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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2013

Neugestaltung Hahnplatz

4. Preis

Preisgeld: 3.500 EUR

HAHN HERTLING VON HANTELMANN

Landschaftsarchitektur

HINRICHS WILKENING ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die einfache fächerartige Gliederung, die in Richtung Basilika auf blickstörende Mauern oder Aufbauten verzichtet, läst die obere Platzhälfte mit der unteren Platzhälfte zusammenwachsen. So entsteht ein großzügiger einheitlicher Platzeindruck.
Die Platzraumkanten bleiben unverändert. Dies ist an der intakten Nord-Westseite (gegenüber der Basilika) richtig und gut. An der nördlichen Platzecke gegenüber der Abtei (gegenüber Schulerbusparkplatz) wäre jedoch eine Ergänzung der fehlenden Bausubstanz wünschenswert. Dadurch erhielte der Platz eine klare Kante und damit nördliche Fassung. Ein Argument, welches generell gilt und von der Stadt Prüm bearbeitet werden muss.
Die fächerartige Struktur sucht ein wenig nach einer Begründung und es fehlt ihr eine Richtung oder ein Ziel.
Es herrscht eine klare und logische Zonierung zwischen begrünten und freigehaltenen Flächen. Die Basilika liegt im freien Blick und präsentiert sich über die großzügige, freie Platzfläche. Der obere verkehrsreiche Platz, bekommt durch eine lockere Baumbepflanzung eine andere Wertung. Der Unruhe des Kreisverkehrs wird dadurch abgemildert, was wiederum den unteren Platz herausstellt und ihm zugute kommt.
Die Grünfläche im nördlichen Bereich (mit Bäumen und Blumen) der unteren Platzhälfte hat eine hohe Aufenthaltsqualität auch im heißen Sommer und nimmt Bezug auf Tradition von Klostergärten. Eine etwas stärkere Durchgrünung der Strasse am Schulbusparkplatz sollte bedacht werden. Die untere Platzhälfte orientiert sich am natürlichen Geländeverlauf. Die Terrassenanlage mit Versprüngen von ca. 50 cm vermittelt überzeugend zwischen oberer Platzfläche und Basilikavorplatz. Nebenbei sind diese Versprünge ideale Sitzgelegenheiten bei Veranstaltungen.
Alle Zufahrten zum Kreisverkehr sind richtig an den Kreisverkehr angebunden. Der komplette Platzrand, natürlich mit Ausnahme der Basilika und Abtei, bietet Platz für eine attraktive Aussengastronomie, teilweise auch unter schattigen Bäumen. Auch die Festfunktionen des Platzes, wie Kirmes, Konzerte, Märkte etc. lassen sich gut verwirklichen. Mit 42 Parkplätzen ist die Vorgabe mehr als ausreichend erfüllt.
Alle Vorgaben an Barrierefreiheit, Platzveranstaltungen und freie Sicht auf die Basilika sind gegeben. Die Platzräume können ohne Hindernisse auf kürzesten Weg erreicht werden.
Das Bodenmaterial Grauwacke entlehnt sich aus der Region und ergänzt farblich die Fassade der Basilika. Verstärkt wird diese regionale Verbundenheit und Eindeutigkeit inhaltlich durch die Typografie, welche auf den Prümer Urbar verweist. Ob die gesamte Fläche oder nur Teilbereiche so behandelt werden, kann noch festgelegt werden.
Dieser Vorschlag stellt einerseits überzeugend den regionalen Bezug her und ist andererseits eine eigenständige und zeitgemäße Antwort auf die Aufgabenstellung. Alle funktionalen Anforderungen des Auslobers und an eine demografische Gesellschaft werden erfüllt. Alles in allem eine sehr schöne Arbeit die überzeugt.