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Mehrfachbeauftragung | 11/2012

Stadt Natur Park Flingern

Teilnahme

Planungsbüro DTP Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

SCHMINCKEPARK
Naturraum in der Stadt


IDEE
1974 zog die Firma Schmincke, von der Grafenberger Allee nach Erkrath.
Eine bunte Spielpalette erinnert nun wieder an die alte Tradition, die Herstellung von Künstlerfarben an diesem Standort und bietet vor allem den zahlreichen Bewohnern und Beschäftigten des Stadtteils generationenübergreifend einen abwechslungsreichen Spiel- und Sport-, Aufenthalts- und Kommunikationsort.
Der direkt anschließende Naturerlebnisraum kontrastiert mit seiner naturnahen Gestalt und seinem ruderalen Charakter. Mit den offenen Wiesenflächen zwischen raumbildendem Gehölzsaum und Spielpalette bleibt die Weite des ehemaligen Güterbahnhofs Grafenberg erlebbar.
Mit seinem spannungsreichen Kontrast aus Spielpalette und Naturerlebnisraum wird der SCHMINCKEPARK in Zukunft den Stadtteil bereichern.

EINBINDUNG
Bereits im Kreuzungsbereich Grafenberger Allee/Schlüterstraße ist der lineare Schminckepark sichtbar. Auf der kleinen Grünfläche wird mit extensiver Ruderalvegetation und farbigen Parkmarken ein Entrée mit den beiden Charakteristika des Parks geschaffen. Mit den noch vorhandenen Lichtmasten des Güterbahnhofs wird die Szene illuminiert.
Vorhandene Querverbindungen, die Anbindung der Straßenbahnhaltestelle und des Alten- und Pflegeheims werden im Parkkonzept weiter ausgebaut und gestärkt.
Im Süden soll sich der Naturerlebnisraum mit begleitendem Fuß- und Radweg zukünftig unter Ausnutzung des gesamten Gleisbereiches unterhalb des Hellwegs fortsetzten und somit seiner (Grün-)Vernetzungsfunktion gerecht werden. Auch hier bleibt der Querschnitt des Grünraums weitestgehend unverstellt und offen, um das ohnehin schmale Parkband nicht zusätzlich zu durchschneiden. Die Treppenanlage als Anbindung zum Hellweg bleibt erhalten.

SPIELPALETTE
Die Spielpalette legt sich als breite Promenade an die schnelle Rad- und Fußwegeachse entlang der Schlüterstraße und verknüpft somit auch das neu entstehende Quartier Grafental mit der Grafenberger Allee. Sie erstreckt sich vom neuen ampelgesicherten Fußgängerüberweg im Norden bis zum gepflasterten Fußgängerüberweg zur Dreiecksfläche im Süden. Auf der Spielpalette befinden sich neben zahlreichen Spiel- und Sportangeboten für Jung und Alt auch vielfältige Aufenthaltsmöglichkeiten. Die bestehende Gastronomie ‘Tafelsilber‘ im ehemaligen Güterbahnhof wird somit optimal angebunden und als Bestandteil dieses nutzungsintensiven Parkbereiches integriert.
Die Spielpalette setzt sich aus einem ruhigen Rahmen aus Betonplatten und einzelnen farbigen Feldern zusammen. Die Breite der Palette orientiert sich an der Breite des ‘Tafelsilbers‘ mit zugehöriger Laderampe, um somit dem extensiven Parkbereich den größtmöglichen Entfaltungsraum zuzusichern und diesen nicht weiter zu durchtrennen. Langbänke und Fahrradständer verteilen sich auf dem Rahmen entsprechend der Lage der einzelnen Spiel- und Sportfelder. Heckenbänder grenzen den Aufenthaltsraum von der schnellen Verbindungsachse für Radfahrer und Fußgänger entlang der Schlüterstraße ab.
Nach Westen begrenzt eine niedrige Betonmauer die Spielpalette und überbrückt den kleinen Höhensprung in den Naturerlebnisraum. Von Bänken aus beobachtet man hier das Treiben im Naturerlebnisraum. Stellenweise ermöglichen Stufen den Abstieg in die blühende Naturoase inmitten der Stadt.
Der TREFF bildet das nördlichste Feld der Palette. Loungemöbel unter einem Baumdach laden zum Verweilen ein und bilden einen Treffpunkt insbesondere für die Beschäftigten der umliegenden Bürogebäude in ihren Pausen.
Von hier aus hat man ebenfalls einen guten Blick auf die südlich angrenzende SKATERSPLAZA: Ein Hot Spot für Skater. Die große asphaltierte Streetfläche mit diversen Aufbauten und Hindernissen, wie z.B. Banks (Schrägen), Curbs (Blöcke bzw. Kanten) und Rails (Rohre) ermöglicht sowohl erfahrenen Skatern, als auch Anfängern diverse Entfaltungsmöglichkeiten.
Das DECK befindet sich südlich der Skatersplaza. Hier, auf dem Holzdeck, chillen Jugendliche und Skater unter Bäumen und erholen sich von ihren anstrengenden Übungen.
Ein Treppenzugang bietet die Möglichkeit direkt auf die Terrasse des ‘Tafelsilbers‘ zu gelangen.
Das TAFELSILBER mit Terrasse und Biergarten besetzt - wie beschrieben - ein weiteres Feld innerhalb der Palette.
Unterhalb des Parkplatzes befindet sich das Feld BERG UND TAL. Sowohl Ältere als auch jüngere springen und hüpfen auf den beiden Trampolinen oder sie klettern an der Boulderwand.
Der COURT bildet die nächste Station. Hier liefern sich Kontrahenten an zwei Tischtennisplatten spannende Zweikämpfe oder größere Gruppen spielen den beliebten Rundlauf.
Weiter südlich gelangt man auf die TURNMATTE. Die Turnmatte, ausgestattet mit Schaukel, Reck, Barren (Balancierhölzern) und Wippgeräten, verlegt die Sportstunde für jedermann ins Freie.
Die SANDKISTE folgt als nächstes Spielfeld. Holzbalken mit unterschiedlichen Einbauhöhen und Einbauwinkeln bilden in Verbindung mit Rutsche, Hängematte und Vogelnestschaukel ein vor allem für Kinder spannendes und abwechslungsreiches Kletterobjekt. Das Baumdach sorgt für schattige Bereiche auf der Sandspielfläche.
In der BOULE-ARENA treffen sich Anfänger und langjährige Boulebegeisterte zum Boule spielen.
Den Abschuss der Spielpalette bildet die LOUNGE. Ähnlich wie im Norden stehen hier Loungemöbel unter Bäumen. An Spieltischen trifft man sich zum Schach- und Backgammonspielen.

NATURERLEBNISRAUM
Dieser weniger nutzungsintensive Parkbereich stellt sich als offener Ruderalpark dar. Naturnahe Vegetationsstrukturen und offene blütenreiche Magerwiesen dienen als Rückzugs- und Erholungsraum. Hier lassen sich ungestört Tiere und Pflanzen beobachten. Kinder gehen auf ‘Natur-Safari‘ in der Stadt. Einzelne im Park verstreute Bahnrelikte erinnern an die Nutzungsgeschichte des ehemaligen Bahngeländes, gleichzeitig sind sie Entdeckerstationen. Gestapelte Schwellen und Schienen werden zu Spiel- und Kunstobjekten. Im Park stehend, verstecken leichte Anhöhen die diagonal querende Neumannstraße. Der Weitblick und zusammenhängende grüne Eindruck bleibt ungestört. Im Westen wird der grüne Rücken erhalten. Punktuelle Auslichtungen im Bereich der Ein- und Ausgänge des ThyssenKrupp Schulte Komplexes binden die private Grünanlage und Bürogebäude optional an den öffentlichen Naturerlebnisraum an.

MATERIALITÄT
In der Spielpalette kommen robuste Materialien, vornehmlich Beton(-stein) sowie zusätzlich Holz und Stahl (bei den Spielgeräten und beim Mobiliar) zum Einsatz. Betonplatten bilden den Rahmen, Betonmauern, -stufen und -einfassungen begrenzen und verbinden die einzelnen Flächen und Felder. Farbintensive Oberflächen wie farbige wassergebundene Decken (braun und anthrazit), farbige Fallschutzbeläge (rot, violett und blau) sowie schwarzer Asphalt und hellgelber Sand machen die Palette deutlich.
Robuste, den innerstädtischen Standort- und sich wandelnden Klimabedingungen trotzende Liquidambar styraciflua 'Worplesdon' Hochstämme sorgen für schattige Bereiche auf der Palette. Besonders im Herbst setzen sie durch ihre intensive Herbstfärbung ein weiteres farbliches Highlight.
Der Naturerlebnisraum generiert sich nahezu von selbst. Vereinzelte Aussaaten, Nachpflanzungen und Rodungen sowie Mahden im Rahmen eines langfristig angelegten, extensiven Pflegekonzeptes sichern den Bestand und erhalten den offenen Gesamteindruck.
Spielpalette

Spielpalette

Lageplan

Lageplan

Plan 1

Plan 1

Plan 2

Plan 2