz zu steigern. Das vorhandene Trinkwassernetz wird für den Neubau mit einem energetisch optimierten Rohrleitungsnetz erweitert. Für die raumlufttechnischen Anlagen kommen in den Schwimmhallen Hocheffizienz-Wärmetauscher (Wirkungsgrad 70 – 80 %) gekoppelt mit einer Entfeuchtungswärmepumpe zum Einsatz. So ist ab einer Außentemperatur von > 10 °C keine Zusatzwärme mehr notwendig. Die Bereiche Umkleide/Duschen und Küche/Gastronomie erhalten ebenfalls Anlagen mit hocheffizienten Wärmetauschern. Durch died irekte Anordnung der Anlagen werden aufwendige Luftkanalsysteme und damit nachhaltig Druckverluste optimiert. Für die Badewasseraufbereitung kommen flächenoptimierte Saugfilter als Doppelkammerfilter aus PP zum Einsatz. Diese zeichnen sich gegenüber herkömmlichen Filtern durch eine geringere Grundfläche und Aufstellhöhe aus. Die Rückspülmenge beträgt nur ca. 4,5 m³/m² Filterfläche. Ziel ist es auch die Bestandsfilter durch Saugfilter zu ersetzen. Die vorhandenen Räumlichkeiten müssen so nicht erweitert werden. Zu rDesinfektion wird ein neuer Chlorgasraum mit den entsprechenden Regelgeräten vorgesehen. Zur Nutzung weiterer regenerativer Energien sind Solarabsorber für die Beckenwassererwärmung
vorgesehen. Die Beleuchtung wird tageslichtabhängig gesteuert. Hier kommen vielfach
Beleuchtungskörper in LED-Technik zum Einsatz. Flure und WC-Anlagen erhalten Präsenzmelder. Um den Badebetrieb nachhaltig optimieren zu können, werden allen technischen Anlagen auf eine Gebäudeleittechnik aufgeschaltet.
Polysterol, Plexiglas, Holz CNC-gefräst, gelasert Mark Blume

Polysterol, Plexiglas, Holz CNC-gefräst, gelasert Mark Blume

Polysterol, Plexiglas, Holz CNC-gefräst, gelasert Mark Blume

Polysterol, Plexiglas, Holz CNC-gefräst, gelasert Mark Blume

Springerbecken Querschnitt

Springerbecken Querschnitt

Polysterol, Plexiglas, Holz CNC-gefräst, gelasert Mark Blume

Polysterol, Plexiglas, Holz CNC-gefräst, gelasert Mark Blume

Umkleiden Querschnitt

Umkleiden Querschnitt

Polysterol, Plexiglas, Holz CNC-gefräst, gelasert Mark Blume

Polysterol, Plexiglas, Holz CNC-gefräst, gelasert Mark Blume

Polysterol, Plexiglas, Holz CNC-gefräst, gelasert Mark Blume

Polysterol, Plexiglas, Holz CNC-gefräst, gelasert Mark Blume