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Mehrfachbeauftragung | 07/2013

Neugestaltung Innenraum Christuskirche

Perspektive

Perspektive

1. Rang

Werner Sandhaus Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf bietet eine Lösung, in der sensibel und kreativ auf die Aufgabenstellung eingegangen wird und der sowohl die funktionalen wie auch die gestalterischen Aspekte umfassend berücksichtigt.

Dies beginnt mit der Neugestaltung des Eingangsbereichs, der in seiner Ausstattung reduziert den Besucher empfängt und wieder als Raum der Entschleunigung dient.

Dem Verfasser gelingt es, den Kirchenraum als einheitlichen Raum zu entwerfen. Er setzt mit einfachen Gestaltungselementen wesentliche Akzente.

Dazu gehören die Bögen, die Kürzung des Längsschiffs durch den Einbau der Nebenräume. Begrüßt wird der alternative Vorschlag, die Empore zurückzunehmen, um somit die Bereiche unter der Empore stärker zu öffnen und den Kirchenraum in seinem Gesamtvolumen wirken zu lassen.

Zusätzlich wird die umlaufende Brüstung im Chorbereich wieder hergestellt. Auch diese Maßnahme wirkt sich positiv auf die Sichtmöglichkeiten aus.

Der Entwurf schafft eine klare Konzentration auf das Zentrum des Kirchenraums.

Die Konzentration auf den Innenbereich wird konsequent weitergeführt durch die Schaffung eines steinernen Podestes, das durch leichte Abstufungen eine flexible Nutzung erlaubt.

Richtigerweise verweist der Verfasser auf die notwendige künstlerische Gestaltung der geplanten Wandschale im Chorbereich. Diese muss allerdings in Verbindung mit dem angedachten Farbkonzept wie auch mit der Gestaltung der Prinzipalien weiterentwickelt werden.

Die Nutzung der Treppenräume als zusätzliches Raumangebot werden positiv bewertet, müssen aber in Bezug auf Erreichbarkeit und notwendige Fluchtwege bei entsprechenden Veranstaltungen geprüft werden.

Lichtkonzept
Die gewählte Lichtsprache ist nachvollziehbar und klar begründet. Sie geht sensibel auf Architektur und Nutzung ein. Die Körperhaftigkeit und Anordnung der Leuchten ist noch sorgfältig auszuarbeiten. Die vorgeschlagene Fensteraufhellung dürfte so kaum praktikabel sein. Grundsätzlich ist die innere Verglasung mit allfälliger Kunst neu zu bearbeiten, da diesbezüglich erhebliche Zweifel bestehen.

Denkmalpflege und Stellungnahme
Die Anordnung der gewünschten Nebenräume stört den tradierten Raumeindruck nur gering. Die erhaltenden Gestühlsblöcke im Langhaus überliefern den Charakter des historischen Gestühls dokumentarisch. Der aufgrund verschiedener baulicher Veränderungen der Vergangenheit „verarmte! Chorraum mit einer Tür als zentralen Blickpunkt wird durch eine zusätzliche Apsiswand wieder aufgewertet. Dies wird aucherreicht durch die Weiterführung bzw. Wiederherstellung der Emporenbrüstung über der Apsis. zur Verbesserung der Sichtbeziehung auf den Emporen der Seitenschiffe wird vorgeschlagen, deren Tiefe zu reduzieren. Dies ist aus denkmalpflegerischer Sicht hinnehmbar. Ob der teilweise beabsichtigte Ersatz der Brüstungsfelder durch Glas technisch machbar ist, muss geprüft werden; ist aber grundsätzlich aus denkmalpflegerischer Sicht teilweise akzeptabel.

Akustik
Das Saalvolumen wird im Wesentlichen erhalten. Der Einbau der Lagerräume im Hauptschiff, im hinteren Bereich unter dem Balkon, ist akustisch akzeptabel, der gerundete Abschluss zum Eingangsbereich wird als architektonisch und akustisch gute Lösung beurteilt, da der Eingriff für den Eintritt in den Kirchenraum minimiert wird und die starke Krümmung der Wandscheibe den Schall streuen wird.

Die vorgeschlagene Wandschale im Chorraum ermöglicht einen eleganten Auftritt aus dem Sakristeiraum, jedoch wird die verfügbare Spielfläche für Konzerte reduziert, dies ist im weiteren Projektfortschritt zu kontrollieren. Des Weiteren ist zu studieren, ob die Wandschale akustisch reflektierend, absorbierend oder variabel auszugestalten ist.

Die in der Höhe reduzierte Podestanlage ist für liturgische Nutzung positiv einzuschätzen, für Konzerte sollte jedoch eine höhere Bühne mittels mobiler Podeste weiterhin möglich sein; ein entsprechender Lagerraum für Podeste ist im Entwurf bereits vorgesehen.

Der optionale Vorschlag der Reduzierung der Seitenemporen ist aus akustischer Sicht positiv einzuschätzen, da einerseits die Zahl der vom Balkon überdeckten Plätze in den Seitenbereichen stark reduziert wird und andererseits die Sichtlinien der Seitenemporen deutlich verbessert werden. Hierdurch ergibt sich auch ein besserer Kontakt zwischen der Gemeinde im unteren und oberen Teil der Kirche.
Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Grundriss_EG

Grundriss_EG

Längsschnitt

Längsschnitt

Querschnitt

Querschnitt

Licht_Materialien

Licht_Materialien