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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2013

Umbau und Erweiterung Technisches Rathaus

ein 2. Preis

Preisgeld: 21.000 EUR

Daniel Payer I Architektur

Architektur

nowak.müller Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Architekturmodellbau Shortcut - Modellbau, Frässervice, Laserservice

Modellbau

Erläuterungstext

Solitär
Die Erweiterung des Technischen Rathauses in Tübingen entwickelt sich unmittelbar aus dem Bestandsgebäude von 1954. An der Nordfassade in Richtung Ammer verbindet sich der parallelogrammförmige Neubau mit dem bestehenden Gebäude. Zusammen entsteht im Sinne eines transformatorischen Prozesses aus einem Zeilenbau ein palaisartiger Solitär der zwischen straßenseitigem Stadtraum und grünem Garten entlang der Ammer vermittelt.

Außenräume
Die neu geformte städtebauliche Figur fügt sich situativ in seine heterogene Umgebung ein und schafft differenzierte Außenräume. Nach Süden zur Brunnenstraße präsentiert sich das Technische Rathaus über einen vorgelagerten Stadtplatz, der Adresse, als auch Schnittstelle zwischen dem Gebäude und seinen Nutzern ist. Gen Norden steht das Gebäude pavillonartig mitten im Grünraum und bietet vielseitige Blickbezüge in die Umgebung.

Öffentlichkeit
Herzstück des Gebäudes ist das zwischen Alt- und Neubau vermittelnde Foyer. Zwischen Servicecenter Bauen im Bestandgebäude und Versammlungssaal im Neubau bietet ein zweigeschossiges Foyer einen zentralen Treffpunkt für Angestellte und Besucher sowie Raum für Veranstaltungen. Vom östlichen Eingang unmittelbar erschlossen schafft das Foyer als Gelenk die Verbindung der öffentlicheren Nutzungen im Erdgeschoss mit den weiteren Fachbereichen in den darüberliegenden Geschossen.

Struktur
Die Struktur des Neubaus entwickelt sich schlüssig und selbstverständlich aus dem Bestandsgebäude. Eine ringförmige Erschließung um das Atrium sorgt für eine optimale Organisation der Büroflächen auf allen Geschossen. Tragende Außenwände und ein stützenfreie Geschosse ermöglichen flexible Nutzungsszenarien wie Team-, Gruppen und Einzelbüros. Um das kommunikative Atrium und den Lichthof gruppieren sich an den Längsseiten zentral die Besprechungs- und Kopierräume sowie die Teeküchen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser erweitern das bestehende Gebäude durch einen 4-geschossigen, flach gedeckten Anbau, der symmetrisch an die rückwärtige Fassade angestellt, das technische Rathaus ungezwungen und harmonisch auch in der Höhe ergänzt.

Haupteingang und Nebeneingang sind an alter Stelle formal gelungen durch ein gemeinsames Vordach zusammen gefasst. Die Bestandsfassade erfährt dadurch und durch weitere sensible Eingriffe eine deutliche Aufwertung und bis hin zu den klar gezeichneten neuen Dachgaupen eine feine und moderne Anmutung. Trotzdem bleibt die bauzeitliche Architektursprache ablesbar.

Der Anbau fügt sich durch die regelmäßige Taktung der raffinierten Fensteröffnungen wie selbstverständlich an und erzeugt eine wohltuende Einheit mit dem Bestandsgebäude. Seine symmetrische Anordnung wurde kontrovers diskutiert.

Die orthogonale Struktur des Gebäudes bietet alle Möglichkeiten hochfunktionaler Grundrisse. Die öffentlichen Bereiche wie Empfang, Service-Center Bauen und Sitzungssaal sind im Erdgeschoss direkt erreichbar. Die in den Obergeschossen gewählte Einteilung lässt höchste Flexibilität der Raumorganisation erwarten. Schmale Durchgänge im Erdgeschoß schränken die Durchlässigkeit allerdings ein.

Zusammen mit der intelligent konzipierten Innenhofbelichtung bilden breite, offene und zentrale Zonen vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten in allen Ebenen. Archive, Besprechungsräume und Teeküchen sind zentral angeordnet und gut erreichbar. Sitzungssaal und Foyer entwickeln eine angemessene Großzügigkeit durch ihre doppelte Raumhöhe.

Nicht ganz befriedigen kann die Gestaltung des Bereichs zwischen Brunnenstraße und dem Gebäude. Die breite Zufahrtsrampe und PKW-Stellplätze im direkten Eingangsbereich lassen Spielraum für Verbesserungen. Dies gilt auch für den harten Übergang zwischen Innen und Außen im Bereich des rückwärtigen Parks. Die sich bildenden Freiflächen konnten aufgrund der Größe des Anbaus nicht restlos überzeugen.

Die angebotene Raumkonzeption ergibt nutzbare Flächen leicht über dem geforderten Maß. Die ermittelten Flächenkennwerte und die relativ kompakte Kubatur lassen ein wirtschaftliches Gesamtergebnis bei Bau und Betrieb erwarten.

Die Arbeit gibt aufgrund ihrer hoch funktionalen und flexiblen inneren Struktur, ihres subtilen Umgangs mit Fassaden und Baumassen und ihrer durchgängig hohen Qualität eine gelungene Antwort auf die gestellte Planungsaufgabe.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1.OG

Grundriss 1.OG

Grundriss 2.OG

Grundriss 2.OG

Grundriss 3.OG

Grundriss 3.OG

Grundriss DG

Grundriss DG

Schnitt AA

Schnitt AA

Schnitt BB

Schnitt BB

Ansicht von Norden

Ansicht von Norden

Ansicht von Osten

Ansicht von Osten

Ansicht von Westen

Ansicht von Westen

Ansicht von Süden

Ansicht von Süden

Fassadendetail Bestand

Fassadendetail Bestand

Fassadendetail Erweiterung

Fassadendetail Erweiterung