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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2012

Zentrum Friesenberg

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Teilnahme

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Prof. Gabriele G. Kiefer

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Siedlungsstruktur am Friesenberg zeigt eine Vielzahl typologischer Ansätze aus allen Jahrzehnten in unterschiedlichsten Maßstäben. Diese Heterogenität wird durch das vorliegende Projekt einerseits gepflegt, andererseits aber auch beruhigt.
Um die gewünschte stärkere Vernetzung des Zentrums mit dem umliegenden Quartier zu erreichen, wurde ein Bebauungskonzept gewählt, das größtmögliche Betonung auf “Zentrum“ im Sinne von Treffpunkt, Öffentlichkeit, Attraktivität und Identifikation legt.
Der markante Eckturm an der Ecke Schweighofstrasse / Borrweg als identitätsstiftendes Element leitet diese Idee ein und dient als Portalflanke zum großzügigen Quartiersplatz. Hier entsteht ein lebendiger Ort der Begegnung. Dieser wird optisch erweitert durch die Fortführung der geschützt gelegenen Parkanlage, die von der Öffentlichkeit passiert werden kann, aber durch ihre Struktur auch ein Ort der Ruhe ist.
Die Durchquerung des Zentrums kann nicht nur in der Längsrichtung stattfinden, sondern die ablesbare Durchlässigkeit der den Park flankierenden Gebäude erlaubt auch mehrere Querungsmöglichkeiten von der Schweighofstrasse zur Arbentalstrasse. So wird an differenzierten Stellen eine Vernetzung der umliegenden Freiräume und spannende Blickbeziehungen zum Stadtzentrum geschaffen. Die Durchbrüche sind zueinander versetzt, um den dazwischen liegenden Park durch Richtungswechsel zu beruhigen.

Alle sozialen Einrichtungen sind in einem aufgebrochenen Riegel an der Schweighofstrasse mit grösstmöglicher Öffentlichkeit positioniert – die Gemeinschaftsräume nach Süden zur Strasse, die Individualräume auf der ruhigen Seite zum belebten Park hin orientiert. Verwaltung, Restaurant und Saal werden vom Platz aus erschlossen und weisen schöne Blickbezüge auf. Der darunterliegende Coop wird über eine Rampen-Treppenanlage vom Platz bzw. direkt von der Arbentalstrasse aus erreicht. Die Werkstätten entwickeln sich schön belichtet an der Arbentalstrasse entlang.

Die Großstruktur des Wohngebäudes entlang der Arbentalstrasse bildet die stadträumliche Kante nach Nordosten und stärkt die Identität des neuen Zentrums – das Wohnen stellt einen integralen Bestandteil dessen dar.
Für die Wohnungen ergeben sich dadurch die Vorteile der durchwegs nach Südwesten orientierten Ausrichtung - jede Wohnung hat optimale Sonnenlage und direkten Bezug zum Park oder Platz. Durch das weitest mögliche Abrücken der Wohnstruktur von der schallbelasteten Schweighofstrasse und dem dort vorgelagerten Baukörper sind alle Wohnungen komplett vom Verkehrslärm befreit.
Der interne Aufbau des Wohngebäudes setzt auf kleinere Nachbarschaften in der großen Struktur. Jede Wohnung erhält einen geschützten Außenraum nach Südwesten, jedes Treppenhaus auch einen Zugang zum allgemein nutzbaren Dachbereich, der mit den Funktionen des Wasch- und Trockenraums und Gemeinschaftsterrassen belebt wird. Von hier aus lässt sich auch ungestört der Ausblick über die Stadt genießen.
Die modulartige Gliederung der kombinierten Wohnungen senkt die Baukosten ohne die Wohnqualität zu beeinträchtigen. Die Großform der Baustruktur bietet in Bezug auf Errichtungskosten und Wirtschaftlichkeit erhebliche Vorteile. Die Außenhülle ist im Vergleich zu mehreren Einzelbaukörpern erheblich gesenkt - das senkt die Baukosten und erhöht die Energieeffizienz.

Die Aufnahme der übergeordneten Wegeverbindungen gliedert und rhythmisiert den Außenraum in ost-westlicher Richtung - eine Abfolge aus befestigten und unbefestigten Flächen. Die Bewegungsflächen des Hofbereiches sind als mit Vegetationssubstrat perforierte Betonpflasterplatten konzipiert, in denen Rasenansaat und Frühjahrsblüher interessante Akzente setzen und Nutzungsspuren abgebildet werden. Im Bereich des mit Hochbeet und umlaufender Sitzkante akzentuierten Quartiersplatzes, ist die Perforierung mit Splitt (Versickerung) angedacht.
In nordsüdlicher Richtung differenzieren unterschiedlich gestimmte Vegetationsbereiche den Außenraum in eine mit breiten Betonkanten eingefasste Gras- und Wiesenlandschaft. Daraus ragen schlank und anmutig wirkende Kiefern hervor. Die Magnolien bieten ein abwechslungsreiches Farbspiel und stellen mit ihren zarten Blüten in weiß und rosé einen harmonischen Kontrast zu den Kiefern dar.
Gewählt wurden locker wirkende Pflanzen, um sicher zu stellen dass die Gebäude keine Verschattung erfahren. Üppig wirkende Gräserpflanzungen mit Miscanthus und Calamagrostis bilden auch im Winter mit ihren schneebedeckten Blütenständen ein ansprechendes Bild. Die mit Rasenpflaster befestigten Vorbereiche an der Arbentalstrasse gewährleisten eine reibungslose Anlieferung der Werkstätten im Sockelgeschoß ohne den grünen Rahmen zu durchschneiden, der das Gebiet umschließt.
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