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Offener Wettbewerb | 12/2012

Neugestaltung von Straßen und Plätzen

Anerkennung

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

1. Idee

Mit der Neugestaltung von Straßen und Plätzen in Untergriesbach will diese niederbayerische Kommune nicht nur ein Signal für eigene Entwicklung in der Region setzen. Die Realisierung des Projektes soll vor allem das Arbeits- und Wohnumfeld der Stadt, sowie sie als ein Gesamtensemble nachhaltig stärken. Die Umgestaltung des Ortszentrums soll deutlicher als bisher den unverwechselbaren Charakter Untergriesbachs unterstreichen, die öffentliche Räume klarer definieren und sie mit neuen Nutzungen bereichern. Das mutige Vorhaben soll die Stadt Untergriesbach langfristig als ein Anziehungspunkt für die Besucherinnen und Besucher aus der Region und vom außerhalb noch stärker auf der Karte Bayerns etablieren.

2. Konzept

Die Neugestaltung des Marktes und der Marktstraße in Untergriesbach wird durch die neue klare Strukturierung dieser Bereiche erreicht. Sie soll vor allem der leichteren Orientierung in der Stadt dienen und gleichzeitig die Stadtteile miteinander verknüpfen. Die Aufteilung der Stadt in unterschiedliche elementare Stadtbereiche ist zur Zeit nur mit großen Schwierigkeiten zu erkennen. Die Heraushebung des Stadtmarktes zu einem zentralen Bereich der Stadt soll gleichzeitig die Identitätsbildung anderer Bereiche Untergriesbachs unterstützen.

Marktplatz

Der neue Marktplatz bildet den Kernbereich der Stadt. Die klare Aufteilung des Stadtinnenbereiches in eine Stadtpromenade nördlich der Bundesstraße und die Gastromeile mit Parkmöglichkeiten im Süden verbessert die Erreichbarkeit des Einzelhandels und Gastronomie, unterstützt die Orientierung im historischen Stadtgefüge und schafft eine neue Qualität in der Stadt. Während der eine lieber unter den Bäumen flaniert, will vielleicht der andere seine Zeit in einem Imbiss auf der gegenüberliegenden Seite des Marktes verbringen. Dort werden auch alle vorgesehenen Parkplätze untergebracht. Während auf der einen Seiten die zahlreichen Bänke zum Verweilen einladen, bietet die Außenbewirtschaftung der Lokale die Möglichkeit einer kurzen oder längeren Pause beim Einkaufen. Der Charakter des Marktplatzes wird durch die Neugestaltung des Rathaus- und Kirchplatzes zusätzlich deutlich verstärkt. Der auf den Kirchplatz versetzte Marktbrunnen bildet einen klaren Abschluss für den Markt und ist gleichzeitig ein Pendant für den neugestalteten Ortseingang im Osten.

Marktstraße

Die Marktstraße in ihrem neuen Verlauf übernimmt eine neue Aufgabe. Wenn sie bis jetzt nur ein trennendes Element in der Stadt war, wird sie zu einem Bindeglied, das durch die Stadt führt. Entlang der Straße werden zahlreiche Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten angeboten. Die Neuanordnung der Gehbereiche ermöglicht die barrierefreie Überquerung der B388 und erhöht die Sicherheit der Fußgänger durch die Verbreitung des Bürgersteigs im gesamten Verlauf. Der neue Bodenbelag (Granitpflaster, Granitplatten) erhöht die Bewegungsqualität auch unter winterlichen Bedingungen und verbindet die Stadt zu einem Gesamtensemble.

3. Materialien

Die Materialkonzeption knüpft an den Bestand an und orientiert sich an historischen Materialien und Belägen in zeitgemäßer Interpretation.

Grundmaterial für die Bürgersteige ist ein engfugig verlegtes Reihenpflaster leicht unterschiedlicher Formate, das sich zu 80 % aus Pflastersteinen mit gesägter und gestockter Oberfläche und zu 20 % aus Pflastersteinen mit konventionell bruchrauher Oberfläche zusammensetzt. So wird ein sicher und bequem begehbarer Belag erstellt, der gleichzeitig die natürliche Haptik und den nuancierten Fugenverlauf des Natursteinmaterials betont. Die Gebäude erhalten dadurch die ruhige und doch lebendige Basis, die den reichen historischen Fassaden entspricht.

In das flächig verlegte Granitpflaster werden „Laufbänder“ aus großformatigen Natursteinplatten integriert. Granitborde bilden eine deutliche Begrenzung zwischen Gehwegbereich und der asphaltierten Fahrbahn.
Wünschenswert wäre ein grau-beiges Granitmaterial lokaler Provenienz.

4. Baumpflanzung auf der sonnigen nördlichen Seite
Die sonnige nördliche Straßenseite, deren Fassaden den äußeren Bogen des leicht gekrümmten Straßenraums bilden, wird von einer lichten Reihe schmalkroniger Linden (z.B. Tilia cordata „Greenspire“) flankiert. Durch die Positionierung auf dieser Seite wird der Blick auf die Pfarrkirche St. Michael in Szene gesetzt, an heißen Tagen hinreichend Schatten geschaffen und der langgestreckte Straßenraum gegliedert.

5. Ausstattung
Die Ausstattung folgt der Maxime „As-less-as-possible“ und soll möglichst schlicht und zeitlos im Design und robust in der Ausführung sein. Zur Wahl der Leuchten schlagen wir vor, auf Sonderleuchten im Bereich der Marktstraße und des Marktplatzes zugunsten eines einheitlichen Typs für ganz Untergriesbach zu verzichten. Daher setzt der Entwurf darauf, den vorhandenen Leuchtentyp weiterzuwenden, wobei allerdings eine Bestückung mit energiesparender LED-Lichttechnik mit warmweißem Licht vorgesehen werden sollte.