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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2013

Gemeindehaus / Kirche

2. Preis / Gemeindehaus / Kirche

Preisgeld: 7.000 EUR

a+r Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einer präzisen Großform wird das neue Gemeindehaus, die Kirche und der Kirchvorplatz gesamthaft gesehen. Diese klare Gliederung der Volumina wertet die Gesamtsituation um die Kirche auf. Es entsteht eine geordnete Großform.
Die im Westen allzu großflächige Parkplatzanordnung lässt nur einen kleineren Vorbereich (Vorplatz) zum Gemeindehaus zu. Ein Eingang vom Westen in die Kirche fehlt.

Das kompakt kubische Gemeindehaus überzeugt durch seine klare Grundrissgliederung. Der eingeschossige Zwischenbau mit den beidseitig knappen Rampen zur Kirche und den Nebenräumen und der gut zugänglichen Sakristei ist funktional richtig platziert. Sakristei und Nassräume sind nur über Kopf zu belichten.

Die den Gruppenräumen in beiden Geschossen vorgelagerten Foyerzonen sind großzügig. Den beiden Gruppenräumen im OG ist nach Norden eine Loggia vorgelagert, die in seiner Geste formal und in Bezug zur Nachbarbebauung überzeichnet erscheint.

Das Erdgeschoss mit dem gut belichteten Saal und nach Westen angefügtem kleinen Vorgarten, der richtig angefügten Küche und die einfache Erschließung der Nebenräume überzeugt in seiner Einfachheit. Überlegenswert ist, ob das Foyer nicht dem Saal durch Falttüren zugeschlagen werden könnte.
Diskutiert wird der Zugang zum Gemeindehaus, der eher in der zurückgesetzten überdachten „Taille“ vermutet wird. Dort liegt die Rampe, die in etwa einen „lamellenartigem Vorhang“ nach außen zeigt, dort zudem Fahrräder abgestellt werden und somit bewusst der „vermutete“ Eingang ausgeschlossen wird.

Die Kirche ist als Wegekirche mit präzisem Vorplatz klar ausgeformt. Die behindertengerechte Erschließung ist geschickt gegeben. Die Ausformung der Topographie ließe auch den vermissten Westeingang zu. Im Kirchenraum selber wird wenig eingegriffen.

Am Altarbereich verbleibt die „stillgelegte“ Kanzel als „Reliquie“. Darunter wird eine L-förmige Plattform aus Ahornholz vorgesetzt, die einen verdeckten Zugang zur Sakristei zulässt. Diese großzügige Plattform gibt die Möglichkeit die Prinzipalien zu verorten und trotzdem unterschiedliche Szenarien aufzubauen.
Dem Vorschlag, die vorhandenen Wandgemälde auf die Seitenwände zu platzieren, wird nicht gefolgt (Größenverhältnisse).
Warum die Orgel vom angestammten und wirksamen Platz nach vorne in eine Ecke der Empore versetzt werden soll, ist nicht verständlich. Die vorgeschlagene, flexible Möblierung des Kirchenraums und vor allem die dreiseitige Möblierung um die „liturgische Plattform“ wird positiv gesehen. Die Plattform selbst liegt um eine Stufe höher als der Kirchenraum, dies trifft aus Gründen der Praktikabilität (Taufe, Krabbelgottesdienst) auf wenig Zustimmung. Diese Holzplattform kann auch bündig im Boden liegen.
Das einfache Konzept der Kirchenrenovation und –neuordnung ist funktional und wirtschaftlich gesamthaft als geglückt zu bezeichnen.
Das Gemeindehaus wird wegen der Kompaktform als wirtschaftlich angesehen.
Gleichwohl liegt die geplante Nutzfläche um 15% über der Programmvorgabe.
Dies wird zurückgeführt auf die zusätzliche Loggia und die beiden großzügigen Foyerflächen.

Zum Energiekonzept werden keine Angaben gemacht.