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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

Marktplatz

Publicviewing über der Sachsentaufe

Publicviewing über der Sachsentaufe

2. Preis

JKL PartG mbB Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Prof. Dirk Junker & Lennart Harmeling

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Freiraumplanung richtet sich zentral auf die Öffnung und Gliederung das Platzes zum Wasser hin. Der Marktplatz und benachbarten Übergänge zu Fußgängerzone und Park werden mit wenigen raumbildenen Elementen prägend gegliedert. Der Platz wird funktional und optisch aufgewertet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überrascht in verschiedener Hinsicht positiv. Die Verfasser schaffen einen klar strukturierten städtischen Raum, der insbesondere vorhandene Elemente aufnimmt und sie neu interpretiert. Die Stärke des Konzepts liegt in der Zusammenführung mehrerer „historischer“ Schichten, die Sachsentaufe aus den 1970er Jahren als halbrunde Sitzstufenanlage, die in dem Entwurf nun vervollständigt wird und eine neue Eingangssituation aus der Fußgängerzone kommend schafft. Diese Auseinandersetzung mit dem Bestand wird anerkannt, gleichwohl wird das unmittelbare Nebeneinander von lauter Verkehrsstraße und Aufenthaltsbereich am Wasser kritisch gesehen und kontrovers diskutiert. Die Brücke wird zur besseren Wahrnehmung des Wassers von der Straße aus zurückgenommen. Die Haupt-Platzfläche wird zum Jordan hin geneigt ausgeführt. Dadurch wird an der Westseite eine Treppenkante mit guter, raumgliedernder Wirkung herausgebildet. Dieser Eindruck wird durch den Baum – Baldachin aus geschnittenen Platanen verstärkt; unter dem schattigen Dach befindet sich u.a. die E-Car Station mit 8 Stellplätzen sowie Bänke und Bouleplatz.
Die Verortung der E-Cars ist folgerichtig nicht im „Flaschenhals“ des Platzes, sondern am breiten westlichen Rand verbunden mit der Möglichkeit, weitere Informations- und Beratungsangebote in leerstehenden Ladenlo-kalen des Gebäudes Marktplatz 2 unterzubringen. Die Privilegierung der E-Cars erfüllt den Wunsch des Einzelhandels nach Parkmöglichkeiten auf dem Platz aber nur bedingt.
Die Wegeführung ist niveaugleich mit der Platzfläche, verstärkt durch Pflasterbänder, Rinnen und Blütenbaumreihen. Sie führt zum Naturdenkmal am Dammhof, die Sommerlinde wird so wie selbstverständlich in das Gesamtkonzept eingebunden.
Es wird detailliert auf die Wasserführung und die Pegelstände im Jordan eingegangen, wobei unterschiedliche Wahrnehmungen und Wassererlebnisse ermöglicht werden. Wegen der Übernahme vorhandener Elemente ist – trotz der eigenen, hohen Kostenschätzung – eine wirtschaftliche Realisierung zu erwarten.
Der vorgeschlagene Marktbrunnen und der Info-Pavillon erscheinen verzichtbar. Problematisch ist der gelbe Sandstein, da weder ortstypisch noch für die angestrebten Nutzungen geeignet. Dafür bieten die Verfasser eine Vielzahl von Detailideen an, die auf eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ort schließen lassen.
Der positive Beitrag der Arbeit liegt in der Dreigliederung des Gesamtraumes, der damit eine angemessene kleinstädtische Maßstäblichkeit schafft. Der geforderte Mobilitätshafen erhält mit diesem Entwurf den dazu notwendigen Raum und Ort und formuliert damit eine innovative Grundhaltung.
Lageplan, Bad Lippspringe

Lageplan, Bad Lippspringe

Jordam bei Niedrigwasser

Jordam bei Niedrigwasser

Jordan bei Wasserhöchststand

Jordan bei Wasserhöchststand

Blick über Marktplatz

Blick über Marktplatz