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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2012

Wohnanlage Erlangen-Büchenbach

Lageplan

Lageplan

1. Preis

Preisgeld: 16.600 EUR

Maisch Wolf Architekten

Architektur

Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau

Ein mäanderförmiges Gebäude wird aus der Struktur des südlichen Bebauungsgebiets an der Mönaustraße entwickelt und bildet den markanten Kopf zum neuen Ortsteilzentrum hin. Über die mäandrierende Form des Gebäudes entstehen im Grundstück wohlproportionierte Freiräume mit unterschiedlichem Charakter: Auf der südwestlichen Seite ein großzügiger Gartenhof zur eher privaten Nutzung, nordöstlich ein urbaner Platzraum als Erschließungshof und zur gemeinschaftlichen Nutzung. Beide Freiräume werden über Durchgänge miteinander verbunden un können so einfach von allen Bewohnern genutzt werden. Die Gebäudeform ermöglicht die Ausrichtung fast aller Wohnungen auf die übergeordnete Grünachse vom Ortsteilzentrum zum Doktorsweiher, die eine deutliche Zäsur zwischen den Neubaugebieten darstellt.

Freianlagen

Die Gestaltung der Freiflächen schafft ein neues Zentrum für eine kommunikative Nachbarschaft. Die offen und grün gestalteten Nachbarschaftszonen ermöglichen ein Zusammenkommen in Kombination mit lokalem Kinderspiel. Die dichte Bepflanzung macht das Spielen und Wohnen zu einem echten Erlebnis und stellt zugleich einen Schalltschutz zum Wohngebäude dar. Großbäume rahmen die grünen Innenhöfe und den vorgelagerten Grünzug. Den Terrassen sind locker bepflanzte Bewohnergärten vorgelagert, die für eine gemeinsame Nutzung ausgelegt sind. Dabei wurden anspruchsvolle und funktionale Wegebeziehungen geschaffen, durch die die Versiegelung minimal gehalten wird. Die Sitzmöglichkeiten und das Gartenzimmer laden inmitten von verschiedenen Grünstrukturen zum Verweilen und Entspannen ein.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit ist mit ihrer Mäanderstruktur eine herausragende Positionierung an der Eingangssituation für das Stadtquartier und gleichzeitig eine Abrundung der südlichen Einfamilienhausbebauung, sowie des ankommenden Grünzugs.

Das Auffangen und Einbeziehen des vorhandenen Freiraumes ist städtebaulich gut gelöst, wobei die dichte Bepflanzung dem etwas entgegensteht. Die Figur erlaubt trotz ihrer Länge unterschiedliche Fassadenabwicklungen und kleinräumige Straßensituationen. Die verkehrliche Erschließung im Süden ist zu eng am Kreuzungsbereich, wobei die Integration der Tiefgarage im Gebäude sinnvoll ist.
Die fußläufige Erschließung über ein Gartenzimmer bzw. über ein kleinteiliges Wegesystem erscheint maßgerecht und wird in den Vorbereichen gut zoniert.
Im Mäander sind 2 Durchgänge in Treppenhäusern organisiert die ausreichend an den richtigen Knickpunkten platziert sind.

Die gemeinsame Anordnung des Gemeinschaftsbereiches mit angegliederter Gästewohnung ist sinnvoll und flexibel, die Zuordnung der notwendigen Freibereiche/ Außenanlagen fehlt aber, und kann auch im Kopf des Mäanders anstatt der Nordwohnung untergebracht werden.

Die beiden angebotenen Hofsituationen sind völlig überpflanzt und werden den unterschiedlich gewollten Charakteren, einen urbanen Hof und einen Gartenhof zu definieren, nicht gerecht. Das Gartenzimmer ist der Eingangssituation unangemessen. Die angedachte Baumpflanzung und der Spielbereich sind aufgrund des Tiefgaragengrundrisses möglich.

Die Erschließung über 2-Spänner ist sinnvoll, sollte aber aufgelockert werden, um der städtebaulichen Situation Rechnung zu tragen. Größtenteils sind die Aufenthaltsbereiche nach Süden bzw. Westen orientiert. Der Kopf im Norden mit reinen Nordostzimmern ist nicht möglich.

Die 17 angebotenen Varianten an Wohnungsgrößen sind größtenteils sinnvoll und bieten eine große Vielfalt an, durchgesteckte Grundrisse bieten ausreichend Durchlüftung und offene Wohn-Essbereiche an.
Die detailliert dargestellten barrierefreien Wohnungen sind, mit länglichen Fluren an Bad und Schlafzimmern vorbei, nicht akzeptabel. Das Wohnungsangebot ist in allen Größen und Arten vorhanden, die Wohnungsanzahl ist mit 50 Wohnungen erreicht.
Die Wohnfläche liegt leicht unter dem Durchschnitt, was sich aber positiv auf eine minimierte Hüllfläche auswirkt.
Der kompakten Baukörper würde einen besseren energetischen Standard (Passivhaus) ermöglichen. Die Orientierung der Wohnungen lässt gute solare Gewinne erwarten, hat aber kaum Verschattungen.

Die Fassade zur Straße wirkt zu geschlossen und wird der Aufgabe an diesem Ort, einen Eingang in ein neues Viertel zu definieren, wenig gerecht.
Die Perspektive spiegelt den Grundgedanken einer offenen Wohnanlage deutlich besser wieder.
Die Anordnung der Fenster sollte überarbeitet werden zugunsten klarerer Öffnungen.
Die Balkonanlagen sind großzügig und prägen die Südfassade.
Die Grundrisse und die kompakte Tiefgarage, wie auch die geringe Hüll- und Fassadenfläche lassen die Arbeit wirtschaftlich erscheinen. Die Tiefgarage ist übersichtlich orientiert und in ihrer Nutzungsaufteilung sinnvoll.

Die konventionelle Bauweise sollte sich auf Nachhaltigkeitskriterien beziehen und mehr an Innovation beinhalten. Die statische Situation des Entwurfes lässt sinnvolle Stützweiten zu.

Insgesamt ist der Mäander eine geschickte städtebauliche Lösung, die robust genug ist,
Überarbeitungen zuzulassen,