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Nichtoffenes Verfahren | 06/2012

Sanierung und Erweiterung Volksschule Edlach

1. Rang

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Um die Volkschule Edlach in eine zeitgemäße Schule zu verwandeln, sind bei aller Behutsamkeit im Umgang mit dem Bestand, klare Einschnitte in das Bauwerk notwendig.
Vor allem der Anspruch zeitgemäße Zuschnitte der Klassen zu schaffen und zur Individualisierung des Unterrichts Gruppenräume und Lerninseln anbieten zu können, erfordern eine Neukonzeption des Klassentraktes. Während Turnhalle und nordseitiger Klassentrakt erhalten bleiben und adaptiert bleiben werden die Eingangshalle und der südliche, kleiner Klassentrakt entfernt und durch Neubauten ersetzt.

Die gesamten Kellerräume bleiben erhalten und dienen den Neubauten in Holzbauweise als Basis. Die neue, zum Eingang und zum Pausenhof transparente Aula nimmt die Tagesbetreuung auf, Speisenaufbereitung und Lager sind in der Nebenraumzeile der Turnhalle situiert. Eine großzügige Rampe verbindet die Ebene der Aula barrierefrei mit der Turnhalle. Das neue, abgeschlossene Treppenhaus bildet das Bindeglied zwischen Bestand und Neubau. Der neue Klassentrakt bietet 12 nach Osten orientierte Stammklassen auf zwei Geschossen an, die durch ihren quadratischen Grundriss verschiedenste Unterrichtsanordnungen zulassen. Nach Westen orientiert sind die unterschiedlich großen Gruppenräume situiert. Semitransparente Trennwände und Schiebeelemente lassen verschiedene Grade an Transparenz und Geschlossenheit zu. Die nischenartigen Aufweitungen der Erschließungszone bieten Platz für Lerninseln und Gruppenarbeit. Im Bestand werden unter Beibehaltung der wesentlichen konstruktiven Elemente die Sonderklassen situiert Bibliothek und Musikraum sind auf Erdgeschossebene angeordnet und dienen der Tagesbetreuung als räumlich Erweiterung und Zusatzangebot. Die Werkklassen sind im UG nach Westen situiert während die ostseitigen weniger belichteten Räume zu Nebenräumen und Archiven umgenutzt werden. Der Lehrerbereich ist im OG als eigene zusammenhängende Einheit organisiert.

Konstruktion und Materialisierung

Der nördliche Klassentrakt und die Turnhalle bleiben in ihrer Konstruktion erhalten.
Ihre Gebäudehüllen werden gesamthaft erneuert. Fenster und Verglasungen werden mit dreifach Isoliergläsern ausgestattet, eine zeitgemäße Wärmedämmung der Außenwand und Dachflächen reduzieren den Heizenergiebedarf. Der Neubau ist als Leichtbau in Holzbauweise geplant und erfüllt die Anforderungen des Niedrigstenergiestandart. Aus Sicht des Heizenergiebedarfes kann allenfalls auf eine kontrollierte Be- und Entlüftung verzichtet werden. Aus Sicht der CO2 Belastung während des Unterrichts ist eine mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung aber zu empfehlen. Die Holzkonstruktion ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad der Bauelemente benötigt keine Austrocknungszeiten der konstruktiven Teile und lässt somit eine zeitsparende Errichtung der Volksschule auf höchstem ökologischem Niveau zu.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die tauglichen Bauteile werden belassen und es wird durch Abbruch der Mittelzone und des südlichen Bauteils des Klassentraktes eine neue klare Struktur mit drei zweigeschossigen Baukörpern geschaffen. Die neue Mittelzone mit Eingangshalle und Aula ist gut zoniert und öffnet sich zum Vorplatz und Pausenhof. Die Turnhalle ist barrierefrei über eine großzügige Rampe an das Schulniveau angebunden. Ein neues, geschickt gesetztes Treppenhaus bildet das Gelenk zwischen Bestand und Neubau und sorgt zusammen mit dem Lichthof für Korrespondenz in der Vertikalen. Der neue Klassentrakt nimmt die Regelklassen und die Gruppenräume auf; zusätzliche Nieschen bieten Raum für Lerninseln. Im Bestand sind unter Beibehaltung der wesentlichen konstruktiven Elemente im Erdgeschoss Bibliothek, Medienraum und Musikzimmer als Zusatzangebot für die Tagesbetreuung, im Untergeschoss die Werkräume und Nebenräume und im Obergeschoss die Verwaltung als zusammenhängende Einheit angeordnet. Die Länge des Klassentraktes tut gut und verleiht dem Gebäude zusammen mit der gebänderten Fassade Eleganz; der Pausenhof gewinnt dadurch Fassung. Die fehlende Hofüberdachung ist vor der Turnhalle möglich. Das Projekt besticht durch eine homogene räumliche Qualität in Bestand und Neubau gepaart mit hoher Funktionalität und die Elastizität für pädagogische Entwicklungen. Darüber hinaus ist es wirtschaftlich in Errichtung, Erhaltung und Betrieb und von hoher architektonischer Qualität. Wünschenswert wäre eine breitere Überdachung der Eingangszonen.