modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Mehrfachbeauftragung | 12/2012

Neugestaltung der südwestlichen Innenstadt

Teilnahme

Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Die Neubebauung wird sensibel um das Rathaus herumgelegt, so dass unterschiedliche kleinteilige Stadträume gebildet werden. Die Gebäudeflügel des Rathauses werden hierbei genutzt um neue Platzsituationen auszubilden. Durch die differenzierten Stadträume wird die Aalener Altstadt mit seinen Gassen und Plätzen weitergeführt.

Die neuen Volumen der Handelsflächen zeigen sich in ihrer Höhenentwicklung und in den Grundrissen gegliedert, um sich trotz ihrer Größe in die bestehende Stadtstruktur einfügen. Kleiner Hochpunkte zum Marktplatz (III) und zur Stuttgarter Straße (IV) betonen die Kopfsituationen der Gebäude und verweisen auf die Hauptzugänge zu den Handelsflächen.

Die geplante Neubebauung auf dem Kaufring-Kaufhaus, welches bereits an das Torhaus anschließt, wird weiter angebaut und so zu einem Teil eines Baublocks. Das Volumen ist nicht mehr als Gesamtes wahrnehmbar, wodurch sich das große Volumen in die örtliche Situation besser integriert. Es entstehen differenzierte Schauseiten - Rückseiten werden vermeiden.

Die Fußwegeachse des „westlichen Stadtgrabens“ sollte durch das Gebäude hindurchgeführt, um so zu einem Teil des durchgängigen Wegenetzes zu werde, aber auch um die historische Situation zu bewahren. Der Durchgang könnte hierbei auch über Gebäudezugänge erfolgen.

Die Ecksituation der mittelalterlichen Stadtmauer und des Stadtgrabens wird durch eine Wasserfläche als Brunnen markiert. Pflasterbänder verweisen auf den Verlauf der Stadtmauer.

Die Neubebauung auf dem Parkplatzgelände öffnet sich zum Kreuzungsbereich Friedrichstraße/Stuttgarter Straße und verweist mit seiner Nutzungen aus Handel und Gastronomie auf den Zugang zur „Einkaufsinnenstadt“. Zusammen mit dem länglichen Baukörper, der sich auf das Rathaus bezieht, wird eine markante Torsituation als Stadteingang zur südwestlichen Innenstadt geschaffen.

Der Altstadt vorgelagert entsteht ein städtischer Raum, der die Altstadt zum Stadtring öffnet und neue Einblicke ermöglicht.

Dieser begrünte Stadtraum versteht sich als aktiver Ort für Kommunikation und Aufenthalt. Stadtmöbel, Gastronomie und öffentliche Nutzungen sollen hier für ein kommunikatives städtisches Leben sorgen. Die neue Platzgestaltung mit der Wasserfläche der offengelegten Kocher wirkt als großzügiges Entree nach Aalen und ist als eigenständiger Stadtraum erlebbar.

Der neue Stadtraum der Aalener Innenstadt, einheitlich in Belag und Bepflanzung, wird bis zum Kreuzungsbereich geführt. Die Gmünder Straße wird ebenfalls Fußgängerzone und Teil eines attraktiven Rundwegs.

Durch die Anordnung der neuen Baukörper entstehen unterschiedliche Stadträume mit eigenem Charakter.

1. Platz an der Kocher — Der Stadteingang
Durch das Beseitigen des dichten Bestandsgrün wird eine neue Blickbeziehung zur Innenstadt geschaffen, die durch die angrenzende Neuplanung betont wird. Die Kocher wird freigelegt und definiert durch eine geometrische Figur die markante städtische Situation. Eine Freitreppenanlage in Sonnenlage bildet den Zugang zum Wasser. Die neue stadträumliche Situation wirkt als offenes Entree zur Innenstadt.

2. Hofplatz — der ruhige Stadtplatz
Als Übergang zwischen Innenstadt und Ringstraße entsteht eine intime und ruhige Platzsituation. Ein Baumfeld als schattenspendendes grünes Dach mit Sitzgelegenheiten schafft hier eine hohe Aufenthaltsqualität zum Verweilen und Treffen. Die wassergebundene Fläche lädt zum Boule spielen ein. Hierüber erfolgen die Zugänge zu den neuen Handelsflächen.

3. Marktplatz — der repräsentative Platz
Als repräsentativer und nutzngsneutraler Vorbereich des Rathauses bildet er bisher den räumlichen Abschluß der südlichen Innenstadt. Durch seine Offenheit und Durchlässigkeit wird er zum Trittstein und Umlenkpunkt im städtischen Gefüge und Teil der fußläufigen innerstädtischen Rundwege.