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Mehrfachbeauftragung | 10/2012

Landesgartenschau Bayreuth 2016 - Naturnaher Wasserspielplatz im Roten Main

Zuschlag

Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Vor 235 Millionen Jahren
Wenige Flusskilometer vom Wasserspielplatz entfernt hat der Rote Main ein bedeutendes und sehr wertvolles Geotop, die „Bodenmühlwand“ aufgeschlossen. An dieser Stelle fanden Geologen Fossilien von Muschelkrebsen, Reste von Quastenflossern, Zähne und Stacheln urzeitlicher Haie, ein Exemplar des Sauriers Nothosaurus sowie verschiedene Schneckenarten. Auch besondere Pflanzenarten wie Schachtelhalme hinterließen Spuren im Gestein.

Wasserpielplatz „Fossillilinseln“
Auch hier im Bereich des Wasserspielplatzes wurden durch den Roten Main ganz besondere „Lebewesen“, die so genannten „Fossillilinseln“ freigelegt. Dazu gehören die seltenen Quastenspritzer, die Spritzstachler, der Nothosaufus, Bademuscheln, Kreiselkrebse, Springschnecken, Schuppenschippen, Wippflosser und ein Quastenfloß. Diese verschiedenen Spezies dienen den jungen Forschern für verschiedene Aktionen: so kann man mit den Flossen des Quastenspritzers pumpen um die Spritzstachler mit Wasser zu versorgen. Der Rücken des Nothosaufus ist ein Wasserrinnsal auf dem gematscht oder nach weiteren Fossilien gesiebt werden kann. Die Bademuscheln dienen der Kühlung und Reinigung. An den Kreiselkrebsen kann Wasser über Wasserräder transportiert werden und mit einem einfachen System aus Schleusen kann geflutet oder trockengelegt werden. Mit den Schuppenschippen oder Schuppenschaufeln erhält der junge Paläontologe das richtige Werkzeug für neue Entdeckungen, auch Reisen zu fernen Inseln können mit dem Quastenfloß unternommen werden. Ein Schattenschachtelwald aus Sumpfzypressen bildet die Kulisse für dieses Spiel mit der Frühzeit.

Erschließung
Der Wasserspielplatz wird auf einer nach Süden weisenden Seite, an dem „ruhigem Seitenarm“ des Roten Mains eingeordnet. Diese Wasserzone ist flach und erhält breite Kiesbänke. Der Hauptzugang erfolgt vom nördlichen Steg. Zusätzlich werden Trittsteine im Wasser angeboten um von Süden die „Fossillilinseln“ zu erreichen.
Wichtige Blick- und Raumbeziehungen können dabei berücksichtigt werden.

Materialität
Die „Fossillilinseln“ werden gemäß des roten Lehms des Keupers aus roten Ortbetonstein hergestellt. Diese Objekte werden je nach Wasserstand mit ca. 20 – 40 cm umspült oder trockengelegt. Einfache wartungsarme Pumpen die durch die Kinder betätigt werden, versorgen einzelne Bereiche auch bei niedrigem Pegelstand mit Wasser aus dem Roten Main. Die Schleusen, wenn sie nicht durchströmt werden dienen bei niedrigem Wasser als Wasserreservoir. Für die Pumpen und Wasserräder
werden spielplatztypische robuste Produkte gewählt. Eine zusätzliche Wasserversorgung ist nicht notwendig. Verschieden große Flusskiesel dienen dem Spiel sowie dem Erosionsschutz.