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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2006

Starnberger See - Nordufer

Ankauf

BKLS Architekten + Stadtplaner BDA PartGmbB Mathis Künstner Stefan Seifert

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit versucht, eine weitgehende Durchlässigkeit der Beziehung zwischen Stadt und See durch eine Hochlage der Bahn zu erreichen. Mit dieser Idee verbinden die Verfasser Erinnerungen an die Stadtbahnbögen in Berlin und Wien, an Durchblicke in italienischen Städten. Neben breiten Durchgängen unter der Bahn können Flächen für Dienstleistungen als Teil der erwünschten Stadtpromenade gestaltet werden.

In der Weiterentwicklung des Konzepts haben sich die Verfasser mit der Frage des notwendigen Schallschutzes auseinandergesetzt. Konzeptionelle Idee ist eine doppelte Glaswand, die in Verbindung mit den Einrichtungen im Erdgeschoss Möglichkeiten von Showrooms, Ausstellungen etc. im Obergeschoss vorsieht. Damit entsteht jedoch eine gläserne Wand, die den Eindruck einer Barriere zwischen Stadt und See verstärkt: Die erwünschte Transparenz kann nicht erreicht werden, Durchblicke sind nur innerhalb der begrenzten Tore möglich. Dem hohen Aufwand eines Brückenbauwerks mit einer Länge von 625 m stehen keine angemessenen städtebaulichen Vorzüge entgegen.

Die Verfasser streben sowohl stadt- wie auch seeseitig gleiche Gestaltungselemente für die öffentlichen Bereiche an, die Materialien auf der Stadtpromenade sind gleich wie auf der durchweg befestigten Seepromenade. Dies entspricht dem Wunsch für einen insgesamt städtischen Charakter der gesamten Anlagen. Auf der Seeseite wird eine Marina vorgeschlagen, sie verändert das gesamte Bild der Seepromenade. Bei Anerkennung einer eher städtischen Gestaltung setzt die Kritik am Verlust des Spannungsverhältnisses zwischen „städtischer“ Promenade einerseits, „grüner“ Seepromenade andererseits an.

Insgesamt liegt mit diesem Entwurf eine interessante Alternative vor. Sie ist allerdings auch Nachweis, dass eine Realisierung einer aufgeständerten Bahn wirtschaftlich nicht realistisch und – in den vorgeschlagenen Formen – städtebaulich nicht empfehlenswert ist.