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Gutachterverfahren | 06/2013

Ehemaliger Bundesrechnungshof

2. Rang / 1. Phase

Auer Weber

Architektur

Erläuterungstext

Das historische Ensemble des Bundesrechnungshofes als dreiflügelige Anlage soll innerhalb der neuen Bebauungsstruktur klar ablesbar bleiben. Entsprechend wird der historische Bestand von Anbauten freigehalten, die über das Maß des ursprünglichen Westflügels hinausgehen. Der Westflügel dient als bauliches und gestalterisches Bindeglied zwischen historischer und neuer Bebauung. Im Erdgeschoss soll die Durchlässigkeit und Transparenz in Nord-Süd-Richtung gestärkt werden. Die im benachbarten Projekt (Maintor Porta) angelegte homogene Fassadenfront soll im Hotel- und Bürogebäude entlang der Berliner Straße fortgesetzt werden.

Die Westfassade des denkmalgeschützten Mittelflügels (Ausnahme Bürogebäude) wird originalgetreu wiederhergestellt und das bestehenden Raster von 1,25 m beibehalten. Die mäandrierende Grundrissorganisation der Hotelgeschosse versteht sich als Fortführung und Neuinterpretation der historischen Struktur. Dadurch entstehenden wechselseitige dreigeschossige Einschnitte im Hotelbaukörper, die für gute Belichtung sorgen, das große Volumen untergliedern das große Volumen untergliedern und maßstäblich zur umgebenden Bebauung vermitteln.

Das Prinzip der vertikalen Fassadengliederung des Projekts Maintor Porta setzt sich entlang der Berliner Straße fort, wohingegen der neue Westflügel in Kontur und Fassadengliederung historische Bezüge aufnimmt.

Eine hohe Durchlässigkeit in Nord-Süd-Richtung wir durch einen offenen Durchgang mit zusätzlichem Handel- und Gastronomieangebot geschaffen. Die großzügige transparente Hotellobby mit Zugängen von beiden Seiten stellt die Fortsetzung der Kolonnaden im neuen Wohngebäude entlang des Kornmarktes dar.

Das Materialkonzept definiert die Einzelbaukörper als eigenständige Bausteine im räumlichen und historischen Kontext und setzt diese so zueinander, dass eine harmonische Einheit im neuen Quartier entsteht. Auf die Wiederherstellung des historischen Farbkonzepts („schwarz rot gold“) wird zugunsten eines homogenen Gesamtensembles verzichtet, welches sich durch moderate Kontraste in den Fassadenflächen auszeichnet. Die ebenerdigen umlaufenden Kolonnaden werden dunkel abgesetzt, sie verbinden die verschiedenen Bauteile.

Entlang der Berliner- und Bethmannstraße sollen urbane Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum entstehen und Angebote für die gastronomischer Nutzung geboten werden. Bäume ergänzen die Kolonnaden und filtern quasi Autoverkehr und Straßenbahn. Westlich der Paulskirche soll, über den Kornmarkt zum Eingang des historischen Gebäudes, die Baumsetzung weitergeführt werden. Im gesamten Planungsbereich finden die typischen mineralischen Oberflächen der Frankfurter Innenstadt Verwendung. Im Bereich der Tiefgarage sind Bänke in Form von Pflanztrögen vorgeschlagen. Fahrradstellplätze und frei stehende Bänke akzentuieren die Platzbereiche.

Das Energie- und Raumklimakonzept ermöglicht einen hocheffizienten Gebäudebetrieb mit größtmöglicher Einflussnahme durch die Nutzer bei optimaler Nutzung regenerativer Energien. Zur Heizung und Kühlung kommt Geothermie zum Einsatz, abgesichert durch einen Fernwärmeanschluss. Die neuen Gebäude erhalten eine hoch wärmegedämmte Hülle mit einem Fensterflächenanteil (mit Dreischeibenverglasung) von unter 30 Prozent, deren Energieeffizienz die derzeitig gültigen Anforderungen der Energieeinsparverordnung deutlich unterschreitet.

Die Kühlung des Gebäudes wird ebenfalls über Geothermie realisiert, die Temperierung der Bürobereiche erfolgt mittels Bauteilaktivierung. In anderen Nutzungsbereichen wird Kompressionskälte eingesetzt. Auch die „freien Kühlung“ über Außenluft ist möglich.

Um den höchsten ökologischen Anforderungen zu entsprechen, kommen beim Ausbau schadstoffarme Materialien zum Einsatz, die mit geringem Aufwand hergestellt wurden bzw. aus nachwachsenden oder recycelten Stoffen bestehen. Im Sinne einer hohen Wirtschaftlichkeit der Gebäude werden langlebige Materialien eingesetzt. Desweiteren wird auf hohe Flexibilität und spätere Umnutzbarkeit der Gebäude geachtet.
 Es soll ein nachhaltiges Gebäude realisiert werden.