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Einladungswettbewerb | 03/2014

Bürogebäude Swarovski

Perspektive

Perspektive

Teilnahme

Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Erläuterungstext

Der bestehende Solitär des Verwaltungsgebäudes setzt sich von seinem heterogenen und kleinmaßstäblichen Umfeld bewusst ab. Seine Wirkung basiert - sowohl im Maßstab, als auch in seiner Formensprache und Materialität - auf dem Kontrast zu der umgebenden Bebauung. Seine Bezugspunkte sind weniger sein bauliches Umfeld, sondern die Landschaft und der See. Diese Bezugspunkte sind jedoch in der zersiedelten Agglomeration gestört und nur bedingt wirksam. Die runde Großform definiert einen prägnanten landschaftlichen Innenraum, schafft aber eine verschlossene Rückseite, deren abweisende Wirkung durch Böschungen und Erschließungsflächen zusätzlich gesteigert wird.
Unser Entwurf greift in die architektonische Konzeption und Wirkung des Hauptgebäudes nicht ein, dieser wird alleine schon durch seine Größe auch weiter den Standort dominieren. Die Neubauten setzen sich vom Bestand so weit ab, dass sie Eigenständigkeit gewinnen und gleichen sich so weit an, dass ein stimmiges Ensemble mit eigenem Charakter entstehen kann. Die halbrunde, auf den Innenraum zentrierte, zum See hin offene Grundrissform des Bestandes widersetzt sich alleine schon aus formalen Gründen einer einfachen Ergänzung. Die Neubauten wurden daher als eigenständige Solitäre konzipiert, welche zwar die Materialität des Hauptgebäudes übernehmen, sich aber in ihrer kristallinen Form geometrisch und volumetrisch vom Bestand absetzen.
Der Neubau1 bildet einen winkelförmigen, zweifach geknickten Baukörper, welcher an der Westseite des Hauptgebäudes einen großzügigen Freiraum schafft. Die Ebene des bestehenden zentralen Eingangsplatzes setzt sich unter dem Bestandsgebäude fort und geht in den Vorplatz des Neubaus über, der sich in der Größe und Funktion dem zentralen Platz unterordnet. Der plastische Baukörper sieht aus unterschiedlichen Blickrichtungen immer anders aus und schafft unterschiedliche räumliche und volumetrische Konfigurationen, die die anliegenden, im Maßstab und im Charakter sehr unterschiedlichen, Bauten und Freiräume aufnehmen.
Die durch den plastischen Baukörper gebildeten Freiräume orientieren sich zur Straße und zu weiteren Teilen der Unternehmenszentrale, mit denen zusammen sie ein landschaftlich geprägtes Gebäudeensemble bilden. Die vorhandenen Wege- und Blickbeziehungen werden aufgenommen und fortgesetzt, Gebäude und Freiräume miteinander vernetzt. Es entstehen landschaftlich geprägte Freiräume mit hohem Identifikationswert und großer Aufenthaltsqualität. Die Verbindung zum Hauptgebäude mit dem zentralen Eingang wird im Erdgeschoss realisiert. Der Eingang zum Neubau und der Haupterschließungskern liegen an der Schnittstelle der externen und internen Erschließungswege und -bereiche.
Die einzelnen Teile der Unternehmenszentrale können als eigenständige Solitäre oder als Teile einer Komposition einzelner Teilvolumina verstanden und wahrgenommen werden. Ihre skulpturale Form vermittelt zwischen verschiedenen vorhandenen Maßstäblichkeiten, Bezugssystemen und Freiräumen. Die neuen Bauteile ergänzen die Bebauung entlang der Alten Landstraße und vervollständigen die Sequenz öffentlicher Freiräume in ihrem Verlauf. Der räumlich klar definierte Vorplatz des Neubaus und die den Neubau umgebenden Freiräume verstehen sich als Teile eines Gefüges von unterschiedlichen landschaftlich geprägten Aufenthaltsräumen und Freianlagen, die in der Endausbaustufe ein stimmiges Erscheinungsbild ergeben werden. Die vorhandenen Baumpflanzungen und Freiraumgestaltung setzen, ähnlich wie die Gebäude, die gegebene Gestaltung fort. Sie verändern und variieren diese entsprechend dem neuen Entwurf.
Die neuen, kristallinen, winkelförmigen Volumina nehmen Bezug zueinander auf. Sie gliedern die große Masse des Gesamtkomplexes in kleinere, schlankere Einheiten, die jeweils auf die unmittelbar angrenzende Situation reagieren. Die räumliche Zusammenwirkung einzelner Teilvolumina und das Erscheinungsbild der Anlage verändern sich je nach Standort im Blick aus verschiedenen Entfernungen und Richtungen. Die Freiräume gehen räumlich in einzelne Innenbereiche des Gebäudeensembles über, die als eine Fortsetzung des Freiraums im Gebäude wirken: alle Arbeitsbereiche verfügen über einen gleichwertigen, direkten Bezug ins Freie. Die räumlichen und funktionalen Wechselwirkungen zwischen Innen- und Außenräumen verleihen einzelnen Nutzungsbereichen einen unverwechselbaren Charakter, eine klare Orientierung und eine hohe Aufenthaltsqualität.
Der durch die Gebäudeform räumlich gefasste Eingangsplatz schafft eine prägnante, einladende Zugangssituation, welche direkt in das Eingangsfoyer überleitet. Hier liegt der Erschließungskern und die Verbindung zum Bestandsbau. Durch die plastische Ausformung der Gebäudevolumina entstehen viele Ecksituationen, die unterschiedliche Blicke in die umgebenden Stadt- und Landschaftsräume ermöglichen und die Orientierung im Gebäude unterstützen. Die in der Ausschreibung geforderten oberirdischen Brückenverbindungen zwischen einzelnen Bauteilen sind funktional und konstruktiv möglich, sie würden aber aus unserer Sicht die Solitärwirkung der Gebäude und den Zusammenhang der Freiräume zerstören. Es erscheint uns am günstigsten, jeweils eine Verbindung zwischen den Bauteilen auf der EG-ebene anzubieten, die einzelne Eingänge und Erschließungskerne verbindet.
Die Büroeinheiten bilden gemäß den Vorgaben optimal belichtete offene Flächen, die auf unterschiedliche Weise eingerichtet werden können, wobei die etagenbezogenen Sonderflächen je nach Bedarf angeordnet werden. Die Büroflächeneinheiten können bei Bedarf über gewendelte Treppen zusammengefasst werden. Somit können die Einheiten einerseits horizontal oder aber vertikal miteinander vernetzt und andererseits als vollkommen getrennte separate Nutzungseinheiten mit eigener Erschließung ausgebildet werden.
Die kristalline Form der Neubauten wird durch ihre gläsernen Fassaden unterstützt. Ihre Materialität gewährleistet zugleich die architektonische Beziehung zum Bestandsgebäude und gleiche Arbeitsbedingungen sowie gleiche Aufenthaltsqualität in allen Teilen der Anlage.
Die Obergeschosse der Neubauten liegen auf einem massiven Sichtbetonsockel, der die Gebäude in die vorhandene Topographie einbindet und zwischen verschiedenen Geländeniveaus vermittelt.
Darüber bestimmt eine raumhohe, vor den Stützen verlaufende zweischalige Glasfassade mit der Unterbrechung durch die Geschoßdecken das Bild des Gebäudes. Die äußere feststehende Verglasungsebene ist über Schlitze oben und unten hinterlüftet und dient sowohl dem Schutz des Sonnenschutzes, der sich zwischen beiden Verglasungsebenen befindet, als auch der Absturzsicherung durch die Ausbildung mit VSG-Glas. Die innere Ebene besteht aus thermisch getrennten, öffenbaren Fenstern, die eine natürliche Lüftung der Flächen erlauben. Der Sonnenschutz ist als ein semitransparenter Vorhang aus einem Metallgewebe mit silbriger oder leicht goldener Tönung vorgesehen, der tageslichtabhängig gesteuert wird.
Die haustechnische Ausstattung des Gebäudes wird sich im wesentlichen an dem Bestandsgebäude orientieren. Grundsätzlich gehen wir von einer Beheizung über Bodenkonvektoren vor den Fenstern aus, die gleichzeitig über den Hohlraumboden an eine mechanische Belüftung angebunden werden können.
Unterstützt wird die Heizung/Kühlung durch eine Temperierung der Betondecken, alternativ durch in die Akustikelemente integrierte Heiz-/Kühldecken.
Die Steuerung der LED-Beleuchtung erfolgt tageslichtabhängig.
Lageplan und Ansicht

Lageplan und Ansicht

Perspektive und Ansichten

Perspektive und Ansichten

Grundriss und Ansichten

Grundriss und Ansichten

Grundrisse und Schnitte

Grundrisse und Schnitte

Grundrisse und Schnitte

Grundrisse und Schnitte

Grundrisse und Schnitte

Grundrisse und Schnitte

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

Modell

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