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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 11/2013

Otto Linne Preis für urbane Landschaftsarchitektur 2013 - Hamburg Horn: Mit Abstand grün!

3. Preis

Quang Huy Le

Student*in Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

GEMISCHTE PLÄTZE

Betrachtungsraum
Da die Washingtonallee und der Bereich zwischen zwei U-Bahnstationen Horner Rennbahn und Legienstrasse viele unterschiedliche Probleme von Mängel an Freiraumqualität und Potentizale der Freiraumnutzungen haben, wird dies Bereich betrachtet und qualifiziert.

Konzept
Die Grundidee des Betrachtungsraums entspricht sehr gut dem Ziel des Hamburger Landschaftsprogramms. Ein Fahrradweg entlang des Grünzugs ist das Hauptverbindungselemente zum Stadtzentrum und zum Naturschutzgebiet Bobergen Niederung. Der Grünzugbereich ist als eine wichtige Station auf diesen Weg. Durch andere Fahrradwege wird der Grünzug mit Horner Moor, Horner Park und Blomspark vernetzt.

Mit der Belastungsanzahl von 8000 KFZ pro Tag wird die Breite der Washingtonallee nachberechnet. Die ohne Mittelinsel Fahrstreifen sollen stark verschmälert werden, nämlich die Breite von 6,5m. Dadurch entsteht entlang der Straße eine Promenade, die zwei Einkaufszentren verbindet. Die Timotheus Kirche wird als Knoten zwischen dem Grünzug und der Promenade gestaltet und ein neues Zentrum des Ortes eingerichtet.

Prinzipien
Im Betrachtungsraum bestehen die vier folgenden Prizipien:
Um die Qualität und Sicherheit der Verbindungen für Fußgänger und Fahrradfahrer zu verbessern, werden alle Teile des Grünzugs und die östliche Seite der Washingtonallee in einem Niveau zusammengefügt, um eine Parkanlage und Promenade zu erreichen. Im Knotenpunkte von Autostraßen mit Parkanlagen und Promenade ist der motorisierte Verkehr einzuschränken.
Für die Nutzungsmöglichkeiten öffentlicher Freiräume von Anwohnern werden die Grenzen zwischen Wohn- und Freiraum abgeschafft.

Die Washingtonallee wird auf den westlichen Fahrstreif verengt, der östliche Fahrstreif wird mit der Mittelinsel und dem Straßenrand zusammengefügt, um eine Promenade zu erreichen. Die Verkehrs-system wird nicht geändert.

Die vorhandenen Fußwege verbinden den Grünzug mit der Promenade und anderen öffentlichen Räumen.
Freiraumgestaltung

Der städtische Charakter der Promenade, die Konzentration des Grünzugs für die vielfältigen Freizeit- und Erholungsnutzungen unterschiedlicher Altersgruppen und ein neues Stadtteilzentrum prägen ein zukünftiges Bild des Ortes.

Für die Gestaltung des Grünzugs werden ein Fahrradweg entlang dem Grünzug und neue Fußwege als konkrete Grenzen zwischen privaten und öffentlichen Räumen eingerichtet. Die Räume zwischen Fuß- und Fahrradweg erstellen die Freizeit- und Erholungsräume mit den folgenden Grünanlagenelementen: Sport- und Spielplatz, Grünflache mit Bestuhlung, großer Raum für flexiblere Nutzungen, Garten hinter der Kirche mit einem großen Baumdach, Cafe‘ und Treffpunkt am U-Bahn-Vorplatz.
Die Promenade Washingtonallee wird in einem Ziel geordnet, um die vielfältige Beziehung zwischen Wohnräumen, Einkaufsanlagen, Ortszentrum und die Aufenthaltsqualitäten zu schaffen. Eine Fußgängerzone, die von einem Fahrradweg die Autostrasse trennt, kann Besuchern, BewohnerInnen verschiedene Nutzungen anbieten, nämlich der Kirchenplatz, Cafe´, Kleingärten mit Stadtmöbel.
Eine neue Baumstruktur mit dem Kontrast zu den Bestandsbäumen verfolgt die Ablesbarkeit und Wahrnehmung dieses Strassenraums. Die Parkirerung wird in entprechenden Teilen an der Strasse eingerichtet. Mittel der Promenade wird der Kirchenplatz ganz klar formuliert, in dem die Kirchen- und die gesellschaftliche Veranstaltungen stattfinden können. Der Kirchenplatz wird im Kontext mit der Umgebung gestaltet, um ein Ort der besonderen Aufmerksamkeit zu erreichen. Die Bestandzugänge und Fußwege werden zur Vernetzung von den Grünzug mit der Promenade verbessert. Dadurch werden die Bewegungsströme besser geordnet.

Die Laubbaumarten mit Strassen- und Parkcharakter prägen die Gemeinschaftsfläche mit einer großen Menge an den Bestandsbäumen. Die großen Sträucher in der Washingtonallee spielen eine sehr wichtige Rolle für den Charakter und Identität des Ortes. Im Kontrast mit der roten Fassade sollen die weißen Blütenarten verwendet werden. Die Vertreter sind Amelanchier und Syringa.

Kirchenplatz
Der Kirchenplatz wird im Kontext mit der Promenade und der Umgebung in drei Teile geordnet, nämlich eine Grünanlage auf der Seite der Stengelestraße, einen rechteckigen Freiraum und ein Platz für das vorhandene Cafe‘ an der Kirche. Die Strauchgruppen auf der Grünanlage stellen ein Verknüpfungs-element mit der Promenade dar. Unter den Sträuchern gibt es Sitzplätze für Besucher. Die Außenanlage von Internet Cafe‘ wird als Holzdeck abgebildet.
Im Kontrast mit dem dichten Baumdach hinter der Kirche ist der 28m breit und 40m lang Freiraum des Kirchenvorplatzes ziemlich grau. Die gesellschaftlichen Veranstaltungen von Quartier, die großen Veranstaltungen der Kirche, Marktplatz am Wochenende und die Veranstaltungen des Jugendklubs in der Kirche können in diesem Raum stattfinden. Täglich bietet der Kirchenplatz den Bewohnern einen Wasserspielanlage und Erholungsbereich mit freien Stühlen.

U_Bahnvorplatz Legienstraße
Der U-Bahnstation Legienstraße fehlt momentan ein Vorplatz mit Orientierungselementen in Richtung Kirche, Schule und Allee. Ein neuer Platz wird als Schwerpunkt erstellt. Erstes Ziel der Gestaltung dieses Platzes ist es, einen guten räumlichen Kontext mit der Umgebung zu schaffen. Für die verschiedenen Nutzergruppen, Senioren, Schüler, U-Bahn Passagiere und Anwohner wird auf dem ca. 3000 qm großen Platz ein Erholungsraum, Treffpunkt und Eingang eingerichtet und mit dem Grünzug durch Fahrrad- und Fußweg verbunden. Ein Cafe´, Fahrradstation, Sitzplätze mit Blick auf den Grünzug sind nötig. Das zweite Ziel dieser Freiraumgestaltung ist es, einen sozialen Wert zu schaffen. Mit einer guten Anbindung zur Natur entspricht dieser Ort einem Kommunikationsraum für alte Leute im Seniorenwohnheim und in der Umgebung.

Ein kleiner Pavillon bietet einen Innenhofgarten mit Blick zum Grünzug und ein Cafe´am U-Bahnplatz. Der Pavillon ist 32m lang und 12m breit. Im Außenbereich steht ein Gemeinschaftsraum mit langen Tischen und Bänken für die Senioren zur Verfügung. An der Seite des Platzes entsteht die Außenanlage vom Cafe´, in dem man einen guten Blick auf den Grünzug haben kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser konzentrieren ihre Arbeit auf die Strukturierung und Gestaltung des Grünzuges zwischen Einkaufszentrum und U-Bahnhaltestelle Legienstraße und stellen aus dem Grünzug Verbindungen in die Siedlungsbereiche her. Darüber hinaus wird die Washingtonallee auf die Richtungsfahrbahn nach Süden begrenzt, so dass eine breite Promenade entstehen kann. Die Gliederung der Räume im Grünzug wie auf der neuen Promenade schafft neue Freiraumqualitäten und Angebote für alle Alters- und Nutzergruppen und wird damit der Sozialstruktur des Stadtteils in besonderer Weise gerecht. Besonders hervorgehoben wird der neue Vorplatz vor dem U-Bahnhof Legienstraße mit Pavillon als Treffpunkt für Senioren in Nachbarschaft zur Seniorenwohnanlage sowie die im Grünzug angelegten Spiel- und Spotangebote, ohne dabei den Raum zu zergliedern und auf allgemein nutzbare Freiflächen zu verzichten. Logisch und funktional werden alle Räume durch einen Radweg verbunden, der zugleich als ‚Seele’ der Siedlung Verbindungen zu Nachbarschaftsteilen herstellt. Wohltuend für den Stadtteil ist auch die zurückhaltende bauliche Verdichtung, die Potenziale offen lässt für Entwicklung privater Freiflächen in den Blockinnenbereichen. In sofern ist es konsequent Blockränder zu schließen, um Wohnqualität und -ruhe zu verbessern.