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Einladungswettbewerb | 09/2013

Premium Gemeinwohl Resort Lofer

Hotel Lofer

Hotel Lofer

1. Preis

GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Buro Happold

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

In Lofer bei Salzburg entsteht das erste „Premium-Gemeinwohl-Resort“
Nun wurde bekanntgegeben, dass GRAFT hierbei als Sieger des Architekturwettbewerbs hervorgeht!

Das gesamte Bauprojekt umfasst einen Hotelkomplex samt Mitarbeiterhotel, einen Gemeinwohlbetrieb, eine Shop in Shop Cafévilla sowie eine Residenz auf gehobenem Niveau.

Das Konzept von GRAFT fand auch den größten Zuspruch der Bevölkerung, die in den Entscheidungsprozess umfassend einbezogen wurde.
Bauen in den Alpen, bedeutet auch Bauen innerhalb einer stolzen Kulturlandschaft mit einer gewachsenen Identität.
Will man also Neues mit Altem hier in Dialog setzen, ist immer die Balance zwischen Nostalgie und Aufbruch, Bewahren und Verändern neu zu gestalten.

Dabei sollen sich die neuen Bauwerke sowohl in den Ort als Ganzes einfügen als auch eine starke und innovative Identität erlebbar machen.
Historische Fronten und Bausubstanzen wurden erhalten und in die moderne, zukunftsweisende Architektur integriert.
Alle Bauten sind innovative Architekturskulpturen, die durch ihre Lärchenfassaden an die Entwicklungsgeschichte der lokalen Holzbautraditionen erinnern.
Zudem beantworten alle Bauten auf unterschiedliche Weise ihren ganz besonderen städtebaulichen Genius Loci.
Die jeweils individuelle Transformation des lokalen Satteldachmotivs erlaubt eine maßstäbliche Anpassung an den unmittelbaren Dorfkontext.
Der Entwurf basiert zudem auf einem Höchstmaß an ökologischer Nachhaltigkeit.
In Zusammenarbeit mit dem internationalen Ingenieurbüro Happold wird ein Gebäude vorgeschlagen, das den Bedürfnissen an ein Hotel Rechnung trägt, ohne Boden, Luft oder Wasser zu schädigen.
Der Energie- und Wasserbrauch soll mithilfe der „lean-mean-green“-Strategie, bei der moderne Technologien und regenerative Energiequellen zum Einsatz kommen, minimiert werden. Neben der optimalen Nutzung von Regen, Schnee und Sonne werden auch die Fassade und die Gebäudetechnik Nachhaltigkeitskriterien unterzogen.


Zukunft braucht Herkunft

Die Aufgabenstellung sieht 4 architektonische Interventionen an unterschiedlichen Orten des gewachsenen Dorfkörpers von Lofer vor. Dabei will Graft erreichen, dass durch eine selbstähnliche Architektursprache diese neuen Bausteine ein übergeordnetes Ensemble bilden und dadurch der Impuls dieser Dorferneuerung vielfältig spürbar wird. Dabei sollen die neuen Bauwerke für den Einheimischen sich in den Ort als Ganzes einfügen, für den Besucher und Nutzer im Inneren aber eine starke und innovative Identität erlebbar werden lassen. Respekt vor Traditionen hat trotzdem Heimweh nach der Zukunft. Es ist dann vor allen Dingen den Schifahrern vergönnt, aufgrund ihres exponierten Standpunktes über den Ort dieses Architekturensemble auch im Zusammenhang zu erkennen und die Tragweite dieses Entwicklungsabschnittes von Lofer zu verstehen. Deswegen bezieht unsere Architektur auch die fünfte Fassade, das Dach, mit in die gestalterische Konzeption von Anfang an ein.

Bauen in den Alpen bedeutet auch Bauen innerhalb einer stolzen Kulturlandschaft mit einer gewachsenen Identität. Will man also Altes mit Neuem in Dialog setzen, ist immer die Balance zwischen Nostalgie und Aufbruch, Bewahren und Verändern neu zu gestalten. Die Intention des Bauherrn Lofer mit einem neuen Wachstumsimpuls zu beschenken, baut auch auf eine ausdrucksstarke und innovative Architektursprache, die über die Region hinaus als neue Adresse für einen vitalisierten Tourismusstandort gelten kann. Graft hat für seinen Entwurfsansatz zwei Parameter für alle Bauwerke als gemeinsames Identitätsbild definiert. Obwohl jeweils individuelle Gebäudelösungen entsprechend ihrer Programmbelegung, sind alle Häuser doch wie Kinder einer Familie mit ihren Ähnlichkeiten aber auch Unterschieden.

Erstens sind alle Bauten gleichwohl für sich innovative Architekturskulpturen, materialseitig durch ihre Lärchenfassaden an die Entwicklungsgeschichte der lokalen Holzbautraditionen angelehnt. Holz als Material erlaubt auch bei modernen Architekturskulpturen eine Kopplung an unsere gelernten Erinnerungen und semantischen Bilder des alpinen und ländlichen Bauens. Hier entstehen Effekte des Wohlfühlens und einer Akzeptanz des zeitgenössischen Bauens im bewährten Gewand. Zweitens beantworten alle Bauwerke auf unterschiedliche Weise ihren ganz besonderen städtebaulichen Genius Loci. Die jeweils individuelle Transformation des lokalen Satteldachmotivs erlaubt uns sowohl eine maßstäbliche Anpassung an den unmittelbaren Dorfkontext, wie auch das Entwickeln einer flexiblen formalen Modernität für den jeweiligen Standort.

Aus verschiedenen Blickwinkeln sind unsere Bauten mal mit den Haustypologien des Dorfes verwandt, ein anderes Mal erscheinen sie eher wie große Felsen, gliedern sich wie Landschaftsbestandteile ein in die zackige Felsenkulisse der Steinberge. Dieses Vexierbild zwischen Haus oder Bergskulptur entsteht immer wieder neu, je nach Standpunkt und Bewegung des Betrachters in Lofer. Vor allem am Familienhotel zeigen sich die Potenziale dieser gemeinsamen architektonischen DNA. Ein großes Raumprogramm muss so organisiert werden, dass einerseits das erhaltenswerte historische Gesicht des Hotel Post zum Dorfplatz in seiner Maßstäblichkeit aufgenommen werden kann, andererseits eine Baukörperfigur gefunden wird, die auf diesem polygonalen Grundstück eine eigene Identität und Haltung entwickelt. Unser Haus vermittelt durch seine Figur und innere Organisation zwischen der Atmosphäre der Dorfgassen am Dorfplatz und den Ausblicken auf Berge und Schihang im Norden. Dem Bild eines gespaltenen Felsens entlehnt, öffnet sich das Hotel wie eine „Felsklamm“ mit zwei effizient organisierten Zimmerriegeln um einem Innenhof zu der Auslaufzone der Piste, die dadurch Teil des Hotelerlebnisses wird.

Foyer, Bar, SPA, Kinder- und Familienbereich sind als prominenteste Programmpunkte in dieser aktiven Kernzone platziert. Durch diese zentrale Lage wirken die Funktionen rund um das Thema Familie tief in den öffentlichen Ablauf des Hotels hinein. Die Choreographie und architektonische Fassung der einzelnen Aktivitätszonen erlaubt es dem Betreiber, je nach Tageszeit die Bezüge zwischen Entertainment für die Kinder und Entspannung für die Eltern flexibel zu definieren. Verschiebbare Glaswände und fahrbare Vorhangsysteme schalten Restaurant und Kindsclub zusammen, trennen Bereiche der Spa ab oder schlagen sie dem Familienspielplatz zu.

Währen die Zimmerorganisation architektonisch diszipliniert und effektiv unter den Riegeln untergebracht wird, sind die Bereiche in der Familienzone skulptural gestaltet, um gerade auch für Kinder die metaphorische Bildwelt der Berge, Schluchten und Felsen entstehen zu lassen.

Im Kopf dieses figürlichen Erzählens liegt das Foyer, ist horizontaler und vertikaler Verteiler im Hotel und verbindet als nicht öffentliche Abstandgasse für den Hotelbesucher beide Eingänge zwischen Parkplatz im Norden und Stadtgasse im Süden.

Projektbeschreibung: Am anderen Ende der inneren „Schlucht“ liegen die prominenten Ausblicke auf Berg und Piste. Die Aktivitäten dieses Hofes sind am Tage Teil dieses Schigebietes und können direkt mit Schiern befahren oder im Sommer als Teil der grünen Wiese benutzt werden. Zum Abend verändern sich die Stimmungen und der gesamte Berghang scheint zur Intimität des inneren Hofes zu gehören.

In unmittelbarer Sichtbeziehung liegt das zweitgrößte Raumprogramm, der Standort für betreutes Wohnen. Durch Fassadensprache und Materialgleichheit stehen diese Baukörper im direkten Zusammenhang zum Hotel. Um sie aber in ihrer Mikrosituation besser in die kleinteilige Baustruktur des Dorfes einzupassen und gleichzeitig vom großen Hotelkörper abzuheben, wird die Baumasse durch skulpturale Modulationen gegliedert.

Um das existierende Wohnhaus nicht zu verstellen, teilt sich das Programm in Haupt- und ein Seitenhaus auf. Durch Baukörpergliederung und die ab strakte Transformation der Satteldachtypologie über Diagonalen suggeriert der Entwurf eine optische Verkleinerung in Untereinheiten. Dadurch findet er eine harmonischere Maßstäblichkeit im Ortsbild und läßt dem großen Bruder des Hotels den architektonischen Fortschritt.

Die Maßnahmen am Hotel Bräu und Café Shopper sind am ehesten durch Denkmalschutz und durch den Dialog mit der historischen Architektur bestimmt. Auch das Café Shopper wird von Graft erhalten, aber zur Erweiterung des Appartementprogrammes mit einer neuen Aufstockung im Duktus des Hotelkörpers versehen. Hier noch mehr als an der historischen Fassade des Hotel Post ergibt sich eine spannungsvolle und mutige Komposition zwischen Alt und Neu. Das Mitarbeiterhotel schließt den Rundgang durch den Ort ab und zeigt eine letzte Variante der modernen Interpretationen alpiner Architekturmetaphern. Die klassischen Giebeltypologien der Form sind hier komplett in Glas aufgelöst, ein in der Nacht erstrahlendes Gesicht lässt den großzügigen Mitarbeiterbaum unter dem Dach über den Ort und Richtung Steinberge schauen.

Innovative Architektur, die Sehnsucht nach der Zukunft lebt immer auch von den Weisheiten ihrer Herkunft.

Beurteilung durch das Preisgericht

Fazit der Tourismusexperten:

• „Die Realisierung des vorgeschlagenen Konzeptes trägt ... zu einer erheblichen Aufwertung des touristischen Angebotes der Destination bei und kann sich als Leuchtturm-Projekt der ganzen Region etablieren.“
• „Das Hotel stellt in Kombination mit den anderen geplanten Projekten ein für diese Region neuartiges und einzigartiges Hotelkonzept dar ... Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, durch welches überregionale Bekanntheit erreicht wird, ist die einzigartige Architektur und die nachhaltige Bauweise, welche als zusätzliche Wettbewerbsvorteile dienen.“

Gemeinwohl-Merkmale: (unter anderem)

Nachhaltigkeit:
• Hohes Energiesparpotenzial genutzt durch „Lean-Mean-Green“-Technologie – in drei Stufen: 1. Reduktion des Verbrauchs, 2. Einsatz energiesparender Technologien und Baumaßnahmen, 3. Verwendung regenerativer Energien
• Haustechnikkonzept mit Wärmerückgewinnung
• Intelligente Fassade, die solare Wärmegewinnung im Sommer reduziert und Tageslichtausbeute maximiert
• Smart Energy Management System, das die Verteilung der Energie nach Bedürfnissen und Netzeinspeisung steuert
• Oberflächengeometrie, die zum Heizen und Kühlen verwendet wird (im Sommer wird das Wasser genutzt, um über einen Wärmetauscher den Boden in den Hotelräumen zu kühlen, im Winter wird das in der warmen Jahreszeit aufgewärmte Wasser zur Warmwasserbereitung und zur Fußbodenheizung genutzt.).

Gesellschaftlich/Sozial:
• Architektonisch feinfühlige Integration in das bestehende Ortsbild
• Erhalt historischer Fassaden und Objekthüllen
• Einbeziehung der Bevölkerung in den Entscheidungsprozess
• Gleich hoher Standard und Ausführung beim Mitarbeiterwohnhaus
• Integriertes Betreutes Wohnen im Ortszentrum

Wirtschaftlich:
• Wirtschaftliche Belebung des Ortes Lofer und der Region
• Umsetzung des Bauvorhabens mit regionalen Baufirmen und Professionisten
• Schaffen von Arbeitsplätzen in der Region
Masterplan

Masterplan

Hotel Bar

Hotel Bar

Dorfplatz

Dorfplatz

Café Shoppper

Café Shoppper

Hotel Zimmer

Hotel Zimmer

Hotel Spa

Hotel Spa

Ski Piste

Ski Piste

Café Shopper

Café Shopper

Café Shopper

Café Shopper

Betreutes Wohnen

Betreutes Wohnen

Betreutes Wohnen

Betreutes Wohnen

Mitarbeiterhotel

Mitarbeiterhotel