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Ideenkonkurrenz als Workshop-Verfahren | 02/2014

Urban Living / Neue Formen des städtischen Wohnens

Teilnahme / - Grundstück Karl-Marx-Allee (Mitte)

June14 Meyer-Grohbrügge & Chermayeff

Architektur

Erläuterungstext

Die Art, wie wir Einsamkeit suchen und wie wir mit der Welt in Kontakt treten hat sich dramatisch verändert während der vergangenen Jahrzente.

Heutzutage treten die Menschen von Ihren Schreibtischen oder Ihren Schlafzimmern aus mit der Welt in Kontakt und gehen auf die Strasse, um alleine zu sein. Öffentliche und private Räume werden dynamisch benutzt. Was Rückzug und was Produktion bedeutet und in welchen Räumen sie stattfinden sollen muss neu gedacht werden. Die Grenze zwischen beiden muss flexibel und weich sein.

In diesem Sinn stellt der Vorschlag ein Gegenkonzept zu den Plattenbauten dar, bei denen es nur entweder und oder als die einzigen Wahlmöglichkeiten gibt.
Innen und aussen sind komplett voneinander getrennt, 9 Stockwerke, 3 Eingänge.

Unsere Antwort ist eine komplexe Dichte, die Offenheit und Intimität zugleich bietet.
Sie bedient drei Grundbedürfnisse von Lebensbedingungen, die es in Berlin so nicht gibt.

Wir generieren eine Architektur der Gastlichkeit (Erdgeschoss) kombiniert mit einer Architektur von fast vorstädtischer Zurückgezogenheit (Obergeschoss) und totaler Offenheit (Dach). Diese werden radikalisiert und übereinandergelagert.
Durch die Überlagerung und Kompression entstehen neue Energien zwischen den Extremen.

Auf allen drei Ebenen definiert das Gebäude die Beziehungen der Bewohner mit dem Aussen neu. Das Gebäude erlaubt neue Beziehungen zwischen Nachbarn; denen im eigenen Haus und jenen angrenzender Gebäude. Dieser neue dichte öffentlich/private Raum im Erdgeschoss erlaubt eine unendliche Aktivität und Interaktion. Eine unglaubliche Vielzahl von Ideen kann entstehen, durch immer neue Bekanntschaften und Einblicke in Teile des Alltags anderer Menschen, durch unverfängliche, zwischenmenschliche Begegnungen über gemeinsames Kochen und das Leben bis hin zu lebensverändernden Kollaborationen.

Unser Vorschlag versucht das Öffentliche und das Private ineinanderfliessen zu lassen, wie in der Kasbah oder der Agora. Es entsteht eine Kommunikation zwischen Räumen und Menschen. Der private Raum fliesst in den öffentlichen über und visa versa, dadurch werden beide grösser.
Die Bewohner können im Gebäude einfach leben, wie sie immer gelebt haben, doch vielleicht entscheiden Sie sich auch anders mit der Welt in Kontakt zu treten. Leute von aussen können kommen und Ihn mitformen. Es ist ein lebendiger 24h Raum, wenn er es so will. Es ist ein flexibler Raum für die vielen energetischen Menschen, die nach Berlin strömen und zum Bespiel start-ups gründen. Eine neue Art von Bewohnern, für die es eine neue Antworten geben muss.
Es funktioniert aber auch für Menschen, die in grossen Firmen arbeiten und abends nach Hause kommen oder den Ort besuchen. Wir können und wollen nicht definieren, wie dieser Raum benutzt werden soll.

Es ist eine Simulation, wie es wäre, wenn Berlin so gross und dicht wäre, wie es geplant war.
Der Vorschlag ist keine Umkehrung der vorhandenen Gebäudetypologie in Berlin, sondern er füllt eine Lücke, physisch an diesem Ort, wie auch konzeptionell. Es gibt eine Offenheit und einen Verlauf zwischen der Strasse und dem Rückzug.

Das Haus ist keine Skulptur wie die Plattenbauten rundum, sondern trotz seiner starken Form ein Rahmenwerk, eine Maschine, in der neue Lebensformen versucht werden können.