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konkurrierendes Planungsverfahren | 06/2013

Deichpark: Klütjenfelder Hauptdeich/Spreehafen

© Topotek 1

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Teilnahme

TOPOTEK 1

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Gesamtkonzept arbeitet topographisch und topologisch und möchte aus der reinen Funktionalität des Hochwasserschutzes und der damit einhergehenden Höhenentwicklung des Deiches multifunktionale Orte mit sinnlich freiräumlichen Qualitäten schaffen. Infolgedessen werden die jeweils angrenzenden Räume, die Stadt und der Uferbereich miteinander verflochten. Die Maßnahmen orientieren sich dabei an übergeordneten Strukturen und reagieren zugleich situativ auf lokale Besonderheiten.

Betrachtungsraum Spreehafen mit Fokusraum Klütjenfelder Hauptdeich
Straßenraum der Hafenrandstraße und Harburger Chaussee
Der Klütjenfelder Deich und die angrenzenden Gebiete werden durch einige punktuelle, städtebauliche, freiräumliche, oder programmatische Maßnahmen akzentuiert und durch die Neugestaltung aus dem Bestand heraus aufgewertet.
Der Straßenraum der Hafenrandstraße und Harburger Chaussee wird neu geordnet. Die Straße erfährt eine neue Qualität durch eine dominante achsiale doppelte Baumreihe als starkes Rückgrat und lineares Pendant zum Deich mit einem Gehweg und einem Zweirichtungs-Fahrradweg, der sich vom Gleisübergang an der Hafenbahn bis zum Ernst-August-Kanal erstreckt. Die Baumreihe gliedert den Straßenraum in einen nördlichen, mit der am Deichrand verlaufenden Hauptstraße, und einen südlichen, mit einer davon abgerückten ruhigen neuen Anwohnerstraße.
Die Bestandsbäume werden bis auf 33 Bäume erhalten und durch 112 Neupflanzungen ergänzt, so dass eine geschlossene Baumreihe entsteht, die sich nur an den Kreuzungspunkten zur besseren Übersichtlichkeit öffnet. Die Wohnbebauung wird aufgewertet und erfährt somit eine neue Adressbildung. Sie wird über die vom Durchgangsverkehr abgekoppelte, im Einrichtungsverkehr verlaufende neue Anliegerstraße mit Schrägparkern und Fahrradwegeverbindung erschlossen.
Die größere Entfernung zu den Hautverkehren, sowie die durchgehenden zwei Baumreihen erzeugen eine visuelle Distanz und weniger Lärm für die Anwohner. Der öffentliche Bus hält auf der Hauptstraße an Buskaps, die mit der Ertüchtigung des Deiches richtungsfolgend vor die Verkehrsknotenpunkte verlegt werden. Die genaue verkehrstechnische Umsetzung ist im Kapitel zur Verkehrsführung genauer erläutert.
Die Ertüchtigung des Deichs sowie die neue Treppenanlage ist von der Veränderung der Verkehrsführung unabhängig umsetzbar.

Deichtreppe an der Schlenzigstraße
Als punktuelle freiräumliche Verbindung des Hafens mit dem Stadtraum, wird in Ergänzung der drei bereits bestehenden, eine großzügige Treppenanlage auf der Höhe der Schlenzigstraße vorgeschlagen.
Durch ihre Lage am Kopf der Straße entsteht eine Verflechtung mit dem südlichen Quartier; die Straße endet nicht am Deich, sondern auf der Deichkrone und vernetzt sich mit dem Spreehafen.
Die Treppenstufen sind mit dem Deich verzahnt und entwickeln sich aus ihm heraus. Die Stufen stellen eine Verbindung zum Fuß- und Fahrradweg auf der Deichkrone her.


Neuer grüner Platz
Als zusätzliche punktuelle städtebauliche Maßnahme ergänzt ein weiterer Platzbereich den bereits existierenden Spreehafenplatz und den grünen Platz des Veringparks. Der Dreiklang dieser Plätze verbindet die angrenzenden Freiräume und Quartiere und gewährt fußläufig und mit dem Fahrrad sichere neue Wegeverbindungen; zum Teil abgekoppelt von den sehr verkehrsreichen Straßen.
Eine neue Rampenanlage und eine Unterquerung verbessern im Bereich der Brücke der Hafenrandstraße die Erschließung für Fußgänger und Fahrradfahrer.
Der neue Platz ist ein Hybrid aus Park und Platz, offen und grün, mit einem eher weichen Charakter: ähnlich dem des Veringparks und als spannungsvoller Kontrast zum belegten eher rauen Spreehafenplatz. Die achsiale Baumreihe entlang der Straßen des Klütjenfelder Hauptdeichs endet hier, begleitet den Fuß- und Radweg bis zum Ernst-August-Kanal und ergänzt die Aufweitungen und Grünräume entlang des Kanals.

Städtebau als Ergänzung des Reiherstiegviertels
Der Städtebau westlich des Sportparks orientiert sich orthogonal von der Hafenrandstraße aus nach Süden und entwickelt sich aus dem östlich angrenzenden Wohn- und Gewerbegebiet. Der Sportpark wird neu gegliedert und verbindet den neuen mit dem bestehenden Städtebau zu einem geschlossenen stadträumlichen Gebiet. Diese Einheit zeigt auch die Erschließung, die aus der Fortführung und Ergänzung bereits existierender Straßen- und Wegeverbindungen erfolgt. Die Typologien der neuen Gebäude sind mit den Gebäudecharakteren des östlich angrenzenden Wohn- und Gewerbegebietes verknüpft und werden daraus abgeleitet. U-förmige Riegelbauten schirmen sich von der Hafenrandstraße und Harburger Chaussee ab und stufen sich „babuschka-artig“ von Norden nach Süden. Im südlichen Bereich gewähren Punkthäuser Durchblicke von den nördlichen Häusern Richtung Süden auf den Ernst-August-Kanal.

Verkehrsführung der Hafenrandstraße und Harburger Chaussee
Hafenrandstraße / Harburger Chaussee
Der Verkehrsraum der Harburger Chaussee wird vollkommen neu geordnet. Die bisherige 4-Streifigeit der Harburger Chaussee (2 Fahrstreifen je Richtungsfahrbahn) wird zugunsten einer neu eingerichteten Nebenfahrbahn mit Schaffung von insgesamt 128 öffentlichen Parkständen sowie eines neu herzustellenden Zweirichtungs-Fahrradweges auf den südlichen Nebenflächen in eine zweistreifige Verkehrsführung umgewandelt.
Der Kfz-Verkehr wird zukünftig auf zwei je 3,25 m breiten Fahrstreifen am nördlichen Straßenrand unmittelbar an der Deichgrundgrenze geführt. Neben der Fahrbahn verläuft nördlich ein Gehweg für Fußgänger.
In der Mitte des Straßenraumes, unmittelbar südlich an die KFZ-Fahrbahn angrenzend, verläuft die neu zu schaffende Nebenfahrbahn (auch neue Anliegerstraße genannt). Sie wird im Einrichtungsverkehr von Westen nach Osten geführt und dient der Erschließung von insgesamt 128 neuen Schrägparkständen. Zwischen den Schrägparkständen und der nördlichen KFZ-Fahrbahn wird ein Grünstreifen mit einer geschlossenen Baumreihe neu angelegt. Die Nebenfahrbahn kann über die Kreuzungen Georg-Wilhelm-Straße und Schlenzigstraße sowie über gesondert hergestellte Zufahrten von der Harburger Chaussee aus angefahren und verlassen werden.

Knoten Hafenrandstraße/Harburger Chaussee/Georg-Wilhelm-Straße
Der Knotenpunkt ist vollständig lichtsignalgeregelt. Die von Westen kommende Hafenrandstraße weitet sich vor dem Knoten in einen gesonderten Geradausfahrstreifen und in einen Rechtsabbiegefahrstreifen auf. Östlich des Knotens beginnt die Nebenfahrbahn der Harburger Chaussee, welche die Zufahrt zu den Schrägparkständen ermöglicht und im Einrichtungsverkehr von West nach Ost geführt wird.
Von der Georg-Wilhelm-Straße aus kann die Nebenfahrbahn durch scharfes Rechtsabbiegen angefahren werden. Aus der Harburger Chaussee heraus kann die Nebenfahrbahn über eine gesonderte Einfahrt, ca. 20-30 m östlich des Knotens, aus beiden Richtungen angefahren werden. Über diese Einfahrt kann die Nebenfahrbahn auch wieder verlassen werden.
Östlich des Knotens weitet sich der stadtauswärts in Richtung Westen führende Fahrstreifen der Harburger Chaussee in einen Geradeaus- und Linksabbiegefahrstreifen auf. Der Linksabbiegefahrstreifen bedient zum einen die Georg-Wilhelm-Straße, zum Anderen stellt er die Zufahrt zur Nebenfahrbahn aus Richtung Osten sicher.
Die Fußgänger und Radfahrer, welche die Harburger Chaussee in Richtung Deichtreppe bzw. Spreehafen queren möchten, werden über entsprechend signalisierte Fußgänger- und Radfahrerfurten im Bereich des Knotens geführt.

Knoten Harburger Chaussee/Schlenzigstraße
Der Knoten Schlenzigstraße ist vollständig lichtsignalgeregelt. Die Signalisierung schließt hier die Nebenfahrbahn und den Zweirichtungs-Fahrradweg mit ein.
Aus Westen kommend, weitet sich die Harburger Chaussee vor dem Knoten in einen Geradeaus- und einen Rechtsabbiegestreifen auf. Am Beginn der Aufweitung zum Rechtsabbiegefahrstreifen wird die Bushaltestelle „Werkcentrum Elbinsel, stadteinwärts“ als Haltestelle am Fahrbahnrand ausgebildet. Der nachfolgende KFZ-Verkehr kann über den Geradeausfahrstreifen bei Bedarf am haltenden Bus vorbei fahren. Eine Anordnung der Haltestelle unmittelbar hinter der Kreuzung ist aufgrund der einstreifigen Verkehrsführung in Richtung Osten nicht möglich, da sich in diesem Falle die nachfolgenden Verkehre bei haltendem Bus innerhalb des Knotens aufstauen würden.
Im Sinne einer generell anzustrebenden Busbeschleunigung kann bei der hier vorgesehenen Haltstellenanordnung vor der Lichtsignalanlage eine Signalbeeinflussung angedacht werden, welche z.B. bei schließender Bustür oder bereits beim Einfahren in die Haltestelle ein entsprechendes Signal absetzt. Hierdurch kann dann bei abfahrendem Bus ein grünes Signal für den Geradeausfahrstreifen erzeugt werden.
Aus Osten kommend weitet sich die Harburger Chaussee vor dem Knoten in einen Geradeaus- und einen Linksabbiegestreifen auf. Am Beginn des Geradeausfahrstreifens wird die Bushaltstelle „Werkcentrum Elbinsel, stadtauswärts“, als Haltestelle am Fahrbahnrand ausgebildet. Der nachfolgende KFZ-Verkehr kann über den Linksabbiegefahrstreifen bei Bedarf am haltenden Bus vorbei fahren. Eine Anordnung der Haltestelle unmittelbar hinter der Kreuzung ist auch hier aufgrund der einstreifigen Verkehrsführung in Richtung Westen nicht möglich, da sich auch in diesem Falle die nachfolgenden Verkehre bei haltendem Bus innerhalb des Knoten aufstauen würden. Bezüglich der Busbeschleunigung gilt das zuvor Beschriebene.
Eine Ausbildung der Bushaltstellen als Busbuchten ist im Sinne der angestrebten Busbeschleunigung nicht zweckmäßig. Zudem stehen aufgrund der neuen Aufteilung der Verkehrsräume (Nebenfahrbahn, Parkstände, Grünstreifen) hierfür keine Flächen mehr zur Verfügung.
Die von Osten kommende Nebenfahrbahn wird ebenfalls in die Lichtsignalregelung der Kreuzung integriert. Aus der Nebenfahrbahn heraus kann der Verkehr wahlweise in die Schlenzigstraße rechts abbiegen oder geradeaus über die Kreuzung hinweg in die dort östlich weiterführende Nebenfahrbahn einfahren.
Von der Schlenzigstraße aus kann die Nebenfahrbahn durch Rechtsabbiegen angefahren werden. Aus der Harburger Chaussee heraus kann die Nebenfahrbahn über eine gesonderte Einfahrt, ca. 30 m östlich des Knotens, aus beiden Richtungen angefahren werden. Über diese Einfahrt kann die Nebenfahrbahn auch wieder verlassen werden. Der Linksabbiegefahrstreifen der Harburger Chaussee bedient neben der Schlenzigstraße auch die Zufahrt zur Nebenfahrbahn aus Richtung Osten.
Die Fußgänger und Radfahrer, welche die Harburger Chaussee in Richtung Deichtreppe bzw. Spreehafen queren möchten, werden über entsprechend signalisierte Fußgänger- und Radfahrerfurten im Bereich des Knotens geführt.

Bushaltestellen „Harburger Chaussee“, Nord und Süd, vor der Deichtreppe
Beide Bushaltestellen sind als Haltestelle am Fahrbahnrand ausgebildet und befinden sich jeweils vor der Fußgänger–Lichtsignalanlage im Bereich der Deichtreppe. Der nachfolgende KFZ-Verkehr ist hier aufgrund der einstreifigen Verkehrsführung zum kurzzeitigen Halten hinter dem Bus aufgefordert. Eine Ausbildung der Bushaltstellen als Busbuchten ist im Sinne der angestrebten Busbeschleunigung nicht zweckmäßig. Zudem stehen aufgrund der neuen Aufteilung der Verkehrsräume hierfür keine Flächen mehr zur Verfügung und würden Eingriffe in vorhandenen Baumbestand sowie den Wegfall zahlreicher geplanter öffentlicher Parkstände nach sich ziehen.

Eine im Sinne der Busbeschleunigung alternative Lösung wäre die Verlegung der Haltstellen jeweils hinter die Fußgängersignalanlage, damit der Bus hier direkt weiter fahren kann und nicht durch eine rote Signalanlage behindert wird. Diese Lösung wurde aufgrund der dann erforderlichen Eingriffe in vorhandenen Baumbestand zunächst zugunsten der Bäume nicht weiter verfolgt. Bei entsprechender Abwägung der Anforderungen und Interessen könnte diese Lösung jedoch jederzeit realisiert werden.

Betrachtungsraum Spreehafen
Der Betrachtungsraum Spreehafen möchte in diesem Konzept an die große Hamburger Tradition der Zugänglichkeit ihrer Binnengewässer für Rundwege, wie bei Innen- und Außenalster, anknüpfen.
Im Bereich der Gleisanlage werden Maßnahmen aufgezeigt die einen Hafenrundweg ermöglichen und attraktiv gestalten.
Aus der morphologischen Untersuchung der Spundwand und ihrer Anpassungsfähigkeit an den Hochwasserschutz wurde ein Stegsystem entwickelt.
Entlang der Spundwände werden gleisseitig Stegelemente eingehängt, die bei etwaigen wasserschutztechnischen Erhöhungen anpassungsfähig sind und abgeschraubt werden können. Der schmale Steg ermöglicht eine besondere fußläufige Erschließung fern der Begegnungsverkehre auf der Straße mit einem wunderbaren Blick nach Süden über das Hafenbecken und nach Norden auf die Bahnanlagen.
An der Straße entstehen Sequenzen von drei Aufweitungen, an denen sich die Straße auf bis zu 3,5 m, zugunsten einer linearen Skater-und BMX-Anlage, verengt.
Ein punktueller Hochbau am östlichen Ende unmittelbar bei der Brücke, nach Süden orientiert, bietet mit beispielsweise einer Gastronomie einen besonderen Ort mit ungewöhnlichen Blickbeziehungen auf das Hafengeschehen und darüber hinaus.
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