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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2014

Neubau Rathaus mit Aussenanlagen der Verbandsgemeinde Pellenz

perspektive

perspektive

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 12.000 EUR

wittfoht architekten bda, Prof. Jens Wittfoht

Architektur

Jörg Stötzer Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Bobran Ingenieure

Bauphysik

Erläuterungstext

Der Entwurf wird im Wesentlichen durch folgende Aspekte bestimmt:
Zum einen gilt es die Baumassen des neuen Gebäudes, in den sie umgebenden strukturellen Kontext harmonisch einzufügen, und so die städtebauliche Gesamtsituation zu ergänzen und zu arrondieren.
Zum anderen besteht die Aufgabe in der Entwicklung einer Gebäudetypologie, die geeignet ist, als „Kulturbaustein“ für die VG Pellenz zu fungieren. Es soll ein Gebäude entstehen, das über die funktional sinnvolle Ordnung der Bereiche hinaus etwas erzählen kann von einer Idee des Zusammentreffens und des Kulturschaffens.
Es soll Raum bieten für die individuelle Entfaltung des Einzelnen und es muss zugleich ein Ort der Gemeinschaft sein. Ein Ort, der die Kommunikation, die Kreativität und den Teamgeist fördert und anregt.
Das in einen heterogenen städtischen Kontext eingebettete Projekt sucht in einer ganzen Reihe von Punkten den Dialog mit seiner Umgebung.
Es werden Wege und Plätze, Orte und Räume geschaffen, die als attraktives bauliches Angebot auf die geforderte Aufgabenstellung verstanden werden. Die infrastrukturelle Vernetzung zur Innenstadt von Plaidt wird durch zusätzliche Fuß- und Radwege gestärkt. Der Gebäudekomplex „rückt so näher zum Stadtzentrum“.
Das Gebäude ist von weit her sichtbar und daher gestaltprägend für die Schnittstelle zwischen Gewerbegebiet, Wohngebiet und Innenstadt.
Es gliedert sich im Wesentlichen in zwei Bauteile – der erdgebundenen Sockelzone und dem darüber schwebenden, langgestreckten Baukörper. Dieser bildet einen Rücken zum Gewerbegebiet hin und schafft eine angenehme Distanz zum Wohnquartier. Über den vorgelagerten „Rathausplatz“ im Süden erreicht man das neue Rathaus mit seinem Haupteingang. Der auskragende Büroriegel im Obergeschoß wirkt als „Vordach“ und markiert die Zugangssituation.
Die erdgebundene Sockelzone beherbergt alle gemeinschaftlichen Einrichtungen wie z.B. das Foyer und den Empfang, den Ratssaal, Besprechungszimmer und alle weiteren publikumsintensiven Büros. Großzügige Erschließungsflächen mit integrierten Wartezonen und Aufenthaltsbereichen erlauben eine publikumsorientierte Ausrichtung. Es entstehen Orte der Kommunikation und des Austausches. Ein gut proportionierter Innenhof schafft die kontemplative Mitte. Er kann im Sommer über Glastüren in der Fassade dem Foyer zugeschaltet werden.
Der schwebende Büroriegel beherbergt den Bürovorstand / Finanzen und die zentralen Dienste. Der Innenraum birgt Freiräume, die durch geschicktes organisieren der Programmflächen geschaffen werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch große kompositorische Sicherheit und Lässigkeit aus. Die Zweigeschossigkeit fasst städtebaulich die große Freifläche des Einkaufsmarktes ein, die Eingeschossigkeit vermittelt gut zu den angrenzenden Einfamilienhäusern. Der richtig gelegene, überdachte Eingangsbereich führt über eine zweigeschossige Eingangshalle zu den publikumsintensiven Büros im Erdgeschoss, die sich zu einem angemessen dimensionierten Innenhof orientieren. Besonders positiv hervorzuheben ist die Beziehung zwischen dem Sitzungssaalbereich, dem Foyer und dem Hof. Durch die Lage des Sitzungssaalsbereichs sind separate Nutzungen, auch unabhängig vom Rathausbetrieb, sehr gut vorstellbar. Die Höhe des Saalbereichs kann sich frei entfalten. Sehr geschickt baukörperlich integriert ist der Garagenbereich. Wünschenswert wäre eine Vergrößerung des Nebeneingangs. Die gute Lage der Treppe und des Aufzuges führt unangestrengt ins Obergeschoss. Innenräumlich interessant ist die Wartesituation zwischen dem Luftraum und dem Bürgermeisterbereich. Die Dachterrasse dient als Freibereich für Mitarbeiter, gleichzeitig als zweiter Rettungsweg. Die Arbeit zeichnet sich durch ein günstiges Verhältnis von BRI/ Raumprogramm aus und die strukturelle Klarheit und im positiven Sinne Einfachheit lässt niedrige Unterhaltungskosten erwarten.
Die funktionalen Anforderungen an die Außenanlagen sind im Wesentlichen erfüllt. Gestalterisch fragwürdig erscheint die bescheidene Rampenanlage an prominenter Stelle. Einer Nachbearbeitung bedarf die Zone zwischen Besucherparkplätzen und der unmittelbar anschließenden Sitzskulptur. Die gewünschte Integration des Regenrückhaltebeckens wird vermisst.
lageplan 1:500

lageplan 1:500

grundriss eg

grundriss eg

grundriss og

grundriss og

ansicht

ansicht