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Einladungswettbewerb | 05/2012

Bischweilerring

Modellfoto

Modellfoto

Anerkennung

Preisgeld: 1.500 EUR

EISELE STANIEK + architekten + ingenieure

Architektur

gbm modellbau gmbh

Modellbau

Erläuterungstext

Die Gliederung des Einfamilienhausquartiers in verschiedene Clustereinheiten eröff-
net mehrere Möglichkeiten: Reaktionsmöglichkeit auf Erkenntnisse der Vermarktung; Austauschbarkeit der Haustypologien innerhalb der Cluster; Risiko-Minimierung für den Bauherrn; Aufrechterhaltung des Masterplans über alle diese Änderungen. Durch Verzicht auf die Bebauung des nördlichen Grundstückanteils haben die jetzigen Anlieger zudem einen stark verbesserten Ausblick und Sonneneinfall. Das bewusste Zurückspringen an der Rappoltsweilerstraße zu den westlichen Anliegern sorgt ebenfalls für einen besseren
Ausblick, geringere Verschattung und guten Sonneneinfall selbst im Winter. Das diagonale, schachbrettartige Versetzen von Häuser und Gärten lässt die flach stehende Wintersonne sehr gut auch in die hinteren Häuser fallen und verbessert das Mikroklima des Quartiers.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entwerfen ein sehr ursprüngliches Bild vom Wohnen im ländlichen Raum. Sie führen den Betrachter in ein „Dorf im Dorf“ in MA-Friedrichsfeld, das aus dem immer gleichen Haustyp mit traditionellem Satteldach besteht. So wohnen scheinbar alle sprichwörtlich unter dem gleichen Dach. Dadurch werden beim Betrachter Emotionen geweckt und es entsteht eine hohe Identifikation mit der Gesamtanlage. Um dies zu unterstreichen, wird der komplette Bereich geometrisch klar gefasst, wirkt aber als Ganzes in den Ort implantiert. Die konsequente, radikale Grundhaltung der Arbeit wird ausdrücklich vom Preisgericht gewürdigt, aber geht zu Lasten weiterer Anforderungen.
So etwa ist der städtebauliche Anschluss an die Rappoltsweilerstrasse nicht gelöst, es verbleiben Restgrundstücke, und die Überschreitung an der nordöstlichen Grundstücksecke ist eigentumsrechtlich nicht möglich. Weiterhin wird die Vermarktbarkeit insbesondere der Einfamilienhäuser stark bezweifelt, vor allem als Aufbauten über den großflächigen Tiefgaragen. Die Garagen sind weder funktional erschlossen noch dienen sie glaubwürdig als Grund für die gesamte Grünanlage samt Bäumen. Auch die notwendigen Lüftungsöffnungen könnten die Anlage empfindlich stören.
Die räumliche Gliederung der Außenräume und der zentrale Spielplatz wirken gut proportioniert und die Zonierung von halböffentlichen zu privaten Grün ist passend definiert, lässt aber jede weitere Aufteilung innerhalb der privaten Außenanlagen unbeantwortet. Die innere Erschließung ist für eine Befahrbarkeit nicht funktional und die harsche Unterbrechung des Bischweilerrings im Norden wirkt unsensibel und nicht gelöst. Auch wird die Topografie des gesamten Bereichs unterdrückt und führt insbesondere im nördlichen und westlichen Anschluss zu räumlich fragwürdigen Situationen.
Der Wille alle Wohnanforderungen dem gleichen archetypischen Hausmotiv unterzuordnen, erzeugt zwar eine atmosphärische Stimmung, führt aber zu wenig überzeugenden Grundrissen mit schlecht belichteten Räumen und übergroßen Dachflächenanteil mit zweigeschossigen Gauben und Dachflächenfenstern in bis zu drei Reihen. Teilweise entstehen unbelichtete Innenräume, auf Balkone wird ganz verzichtet.
Wie anfangs erwähnt, stellt die Lösung ein starkes Bild dar als Antwort auf die Aufgabenstellung, allerdings auf den zweiten Blick bleibt sie in diesem Bild stecken.
Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

Teilansicht

Teilansicht

Teilschnitt

Teilschnitt