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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2013

Neubau Gewerbehof Nord an der Wilhelmine-Reichard-Straße

1. Rang / 1. Preis

Glass Kramer Löbbert Architekten

Architektur

bbz landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit stellt einen angemessen schlichten, aber durchaus gekonnt differenzierten Auftakt für das Gewerbegebiet an der Wilhelmine-Reichert-Straße dar. Der viergeschossige Baukörper mit einem robusten Sockelgeschoß und darüber liegender geschlämmter Ziegelfassade nutzt geschickt unterschiedliche Baukörpertiefen um eine breite Varianz unterschiedlich großer Mieteinheiten anzubieten.

Der effiziente Mittelflur erhält Aufweitungen nach Norden und Süden, die den Flur angenehm belichten und ihm eine gewisse Großzügigkeit geben. Diese Aufweitungen zeichnen sich als mehrgeschossige Einschnitte an der Fassade ab, gliedern diese und bieten darüber hinaus noch Freiflächen für die Nutzer (Raucherbalkone). Die durch die Lage der Kerne und Nebenraumzonen noch zusätzlich mäandrierenden Flure werden kontrovers diskutiert. Hier wäre in jedem Fall eine größere Flexibilität für die Mietflächen einem räumlich stark differenzierten Mittelflur vorzuziehen(unter Beibehaltung der seitlichen Einschnitte).

Die Eingangssituation mit einem ausdrucksvollen Vordach wirkt einladend, bietet daneben durchaus auch den praktischen Vorteil eines gedachten Eingangs. Insgesamt arbeitet der Entwurf gekonnt mit dem Mittel von Oberlichtern im Bereich des Sockels und den Treppenhäusern, was ein hohes Maß an räumlicher Qualität für die späteren Nutzer verspricht.

Die Erschließung mit drei Treppenhäusern und drei Lastenaufzügen erscheint ausreichend, das dezentrale Technikkonzept mit vier Schächten ist flexibel, gegebenenfalls aber im Hinblick auf die Lage zu überarbeiten.

Die Ergänzung des Vorfelds des Gebäudes in Form einer steinernen Platzfläche durch eine Baumreihe wäre angenehm. Die Anordnung von Längsparkern vor dem Gebäude erscheint wenig sinnvoll, vor allem, da entlang der Straße bereits Längsparken vorgesehen ist.

Insgesamt stellt die Arbeit eine eigenständige Antwort auf die Aufgabenstellung dar, die das Versprechen, hier ein charaktervolles Gebäude entstehen zu lassen, in sich trägt.