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Einladungswettbewerb | 02/2013

Kinderbetreuungszentrum VS Absam Eichat

Sieger

DIN A4 Architektur ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

GANZ BESONDERS KINDGERECHT
"Kinder und Architektur haben vieles gemeinsam: Sie fordern die absolute Kreativität und Leidenschaft." Der Neubau des Kinderbetreuungszentrums zur bereits bestehenden Volksschule Absam-Eichat beanspruchte eine besondere Lösung: Es galt, den Kindern in unterschiedlichen Altersgruppen einen Freibereich zu schaffen, ohne den Schulunterricht zu stören. Mit Bedacht auf die vielseitigen Bedürfnisse entstand ein Baukörper mit großzügigem Dachgarten und Oberlichten.

ÄUßERES ERSCHEINUNGSBILD
Die Anordnung der Räumlichkeiten im Kinderbetreuungszentrum ermöglicht eine barrierefreie und übergreifende Nutzung für KBZ und Volksschule. Die Kinder finden Orte der Begegnung sowie Rückzugsmöglichkeiten vor, das Gebäude ist geprägt durch seine helle, bunte und leichte Architektur.
Der Neubau schließt westlich an den Turnsaal und nördlich an die Volksschule an. Durch das Anheben des Erdgeschoßes ergeben sich schöne Ausblicke in die umliegende Landschaft und Bergwelt, gleichzeitig sind die Gruppenräume vom öffentlichen Raum "abgeschirmt". Durch die großzügigen Fenster kann beim Kommen und Gehen Blickverbindung aufgenommen und kommuniziert werden.

INNENRAUMKONZEPT
Im Eingangsbereich befindet sich eine Abstellfläche für Kinderwägen und die Zentralgarderobe, die an dieser Stelle auch als Schmutzfilter zu den Freiflächen (Dachgarten) dient, d.h. der KIGA wird nicht mit Straßenschuhen betreten. Im Zentrum des südwestlichen Teils liegt der Essbereich mit angrenzendem Sozialraum, welcher, lose mit dem Marktplatz verbunden, auch als Spielraum, allgemeiner Treffpunkt oder Ort der Begegnung funktioniert. Die fünf Gruppenräume liegen nebeneinander Richtung Norden orientiert. Ein Podest strukturiert die Grundfläche, bietet Stauraum und verblendet parkende Autos und Verkehr. Die den Gruppen zugeordneten WCs sitzen als niedrige Boxen vor den Gruppenräumen. Diese werden über drei langgestreckte Glaskuppeln bei jeder Wetterlage, Jahres- und Tageszeit mit Tageslicht versorgt, durch reflektierendes Material im Bereich der Deckendurchbrüche wird außerdem das Spiel der Sonnenstrahlen in alle Räumlichkeiten reflektiert. Im UG1 befinden sich die beiden Bewegungsräume, welche zu einer Einheit zusammenlegbar und auf die Gangfläche erweiterbar sind. Durch flexible Glastrennwände können Tageslicht und Sonne bis in den hintersten Bereich der Räume gelangen.

ÖKOLOGIE
Durch die kompakte Bauweise ist eine passivhausnahe Ausführung möglich. Das Materialkonzept basiert hauptsächlich auf ökologischen Überlegungen und berücksichtigt die "graue Energie", das Treibhaus- und das Versäuerungspotenzial. So wurde das Gebäude mit einer filigranen Holzfassade und großzügigen Glasflächen aus 3-fach-Verglasung gestaltet. Die Wand- und Deckenverkleidungen im Innenbereich bestehen ebenfalls aus Holz beziehungsweise aus ökologisch und baubiologisch geprüften Gipsfaserplatten, lösungsmittelfreie Farben werden verwendet. Die Böden in den Gruppen und den Erschließungsflächen sind mit widerstandsfähigen Eichenparkett, in den Nebenräumen mit Linoleum und Teppichen versehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Anordnen beinahe aller Funktionsräume auf einer Ebene wird vor allem von den Kindergartenpädagoginnen begeistert angenommen.

Die Orientierung der Gruppenräume ausschließlich nach Norden (Blick zur Nordkette) wird durch die zusätzliche Besonnung über Oberlichten einigermaßen kompensiert. Auch die Lage der zentralen Garderobe findet vor allem im Zusammenhang mit dem Dachgarten einhellige Zustimmung, so können sämtliche Erschließungsflächen (Marktplatz) während der gesamten Öffnungszeit ohne Probleme (Sauberkeit) genutzt werden.

Das helle, leichte, luftige Erscheinungsbild lässt ein entsprechendes Arbeiten mit den Kindern im gesamten Innen- wie Außenbereich zu. Die Lage der Bewegungsräume im Gartengeschoss bietet großes Potential für Krippe, Kindergarten und Schule und erlaubt auch eine mehrfache Nutzung. Die Nutzung der Dachterrasse wird kontrovers diskutiert, bietet aber im Zusammenhang mit den gedeckten Holzterrassenflächen ein einmaliges Angebot. Alles in Allem eine Arbeit, die auf einhellige Zustimmung bei Bauherren und Nutzern trifft.