modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Studienauftrag | 04/2013

Zeughausareal Uster

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

Teilnahme

DĂŒrig AG Architekten

Architektur

TOPOTEK 1

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

STÄDTEBAU Konzept

Einleitung. Das Zeughausareal in Uster ist ein ausgezeichneter Ort innerhalb der Stadt Uster. Bei dessen Transformation dĂŒrfen die eigenstĂ€ndige IdentitĂ€t und die Lesbarkeit der Geschichte nicht verloren gehen.
Die stÀdtebauliche Verdichtung bietet die grosse Chance, die Geschichte des Ortes weiterzuschreiben, in die neue Entwicklung einzuweben und dem Ort ein neues, eigenstÀndiges und unverwechselbares Gesicht zu geben.
Die hohen Ausnutzungsvorgaben ermöglichen sehr urbane Strukturen, AussenrÀume und Nutzungsmischungen.
ZĂŒrichstrasse. Die ZĂŒrichstrasse ist fĂŒr schweizer VerhĂ€ltnisse ungewöhnlich grosszĂŒgig dimensioniert. Entlang dieser ordnenden Achse liegen wichtige Quartiere, Zentren und stĂ€dtischen RĂ€ume der Stadt. Dazu gehört auch das Zeughausareal. Dieses wird ĂŒber den Marktplatz und den neuen Zirkusplatz direkt mit dem Strassenraum der ZĂŒrichstrasse verbunden.
Zeughausquartier. Der Entwurf sieht ein eigenstĂ€ndiges Quartier mit eigener MassstĂ€blichkeit vor, welches in seiner Geschichte und Struktur verankert ist und dadurch wie selbstverstĂ€ndlich auch den Übergang zu den benachbarten Wohnquartieren schafft.
Das Zeughausquartier wird durch seine Lage, seine Struktur und seine Dichte ein Teil des Stadtzentrums von Uster, allerdings in einer Randlage und im Übergangsbereich zu den reinen Wohnquartieren.
StĂ€dtebauliches Konzept. Das heutige Zeughausareal bildet eine klar ablesbare, grosszĂŒgige Struktur in der Stadt. Sie besteht aus vier ZeughĂ€usern und einem grossen, mittigen Aussenraum, welcher wiederum hauptsĂ€chlich aus zwei Feldern besteht.
Die Transformation des Areals nimmt grosse RĂŒcksicht auf die bestehenden Strukturen und bezieht die stĂ€dtebaulichen EntwurfsansĂ€tze aus dem Bestand.
Dabei bleiben die vier ZeughÀuser unverÀndert bestehen, sie werden aber innen unterschiedlich stark an die neue Nutzung angepasst.

STÄDTEBAU Situation
Lösungsvariante Strassenraum Berchtoldstrasse. Die Besetzung der inneren Felder schafft prĂ€gnante StadtrĂ€ume (Markt-, Zirkus-, Quartierplatz). Mit der geplanten Verkehrsanbindung der Stadt Uster ĂŒber die ZĂŒrichstrasse scheint die Berchtoldstrasse zu breit. Zudem ist geplant, den untersten Teil der Winterthurstrasse zugunsten eines neuen Platzes vor dem Gericht aufzuheben.
Die Berchtoldstrasse soll auf der Ostseite eine neue Baulinie erhalten. Die entsprechenden GrundstĂŒcke werden grösser, der Raum vor dem Marktplatz massstĂ€blicher und besser definiert.

STÄDTEBAU GebĂ€udetypologien
Inventarobjekte. Die ZeughĂ€user nehmen öffentliche Nutzungen auf. Sie werden sanft renoviert (TemporĂ€re Ausstellung, Museen, Ateliers) oder innen sehr stark umgebaut (Kultur- und Tagungszentrum). Die öffentliche Hand ist Bauherr und kann die Prozesse steuern. Die ehemals unzugĂ€nglichen GebĂ€ude werden nun öffentliche und erhalten fĂŒr alle zugĂ€ngliche Funktionen.
Kulturelle Nutzungen. Das Raumprogramm fĂŒr die öffentlichen Nutzungen wird nicht ganz erfĂŒllt. Der Entscheid, das Kultur- und Kongresszentrum in den Bestand zu integrieren bedingt kleinere Anpassungen am Raumprogramm.
Das geplante Kultur- und Tagungszentrum kann nicht wie vorgesehen als ein GebĂ€ude betrieben werden. Die Nutzungen werden auf zwei gegenĂŒberliegende ZeughĂ€user aufgeteilt. Das stĂ€dtische Quartier mit seinen publikumsorientierten Nutzungen im Erdgeschoss verbindet beide HĂ€user ĂŒber den stĂ€dtischen Raum und wertet diesen dadurch auf.
Das Programm fĂŒr die privaten Investoren sieht insgesamt FlĂ€chen fĂŒr Wohnungen 27535m2 (ca 57%) und GewerberĂ€ume 7555m2 (ca 16%) Geplant ist eine urbane GebĂ€udestruktur, mit einer starken Nutzungsmischung im Erdgeschoss und unterschiedlichsten Wohnformen in den verschiedenen TĂŒrmen.
Die Einheiten lassen sich in gemeinnĂŒtzig Wohnungen (ca. 1/3) und Wohnungen im mittleren bis gehoben Bereich (ca. 2/3) einteilen.
Lösungsvarianten Turm. Ein Turm (40m anstatt 25m) im Kreuzungsbereich an der Berchtoldstrasse kann das neue Quartier ĂŒber die Gerichtsstrasse rĂ€umlich und weit sichtbar mit dem Zentrum verbinden. Der Zwei-Stunden-Schatten fĂ€llt auf 2 NachbarhĂ€user. Hier muss eine Lösung gesucht werden.

STÄDTEBAU Nutzungen
Nutzungsverteilung. Die vier ZeughĂ€user werden mit kulturellen Nutzungen belegt (Kultur- und Tagungszentrum, Museum, Ausstellungen, Ateliers). Die mittigen Felder werden mit privaten Nutzungen (Sockel Gewerbe, TĂŒrme Wohnen) besetzt. Im Hochhaus an der Berchtoldstrasse sind das Hotel und Wohnungen vorgesehen. In den GebĂ€uden der QuartierergĂ€nzung im Norden sind Wohnungen geplant.
Die ZeughÀuser bilden einen Rand mit kulturellen Nutzungen, welcher den neuen Stadtteil des Zeughausareals mit Kommerz und vor allem Wohnnutzungen umfasst.
Die Nutzungen fĂŒr das Kultur-, Tageszentrum und das Hotel liegen auf den Parzellen der Stadt. Auf dem armasuisse-Areal sind ebenfalls kulturelle Nutzungen vorgesehen. Allenfalls sind ein Museum und private AusstellungsflĂ€chen denkbar.
Nutzungsmischung. Eine attraktive Nutzungsmischung von Wohn- und Gewerbenutzung ist fĂŒr das neue Quartier sehr wichtig. Sie bietet die Chance fĂŒr eine eigenstĂ€ndige IdentitĂ€t des Stadtteils.
Normale Abmessungen fĂŒr die Wohnungsbauten und grosse zusammenhĂ€ngende ErdgeschossflĂ€che ermöglichen sowohl traditionelle als auch spezielle Wohn- und Gewerbeformen. Unser Vorschlag sieht die verschiedensten Wohnformen (Pflegewohngemeinschaften, Wohnen mit Service, betreutes Wohnen, Hausgemeinschaft, Mehrgenerationenhaus, Bildung fĂŒr Wohnen, Wohnen mit Infrastruktur) fĂŒr die WohngebĂ€ude vor. In der Konzentration von diesen speziellen Wohnformen kann ein wichtiges EigenstĂ€ndigkeitsmerkmal des Ortes liegen.
Zusammen mit den kulturellen Nutzungen in den ZeughÀusern entsteht ein neues, lebendiges Quartier mit sehr hoher Wohn- und AufenthaltsqualitÀt.

STÄDTEBAU Ausnutzung
Dichte. Die Vorgaben fĂŒr die Dichte können auch ohne Hochhaus an der Berchtoldstrasse gut eingehalten werden (AZ 1.58). Mit der Hochhausvariante liegt die AZ bei 1.67. Die dichte Mitte des Zeughausareals erzeugt UrbanitĂ€t, die bestehenden KulturgebĂ€ude am Rand des Areals vermitteln KontinuitĂ€t zum bestehenden Quartier.

STÄDTEBAU Etappierung
Die Bereiche der armasuisse und der Stadt können unabhÀngig voneinander bebaut werden.
Auf dem Stadtteil können das Kultur- und Tagungszentrum (ZeughĂ€user) sowie das Hotel ebenfalls unabhĂ€ngig voneinander erstellt werden. Dabei bleibt das mittige Feld entweder fĂŒr lĂ€ngere Zeit ein Park oder wird schnell mit einer privaten Quartierstruktur entwickelt.
Die ergÀnzende Wohnquartierstruktur im Norden ist von diesen beiden grossen Etappen unabhÀngig und kann zu einem beliebigen Zeitraum erstellt werden.
Die durchgehende Parkierung benötigt eine Koordination in der Planung (Höhenlage, Geometrie).

STÄDTEBAU Verkehr
Erschliessung. Die Hauptzufahrt zur zusammenhĂ€ngenden Tiefgarage erfolgt von der Winterthurstrasse aus. Eine Nebenzufahrt, die zugleich auch Notausfahrt ist, wird im Bereich der SĂŒdstrasse vorgesehen. Diese erschliesst das kleinteilige Wohnquartier im Norden.
Die Anlieferung des Quartiers und der Kulturbauten erfolgt direkt und oberirdisch ĂŒber die bestehenden PlĂ€tze und Gassen. Es sind, wie in einer Altstadt, Lieferzeiten festzulegen.


LANDSCHAFTSARCHITEKTUR Aussenraumtypologien
StadtrĂ€ume. Vier unterschiedliche RĂ€ume charakterisieren den Aussenraum des neuen Quartiers. Ein Strassensystem mit befestigter FlĂ€che fungiert als Bewegungs- und Aufenthaltsraum. Ein System von drei PlĂ€tzen dient als Aufweitung des Gassensystems und hebt sich durch feine Materialunterschiede von den Gassen ab. Die Geometrie aller Strassen und PlĂ€tze bleibt gegenĂŒber der ursprĂŒnglichen Anlage unverĂ€ndert. Der Bereich im Norden, die neuen QuartierhĂ€user umgebend, ist ĂŒberwiegend grĂŒn gehalten. Dieser gliedert sich durch ein changierendes Bodenmuster in öffentliche und halböffentliche Bereiche und dient als Übergang zwischen QuartierhĂ€usern und dem Zeughausquartier. Eine Terrassenlandschaft im ersten Obergeschoss bietet, in KontinuitĂ€t mit den halböffentlichen Bereichen im GebĂ€ude, eine VielfĂ€ltigkeit an RaumqualitĂ€t und Nutzung an und setzt sich in der Gestaltung mit der historischen Situation als MilitĂ€rgelĂ€nde thematisch auseinander.
MaterialitĂ€t und Nutzung der AussenrĂ€ume. Die Einschnitte im Erdgeschoss der Feldbebauung sind durch Holzdielen als Belag dem GebĂ€ude zugehörig gestaltet. Diese extrovertierten Foyers signalisieren die EingĂ€nge und dienen auch als Terrassen und AufenthaltsrĂ€ume fĂŒr die GeschĂ€fte im Erdgeschoss.
Die vorhandene GrĂŒnanlage wird als extensive DachbegrĂŒnung vorgesehen und stellt somit eine Art extrudiertes Element da. Die Gassen um die Blöcke werden von einem Raster im Belag ĂŒberlagert. Dieses löst sich auf und variiert in seiner Dimension. Es schafft im kontinuierlichen und fliessenden Raum zahlreiche Variationen. Diese lösen die ÜbergĂ€nge zwischen befestigten und unbefestigten FlĂ€chen. Einseitige oder zweiseitige BĂ€nke unterstĂŒtzen in ihrer Position eine vielseitige Nutzung der RĂ€ume. Die BestandsbĂ€ume zur Berchtoldstrasse werden als Baumhalle definiert. Das Raster des Bodenbelages wird grösser, um den platzartigen Charakter zu unterstreichen. Der Raum kann mit unterschiedlichen temporĂ€ren Nutzungen sehr flexibel genutzt werden. Er dient fĂŒr Veranstaltungen, Marktnutzung oder als temporĂ€rer Parkplatz. Zur ZĂŒrichstrasse hin wird der bestehende Eingang zum „grĂŒnen“ Zirkusplatz ausformuliert. Hier schafft der gewĂ€hlte Belag einen Platz mit einer strapazierfĂ€higen grĂŒnen FlĂ€che. Durch die variierende Dichte der befestigten FlĂ€che werden in der einheitlichen FlĂ€che mehr oder weniger intensiv nutzbare Bereich definiert. So können hier auch grössere Veranstaltungen stattfinden. Zur SĂŒdstrasse hin bieten freistehende DoppelbĂ€nke einen Treffpunkt an.In den Gassen werden ebenfalls einseitige BĂ€nke frei verteilt. Diese ergĂ€nzen die Aufenthaltsmöglichkeiten der Aussenterrassen der Restaurants.


MASTERPLAN Regeln
Die vier bestehenden ZeughÀuser blieben in ihrer Form und Àusseren Erscheinung unverÀndert.
Die beiden Zeughausfelder werden ĂŒberbaut, wobei ein eingeschossiger GebĂ€udesockel das ursprĂŒngliche Feld geometrisch genau abbildet.
Auf jeder LÀngsseite des Sockels ist eine rÀumliche Aufweitung vorzusehen.
Über dem Sockel sind frei stehende, turmartige GebĂ€udeteile anzuordnen. Die GesamtgebĂ€udehöhe darf 25m nicht ĂŒberschreiten. Die TĂŒrme sind entweder bĂŒndig mit der Sockelkante oder mit einem Mindestabstand von 7m anzuordnen (Magnetregel). Sie mĂŒssen an jeder Seite die Umrisslinie des Feldes wenigstens 1 mal berĂŒhren. Die Turmelemente dĂŒrfen eine FassadenlĂ€nge von ca 50m nicht ĂŒberschreiten, um sich massstĂ€blich in den Ort einzufĂŒgen.
Es gibt FlĂ€chenvorgaben fĂŒr GeschossflĂ€chen und die FreiflĂ€chen innerhalb des GebĂ€udesockels.


ARCHITEKTUR Beispiel
Architektonisches Konzept. Die ehemaligen Felder werden mit einem eingeschossigen Sockelbau ĂŒberbaut. Dieser wird mit einer feldartigen Dachgestaltung und einem direkten Zugang und einer Nutzung fĂŒr die Wohnungen ausgestattet. Auf diesem GebĂ€udesockel stehen sechsgeschossige, turmartig proportionierte GebĂ€udevolumen.
Ein SolitÀrgebÀude wird an die Berchtoldstrasse gestellt. Es definiert den Raum des Marktplatzes und bildet, von der Gerichtsstrasse her kommend, den Auftakt zum neuen Zeughausquartier.
Die vier ZeughÀuser bleiben Àusserlich unverÀndert.
Das Wohnquartier im Norden der ZeughĂ€user wird mit fĂŒnf punktförmigen, viergeschossigen Wohnbauten besetzt. Diese ergĂ€nzen das bestehende Quartier und bilden einen klar lesbaren Filter zu den ZeughĂ€usern.
© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1

© DĂŒrig AG + Topotek 1