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Verhandlungsverfahren | 10/2010

Neubau für ein Lern- und Studienzentrum der Universität Göttingen

1. Rang

Reiner Becker Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Unter dem Motto „Freiraum für neues Denken“ bietet das Studienzentrum der Universität Göttingen über 600 Arbeitsplätze für die Studierenden. Angeboten werden Einzel- und Zweierarbeitsplätze sowie Gruppenarbeitsplätze in den für die Nutzer konzipierten Räumen. Der Studierende hat die Möglichkeit, für sich und seine Kommilitonen den benötigten Raum unentgeltlich zu buchen.


Städtebau:
Der Weg von der Universitätsbibliothek zur Zentralmensa ist als Magistrale ausgebildet, an der sich einzelne Gebäude reihen und durch Vor- und Rücksprünge campusinterne Plätze bilden.

Dieses Prinzip aufnehmend, bildet das neue Lern- und Studienzentrum ein Gegenüber zu dem vorhandenen Hof zwischen dem zentralen Hörsaalgebäude und der Zentralmensa.

Hierdurch wird der Campus erweitert, findet aber auch seinen selbstverständlichen Abschluss an dieser Stelle.


Gebäude:
Das Lern- und Studienzentrum bildet ein Quartier für Studenten, welches sich zum Campus öffnet aber in seiner Sprache Eigenständigkeit demonstriert.
In der Tradition des studentischen Lebens spielt die Gemeinschaft eine tragenden Rolle.
Der zentrale Innenhof wird bestimmt durch die expressiven Auskragungen der Gemeinschaftsräume - die Pausenbereiche.
Die Räume mit den Arbeitsplätzen, die individuellen Rückzugsorte, gliedern sich ruhig an der Fassade.
Jeder Arbeitsraum hat ein oder mehrere Fenster in immer unterschiedlicher Position, die jedem Raum trotz gleicher Größe eine eigene Identität verleihen.

Man betritt das U-förmige Gebäude an zentraler Stelle über das Foyer, welches in zwei Bereiche gegliedert ist:
den Eingangsbereich mit allen informierenden Zonen und den rückwärtigen Bereich mit einer Split-Level- Sitzlandschaft,
welcher sich als einziger Gemeinschaftsbereich auf der Fassade abzeichnet um auch hier auf das Gebäudeinnere neugierig zu machen.


Energetisches Konzept:
Energieeffizienz wird erreicht durch die Optimierung des Gebäudes hinsichtlich der investiven Kosten im Sinne der Nachhaltigkeit (Ökologie, Ökonomie, Funktionalität) und der Nutzungskosten.

Die Hüllfläche wird bestimmt durch effiziente Wärmedämmung der hinterlüfteten Fassadenflächen und energetisch optimierten Kastenfenstern. Diese erzeugen durch ein nutzerbestimmtes Querlüftungskonzept mit Lüftungsklappen in Fassade und Flurwänden ein optimales Raumklima. Dies wird unterstützt durch die Nachtauskühlung mit Aktivierung der massiven Betondecken.


Betriebskonzept:
Die beschriebenen Maßnahmen erübrigen eine Klimatisierung des Gebäudes. Für die Erzielung des Passivhausstandards wird in der Heizperiode eine Wärmerückgewinnung der kontrollierten Abluft, in Verbindung mit Vortemperierung der Zuluft, mittels erdverlegter Kanäle mit geringem Volumenstrom genutzt.

Das Gebäude unterschreitet durch das beschriebene Maßnahmenpaket die Grenzwerte des Energiebedarfs des angestrebten Passivhausstandards.