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Verhandlungsverfahren | 06/2013

Neubau des Interdisziplinären Tumorzentrums des Universitätsklinikums Freiburg

ITZ, Freiburg

ITZ, Freiburg

Zuschlag

Nickl & Partner

Architektur

Erläuterungstext

Den Entwurf für den Neubau des Interdisziplinären Tumorzentrums des Universitätsklinikums in Freiburg kennzeichnen klare städtebauliche Strukturen, die zwischen den bestehenden Bebauungsstrukturen des umgebenden Stadtgebietes und des Klinikareals vermitteln, dabei aber gleichzeitig die notwendige Zusammenfassung von Funktionen einbeziehen. Das Tumorzentrum dient als erster Schritt zur gesamten Klinikerweiterung.

Städtebauliches Konzept
Das städtebauliche und strukturelle Gesamtkonzept für die Neuordnung der zukünftigen Klinikfunktionen sieht eine Neuinterpretation des bestehenden Lorenzrings vor.
Dabei entsteht eine aufgelockerte Pavillonstruktur im Grünen, die funktional und baulich eng verbunden ist. Sie vermitteln das Bild von Gesundheit und Humanität des neuen Klinikareals nach außen. Respektvoll wird der Altbau in den neuen Ring eingebunden und ihm gleichzeitig die nötige städtebauliche Eigenständigkeit zugestanden. Vor allem die erhaltenswerten Bäume bleiben weitestgehend bestehen und werden in den neuen Klinikpark integriert.
Grundgedanke der Anordnung ist, dass jeder Baukörper als eigenständiges Funktionsgebäude wahrgenommen wird. Die vertikale Baustruktur der Umgebung dient als Vorlage für die Orientierung der neuen Klinikbauten. Durch horizontale Verbindungen zum Bestand entsteht ein Gitter, das die Funktionen eng miteinander verknüpft. Der zentrale Park dient nicht nur der Erholung der Patienten im Grünen, sondern auch als Ort der Forschung und des Lernens für die Studierende des Universitätsklinikums. Bewusst rücken die Gebäude zur Hugstetter Straße hin und folgen in ihrer Kubatur dem Straßenverlauf. Innerhalb dieser fingerartigen Baustrukturen, die sich maßstabsvermittelnd mit dem Straßenraum verzahnen, sollen kleine Läden entstehen, die auch von den Bewohnern der benachbarten Wohngebäude genutzt werden können und auf diese Weise dem Klinikum einen urbanen Charakter verleihen.
Die Pavillonstruktur ermöglicht eine Erweiterung und Errichtung des gesamten Areals in mehreren Baustufen.

Landschaft
Die Setzung der Gebäudekubaturen ermöglicht es, eine Großzahl der Bestandsbäume in die Freianlagen der neuen Klinikerweiterung zu integrieren. Neue Baumstandorte ergänzen die bestehende Struktur zu einem landschaftlichen Gefüge.
Die Freianlagen werden in drei unterschiedliche Qualitäten gegliedert. Den zentralen Kern bildet der großzügige, landschaftliche Innenhof auf dem Level des EG. Um die Bestandsbäume zu erhalten gliedern Bodenmodellierungen den Freiraum. Schnelle barrierefreie Wege bieten eine einfache Orientierung und direkte Verbindung zwischen den einzelnen Gebäuden und zur Regionalbahn. Kombinierte Treppen- und barrierefreie Rampenanlagen überwinden die Höhenunterschiede. In den Aufweitungen der Wege entstehen kleine Aufenthaltsbereiche im lichten Schatten der Bäume für Patienten, Angestellte wie Studenten gleichermaßen.

Fassade
Die Fassade des Neubaus nimmt Bezug auf die Maßstäblichkeit des Bestandsgebäudes, die in eine verwandte jedoch zeitgemäße Gliederung überführt wurde. Dadurch fügt sich die Fassade des Neubaus respektvoll in das Erscheinungsbild des Gesamtensembles ein, präsentiert sich aber zum Bestand auf subtile Weise eigenständig. Die horizontal gegliederte Fassadenstruktur aus Gesimsen und Öffnungen des anschließenden Gebäudes wird in der lebhaften und klaren Rhythmisierung der neuen Hülle aufgenommen und zeitgemäß fortgeführt.
In seiner Materialität und Farbigkeit ist der Baukörper durch den massiven, ruhigen und Tiefe verleihenden Ausdruck des Natursteins im Erdgeschoss und der sich angenehm zurücknehmenden Leichtigkeit von Glaselementen mit Sonnenschutzpaneelen im Obergeschoss bestimmt. Das Hauptgeschoss wird durch opake und transparente Glaselemente hervorgehoben und reflektiert somit die Umgebung sowie vor allem das Grün des Gartenrings.
Da ein moderner Krankenhausbetrieb wesentlich von Technik geprägt ist, war es ein großes Bestreben, für Patienten, Besucher und Personal eine behagliche, entspannende Atmosphäre zu schaffen. Licht und Überschaubarkeit sind wesentliche Faktoren, die emotionale Sicherheit und das Gefühl von Offenheit erzeugen. Die verschiebbaren Sonnenschutzpaneele können individuell eingestellt werden und reagieren auf den Sonnenverlauf, um die Tagesbelichtung im Inneren zu optimieren.

Funktionale Zusammenhänge
Das Tumorzentrum ist funktional wie folgt strukturiert: Im Hochgeschoss befindet sich die Anmeldung und die Tageskliniken. Ein Übergang zur klinischen Nutzung, Chirurgie und zum Lorenzring ist möglich. Das Erdgeschoss, das über eine einladende Freitreppe mit dem HG verbunden ist, enthält den Ambulanzbereich mit den Arztdiensträumen. Die lockere Anordnung ermöglicht eine allseitige Tagesbelichtung des gesamten Erdgeschosses.
Im 1. und 2. Obergeschoss ist die Pflege untergebracht. Die KMT-Pflege liegt im 1. Obergeschoss und wird durch einen kontrollierten Eingang von den anderen Station getrennt. Das 2. Obergeschoss beinhaltet die Allgemeinpflege, die sich zum Garten hin öffnet und die gemeinschaftlichen Nutzungen der beiden Pflegegeschosse verbindet.
Im Erdgeschossniveau kann das Tumorzentrum vom Gartenring aus betreten werden. Dieser Eingang dient auch der Chirurgie und verbindet gleichzeitig den Lorenzring im Ambulanzgeschoss.
ITZ

ITZ

Modell Klinikareal

Modell Klinikareal