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Gutachterverfahren | 04/2012

Bürgerpark Bornheide

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1. Rang

Preisgeld: 5.000 EUR

MERA GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Entwurfsidee - räumliches Konzept

Die ehemalige Schule als nach außen geschlossene, introvertierte Nutzung steht im Widerspruch zu den neuen Aufgaben, die Gebäude und Freiraum künftig übernehmen sollen. Dem soll Rechnung getragen werden.

Offenheit – Kommunikation – Ermöglichung unterschiedlichster Nutzungen

Entwurfsideen zur Erreichung dieser Ziele:

- Zentraler Platz vor dem Bürgerzentrum
- Wege und Raumaufweitungen, welche die Auffindbarkeit des neuen Ortes gewährleisten und bereits früh zum Zentrum hinleiten. Eine räumliche Verknüpfung mit dem Stadtteilzentrum Osdorfer Born ist unerlässlich, um die angestrebte Bedeutung des neuen Bürgerzentrums hervorzuheben
- Sichtbeziehung durch Ausdünnung der Vegetation

Erschließung – Wegeverbindungen

Alle fußläufigen Wegeverbindungen führen zum zentralen Platz und gewährleisten die Verknüpfung mit den angrenzenden Quartieren. Dabei übernimmt die südwestliche Anbindung von der Straße Bornheide die wichtige Aufgabe der Verknüpfung mit dem Stadtteilzentrum. Sie soll gemäß ihrer Bedeutung schon früh erkennbar und aufgeweitet werden. Dafür wird der Vegetationsbestand ausgelichtet. Die Bürger sollen einen Eingang in den Bürgerpark wahrnehmen.

Die Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Bürgerhauses sowie des nördlichen Pavillons werden zugunsten eines zentralen Müllstandortes und einer deutlich klareren Wegeführung neu organisiert. Dies gilt insbesondere für die fußläufige Anbindung des neuen Parkplatzes an den Bürgerpark.

Der zentrale Platz

Klare Raumkanten und eine angemessene Dimensionierung kennzeichnen den Platz und seine Lage im Raum. An seiner Ostseite wird der Platz von einem großzügig bemessenen Baumhain gefasst, der im Sommer kühlen Schatten spendet und zum Verweilen einlädt. Hier schließt auch der Bürgergarten an, eine mit Hecken gefasste Gartenanlage, in der die Bürger des Quartiers Gemüse und Kräuter und Blumen pflanzen und ernten können. Auf der gegenüberliegenden Westseite grenzt eine Sitzmauer den Platz von den sich anschließenden Rasenflächen ab und bietet ausreichende Sitzmöglichkeiten. Im Süden geht der Platz über in eine weitläufige Rasenfläche, die zur Platzseite durch einen niedrigen Steinsockel gefasst ist. Die qualitätvolle Oberfläche des Platzes unterstreicht seine zentrale Bedeutung. Der Platz soll verschiedene Nutzungen ermöglichen, aber auch als offener Raum wahrgenommen werden. Als belebendes, städtisches Element ist eine flache Wasserfläche mit einem Wasserspiel vorgesehen.


Liege- und Spielwiese

Offene großzügige Rasenflächen bieten sich als Liegewiese und für das freie Ballspiel an und ermöglichen darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Nutzungsmöglichkeiten. Auf eine konkrete Nutzungsvorgabe wurde bewusst verzichtet. Bei Bedarf kann die Veranstaltungsfläche des zentralen Platzes um die Fläche der Liege- und Spielwiese erweitert werden.
Vor der Sporthalle ist eine Obstwiese mit unterschiedlichen Obstsorten vorgesehen, die im Rahmen des Nutzungsprogramms des angrenzenden Bürgergartens von den Bürgern des Quartiers betreut werden kann.

Der Laubengang

Wetterschutz, Verbindungsweg, Ort der Kommunikation, Skulptur. All dies soll die leicht wirkende Konstruktion sein. Das Dach „schwingt“ durch den Raum und führt zu den Eingangsbereichen der Gebäude. Hier befinden sich Glasüberdachungen.


Pavillongärten

Wege begleitend zum Laubengang verläuft eine niedrige Hecke, die den öffentlichen Park von den halböffentlichen Gärten der unterschiedlichen Einrichtungen in den Pavillonhäusern 1-5 trennt. Mit der Hecke als Gestaltungsmittel wird es möglich, jeder Einrichtung einen eigenen Teilbereich zur individuellen Gestaltung an die Hand zu geben. Die sich daraus ergebende Vielfalt der unterschiedlich gestalteten Gärten bleibt durch die klare Heckenrahmung als integraler Bestandteil des Parks ablesbar.

Vegetation

Die Vegetationsentwicklung der vergangenen Jahrzehnte muss ein Stück weit wieder zurückgeführt werden. Zur Schaffung von Sichtbeziehungen und offenen, belichteten Räumen wird zwar behutsam aber auch deutlich in den Vegetationsbestand eingegriffen. Vor allem soll auf sichtbehindernden Strauchpflanzungen verzichtet werden. Bäume werden nur vereinzelt entfernt.

Ein Bürgerpark soll auch die Schönheit der Pflanzen zeigen! Kleine, gezielt eingesetzte Pflanzungen aus Ziergehölzen und Wildstauden unterstreichen den Parkcharakter. Pflanzlich besonders attraktiv zeigen sich die Räume im Umfeld des überdachten Ganges.

Ausstattung – Beleuchtung

Sitzbänke an schattigen und sonnigen Orten und hier insbesondere am zentralen Platz laden zum Aufenthalt ein. Da es im unmittelbaren Umfeld des Bürgerzentrums ausreichend Spielangebote gibt, wird auf die Installation von Spielgeräten verzichtet.

Ein Angebot aus LED bestückten Leuchten begleitet die Hauptwege zum Zentrum. Der überdachte Gang erhält eine besondere Beleuchtung, die während der Dunkelheit den skulpturalen Eindruck unterstreicht. Nächtliche Angsträume werden vermieden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt die Jury aufgrund der guten Gliederung und klaren Raumstruktur. Die übergeordnete Konzeptidee des Entwurfes ist ein Bürgerpark der als multifunktionaler Treffpunkt, die Bewohnerinnen und Bewohner zum Verweilen und zur Kommunikation einlädt.

Der große und an zentraler Stelle ausgebildete Marktplatz bietet in Verbindung mit den östlich angrenzenden Baumreihen und den von Bürgern selbst zu gestaltenden Gärten viel Raum zur Begegnung, Erholung und Kommunikation (und eine soziale Kontrolle). Auch die neue klare Strukturierung des Zirkusstandortes samt Zirkusbeiwagen überzeugt die Jury und gliedert diesen Bereich gut.

Die jedem Pavillon zugeordneten Vorplatzbereiche, welche selbstverantwortlich zu gestalten sind, sowie die unterschiedliche Topografie des Entwurfes (wodurch Sitzstufen um den zentralen Platz entstehen) werden von der Jury positiv bewertet.

Die geschwungene Wegeführung bietet eine attraktive und zielgerechte Verbindung zwischen den einzelnen Pavillons, welche durch die Wetterschutzkonstruktion mit einem attraktiven Gestaltungselement ergänzt wird. Die Sinnhaftigkeit und Gestaltungsqualität der geschwungenen Wege und der Heckenanordnung werden kontrovers diskutiert.

Die Spielangebote im nahen Umfeld wurden im Konzept berücksichtigt, jedoch vermisst die Jury ergänzende Spiel- und Sportbereiche, welche im Entwurf bisher noch nicht ausreichend vorhanden sind. Speziell im Außenbereich der Kita (Pavillon 4) müssen Kinderspielflächen zur Verfügung stehen.

Auch die Zugangssituation wurde nicht hinreichend gelöst; hier sollte ein stärkerer Bezug zum Umfeld herausgearbeitet werden.

Das Konzept hält den vorgegeben Kostenrahmen ein.
Lageplan

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