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Einladungswettbewerb | 02/2013

Andreas Hofer Platz

ein 3. Preis

Nussmüller Architekten ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die neue Bebauung am Andreas-Hofer-Platz nimmt die Bedeutung der besonderen Schnittstelle des Ortes auf. Der Baukörper interagiert nach allen Seiten mit seinen unterschiedlichen Gegenübern. Der Körper nimmt nicht immer alle Bezüge auf, er unterschreitet hier und überhöht dort. Es spinnt sich ein Spiel von Differenz und Wiederholung zum umliegenden, durchlebten Stadtgefüge. In seiner Gestalt soll der Körper eine fassende, eine beruhigende Erscheinung der heterogenen Umgebung gegenüberstellen. Dies geschieht über die monolithischen, fein gemaserten Außenflächen gleicher Sprache. Die Grundfläche stoppt dort, wo Plätze und Zugänge sich ergeben sollen. Die Rücksprünge, Schnitte, und Überhöhungen in den oberen Geschossen folgen den städtebaulichen Überlegungen nebenstehender Zeichnungen. Das Gebäude unterscheidet zwischen außen- und innenliegenden Flächen: Die Außenfassade hält den Block zu einem Ganzen zusammen. Die Außengestalt zeigt Masse und raumhohe Öffnungen in einem, der heutigen Bautechnik möglichen, differenzierten Öffnungsmuster, das von einer bändigen Gliederung und den Zuwachs der Öffnungsfläche nach oben hin geprägt ist. Die Putzstruktur unterscheidet in Nuancen zwischen den unteren “Rustika”, geschossen aus grob verriebenen Oberflächen, und der darüberliegenden, fein strukturierten Textur mit ausgestrahltem Ornament. An den innenliegenden, der Außenwelt abgewandten Seiten öffnet sich die Fassade zu raumhohen Öffnungen und vorgesetzten Platten. Hier schuppt sich die Fassade. Die fünfte Fassade folgt diesem Charakter. Außenräume: Im Norden wie im Süden sind Platzbereiche angesiedelt. Nördlich, im Bereich des ursprünglichen Fischplatzes soll über den Straßenraum hinweg eine einheitliche Platzgestaltung (“shared space”) entstehen – so wirken die Gebäudekanten als Platzwände. Südlich spielt das Gebäude in die Fußgängerzone der Verlängerung Landhausgasse hinein. Es entsteht ein stark belebter Bereich. Süd-Westlich, zur Mur hin, verringert das Gebäude deutlich seine Höhe – der Naturraum Mur und Westlicht tritt in die Flucht der Landhausgasse ein.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt sieht eine Bebauung mit durchgehender zweigeschoßiger Sockelzone, drei unterschiedlich hohen turmartigen Baukörpern vor und ist städtebaulich klar positioniert. Die Abschrägung der oberen Geschoße ist schwer nachvollziehbar. Im nördlichen Bereich des ursprünglichen Fischplatzes wird eine platzartige Vorzone geplant, im Süden in Verlängerung der Landhausgasse wird das Restaurant zur vorgesehenen Fußgängerzone hin orientiert. Die Haupteingänge im Norden und im Süden sind zurückgesetzt und klar betont. Die zweigeschoßige Geschäftsfassade erscheint urban und attraktiv. Die Verkehrserschließung entspricht den Vorgaben der Auslobung. Die Orientierung der erhöhten Bauteile folgt der Flucht der Gebäude entlang der nordseitigen Platzfront in Ost-West-Richtung mit dazwischenliegenden schmalen verglasten Zwischenräumen. Die zweigeschossige Sockelzone mit den Einkaufsflächen ist gut situiert und durch große Öffnungen nach außen orientiert. Nachteilig wird der von der Hotellobby im Erdgeschoß getrennte, darüberliegende Frühstücksraum und die Zweiteilung der Zimmertrakte im 2.bis 4. OG gesehen. Im Gegensatz zur klar orientierten, großflächig geöffneten Sockelzone erscheint die darüberliegende Fassadengestaltung kleinteilig und unstrukturiert.