Parkhausfassade R5

Eine Fassade als Setzkasten, der mit unterschiedlichen Elementen – Glas, Schallschutzlamellen, geschlossene Paneele – gefüllt werden kann, ist das zentrale Thema des Entwurfs. Diese Struktur zieht sich schlüssig um das gesamte Gebäude. Dabei kann der Anteil der jeweiligen Elemente frei gewählt werden und so spezifische Aus- und Einblicke ermöglicht bzw. verhindert werden.

Lediglich die beiden Treppenhäuser unterbrechen diese Ordnung und erlauben auf schlüssige Art höhenversetzte Anschlüsse. Mit dieser Zäsur und der geschickten Thematisierung der Treppen als Türme mit einer Verglasung in der 6. und 7. Ebene gelingt es dem Gebäude, sich städtebaulich in die Umgebung einzufügen ohne die Nutzung zu verleugnen. Es ist lediglich anzumerken, dass die Geste, mit der die Treppenhäuser die Fassade unterbrechen, deutlicher ausgebildet werden könnte.

Ein umlaufendes Flugdach verbindet die außenliegenden Träger und bildet einen aus dem Straßenraum erlebbaren Kranz als oberen Abschluss des Gebäudes.

Ein weiteres umlaufendes Band nimmt das geforderte Logo auf. Die Idee, mit Lamellen das Bauhaus–Rot nur in der Schrägansicht erscheinen zu lassen, wird sehr positiv gewertet, wenngleich fraglich ist, ob der zukünftige Mieter diese Lösung akzeptieren wird bzw. ob eine Variante entwickelt werden müsste. Insgesamt erscheint die Werbung zurückhaltend, gleichwohl wertig. Das CI des Bauhaus-Logos wäre anzupassen.

Im nichtverglasten Teil des Ergeschosses wird nur eine undifferenzierte Massivwand vorgeschlagen. Dies ist – insbesondere in der Turnerstrasse – sicherlich eine zu magere Gestaltung, die zu Graffiti-Schmierereien einlädt.

Die Kostenangabe ist nach oben zu korrigieren, da Kosten für die Erdgeschossfassade in der Auflistung fehlen.

Insgesamt stellt der Entwurf eine schlüssige Lösung für die gestellte Aufgabe, die noch gewinnen würde, wenn die Lückenschließung – wie im Ideenteil dargestellt – zur Ausführung käme.