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Einladungswettbewerb | 03/2014

Messeeingang mit Büro- und Hotelkomplex an der Europa-Allee

Perspektive Europaallee nach den weiter entwickelten Plänen des siegreichen Wettbewerbsentwurfs von cyrus
I moser I architekten (cma)

Perspektive Europaallee nach den weiter entwickelten Plänen des siegreichen Wettbewerbsentwurfs von cyrus I moser I architekten (cma)

1. Preis / Zuschlag

MA Architekten

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

imagine structure GmbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

cma cyrus I moser I architekten BDA
Wettbewerb Messeeingang und Bürohaus mit Hotelkomplex an der Europa-Allee

Städtebaulicher und architektonischer Ansatz

Die Messe an der Europa-Allee>>> Sockel trägt zwei Türme

Das neue Gesicht der Messe an der Europa-Allee ist ein Ensemble aus drei Gebäudeteilen. Ein Sockel als Messeeingang und zwei Türme für Büro- und Hotelnutzung.
Der homogene Gebäudekomplex stellt einen weithin sichtbaren, identitätsgebenden Hochpunkt des neuen Stadtquartiers dar.
Ausrichtung und Lage des 100m hohen Büroturmes parallel zur Europa-Allee folgt den städtebaulichen Vorgaben und bildet den prägnanten Baustein des Entwurfes. Entsprechend des Torhauses und Baufeld 29 nimmt der kleinere 45m hohe Baukörper des Hotelturmes die Flucht entlang der Emser Brücke auf und stellt gemeinsam mit dem städtebaulichen Hochpunkt „Büroturm“ den Bezug zum Torhaus (O.M. Ungers) her. Das Ensemble aus Sockel mit zwei Hochpunkten formuliert durch die Stellung der Baukörper zueinander ein Tor zum Messegelände.


Sockel:
Der L-förmige Sockel des Ensembles fügt sich in die vordere Flucht der Baulinien entlang der Europa-Allee ein. Dabei wird die Traufkante bewusst von sieben auf vier Geschosse (16m) abgesenkt. Dies dient der masstabsgerechten Adressbildung des neuen Messeentrees und durch den Bruch mit der sonst einheitlichen Traufkante von Skyline Plaza bis Emser Brücke auch der eindeutigen visuellen Wahrnehmbarkeit im Stadtraum. Der Sockel erstreckt sich über die gesamte Grundstückslänge und -tiefe. Im Westen wird ein Vorplatz mit 25x25m aus dem Sockel ausgespart und gleichzeitig über einen Bügel wieder ins Ensemble eingebunden. Hierüber wird der Messeeingang erschlossen. An den Platz angrenzend liegen ein öffentliches Cafe und die Eingangslobby des Büroturmes. Sogenannte „grüne Arkaden“, begrünte Sitzkuben lenken die unterschiedlichen Nutzergruppen, Mitarbeiter des Europatowers, Messegäste und Cafébesucher, während sich der Zugang zum Hotel auf der östlichen Grundstücksseite befindet. Der gemeinsame Sockel verbindet alle unterschiedlichen Aufgaben unter Berücksichtigung der vorgegebenen Prioritäten, Flexibilität und Trennbarkeit der drei Nutzungen Messe, Hotel, Büro.

Grundsätzlich richtet sich das Ensemble an den Koordinaten der Europa-Allee aus. An der Nord-, Ost- und Westseite definiert der geschlossene Sockel das Baufeld. An der offenen Südseite repräsentiert er den Messeeingang und verknüpft den Stadtraum mit der auf +6.50m liegenden Verbindungsebene zur neuen Halle 7 und den übrigen Hallen (Via Mobile).
Der Sockel trägt zwei Türme.
Der Büroturm steht im vorgesehen Baufeld im Westen an der hinteren Grundstücksgrenze zur Messe. Er hat eine Höhe von 100m und steht durch eine Fuge getrennt auf dem Sockel. In dieser Fuge und dem Sockel sind die öffentlichen Bereiche des Raumprogrammes untergebracht. Die einfache und kompakte Silhouette des Turmes wird durch zwei Einschnitte gegliedert. An der Süd-Ost Seite erhält er auf Höhe OK des Hotelturmes einen Unterschnitt. Diese Geste erzeugt eine Öffnung zum Messegelände und dem Torhaus. Die zwei Türme geben sich Raum. Mit der gleichen Geste wird der obere Teil des Turmes im Nord-Westen gegliedert. Durch die gestaffelte Gebäudekante erfährt der Baukörper die notwendige Masstäblichkeit und verleiht ihm zur Messe ein Gesicht.
Der Hotelturm steht im Süd-Osten an der Schnittstelle Emser Brücke zur Europa-Allee. Er ist um 90 Grad zum Büroturm gedreht, fluchtet entlang der Emser Brücke und ist mit seinen 45m Höhe im
B-plan nicht vorgesehen. Mit vierzehn Geschossen begründet er seine Höhe über die möglichen Abstandsflächen und die gewünschte städtebauliche Geste, einen zweiten Hochpunkt zu erzeugen. Im Zusammenspiel mit Büroturm und Sockel ergibt sich ein harmonisches Ensemble, in dem die einzelnen Funktionen klar ablesbar sind.
Gleich dem Büroturm steht auch der Hotelturm durch eine Fuge getrennt abgelöst auf dem Sockelbau. In der Fuge befinden sich die öffentlichen Bereiche des Hotels, Restaurant und Bar. Der an der Straßenkante stehende Hotelturm trägt gemeinsam mit dem viergeschossigen Sockel die Präsenz der Messe an den Europa-Boulevard.
Architektonischer Ansatz
Architektonisch ist der Sockel ein präzise ausformuliertes kubisches Volumen, das gleich eines durch steten „Besucher“Fluss ausgehöhlten Stadtbausteines, die Wegeführung vom Messeplatz auf die Via Mobile-Ebene (+6,50m) durch große Verglasungen visuell nachvollziehbar macht. Das neue Messeentrée am Europa-Boulevard hat durch seine hohe Transparenz eine starke Aussenwirkung, die in den Stadtraum ausstrahlt. Die übrigen Bereiche des Sockels sind nutzungsbedingt geschlossener ausgebildet. Hier wird ein weisses Fassadenband aus Betonfertigteilen vorgeschlagen. Es wechselt sich mit transparenten und halbtransparenten Flächen ab. Diese werden über vorgehängte Streckmetallgitter mit kontrolliertem Öffnungsgrad als Sonnenschutz realisiert.

Die Messeeingangshalle betritt man direkt über die Europa-Allee, sowie über den Messeplatz unter dem ausladenden soliden Bügel. Die Fassade der Messehalle ist eine großformatige 9,50m hohe Glasfassade mit Montanstahlträgern in filigranster Bauweise die zurückgesetzt einen starken Kontrast zur sonst geschlossenen Sockelfassade darstellt. Das Café am Platz verbindet im Inneren die Eingangsebene mit der öffentlichen Via Mobile-Ebene (Bereich vor Kasse). Der Bodenbelag, der die Besucher wie ein ausgerollter Teppich entlang der Europa-Allee in die Halle zieht, endet an den ebenerdigen Ausgängen. Im Innenraum wird die Halle durch eine gestaltete Dachkonstruktion mit zwei inszenierten Oberlichtern überlagert. Das Dach lenkt die Bewegung der Nutzer in die Tiefe des Raumes. Es steigt nach oben an, endet in einem Oberlicht über den Rolltreppen und gibt den Blick auf die Türme frei.
In den Flanken des Sockels sind alle dienenden Funktionen und Bereiche des Messezuganges, die wenig bis kein Tageslicht benötigen untergebracht.

Die Türme auf dem Sockelfuß sind grundsätzlich auf dem gleichen Raster von 1.35m aufgebaut. Auch die Fassaden sind einheitlich gestaltet und behalten den bereits existierenden Duktus der Messefassaden bei. Ein heller Naturstein in Form von Lisenen und Geschossbändern fasst jeweils drei Geschosse visuell zusammen. Das aufwärtsstrebende Format wird durch zwei unterschiedliche Lisenenbreiten rhythmisiert und erzeugt ein geordnetes aber nicht zu strenges Fassadenbild. Über die Lisenenbreiten kann je nach Himmelsrichtung der Lichteinfall gesteuert werden.


Verkehrliche Erschliessung.

Öffentliche Anbindung: Der größte Anteil der Besucher gelangt mit dem ÖPNV zur Messe. Die neue
U-Bahnhaltestelle „Emser Brücke“ hat einen direkten Übergang zum Messeplatz.
Taxi: Eine begrenzte Anzahl an Taxiständen befindet sich unmittelbar vor dem Messeeingang an der Europa-Allee. Ein weiterer optionaler Taxistand kann seitlich an der Westseite des Messeplatzes vorgesehen werden. Dies empfiehlt sich aufgrund der Nähe zur Lobby des Büroturmes.
Anlieferung: Ausserhalb der Messebesuchszeiten können diese Bereiche zur Anlieferung Hotel und Büro genutzt werden. Die Anlieferung Hotel erfolgt mittels mobilen Containern aus dem Zwischenraum Hotel und Emser Brücke über einen separaten Kern. Die Anlieferung Büro erfolgt über den Seitenstreifen westlich, ebenso wie die Zufahrt der Tiefgarage im Nordwesten.
Fahrradstellplätze: Fahrradbügel befinden sich auf dem Platz.
Tiefgarage: Die eingeschossige Tiefgarage stellt neben Technikflächen 28 Stellplätze vorwiegend für das Hotel bereit.

Aussenanlagen: Das südwestliche Vorfeld ist als neuer Platz an der Europaallee für den repräsentativen Messeeingang geplant. Er ist eine für die Öffentlichkeit bedeutende fußläufige Verbindung zum Messegelände. Eine gute Durchquerung und Sichtbezüge sind für diesen Bereich ebenso wichtig wie eine angenehme Aufenthaltsqualität mit hohem Identifikationswert für Besucher und Mitarbeiter. Aufgrund der unterschiedlichen an den Platz angrenzenden Nutzungen ist die Hauptaufgabe der Platzgestaltung die eindeutige Orientierung auf den Messeeingang. Der Platz mit den Abmessungen 25x25Meter bekommt an der nördlichen Stirnseite eine Reihe aus „grünen Arkaden“ Dies sind hoch aufgeastete Bäume zu einer graphischen Krone beschnitten in grossen Pflanzgefässen, welche gleichzeitig als Sitzmöbel fungieren. Sie lenken durch Ihre Anordnung die Aufmerksamkeit auf das Messefoyer und definieren gleichzeitig einen Vorbereich für die Bürolobby sowie das öffentliche Café. Ausserdem stellen die grünen Arkaden, die sich bis in die Messehalle hineinziehen, eine angenehme Aussicht aus dem Mitarbeiterrestaurant dar, welches sich im zweiten Obergeschoss befindet.

Die Bäume verzahnen Aussen- und Innenraum und begleiten den Besucher ins Innere. Über das erste Oberlicht im Hallendach wird eine Verbindung zum Dachgarten/ Freilichtauditorium auf der +6.50m Ebene inszeniert.
Der Bodenbelag des Messevorplatzes besteht aus grauen Natursteinplatten in Längsrichtung verlegt, so dass ein dezentes Linienmuster erkenntlich wird. Durch den gleichbleibenden Bodenbelag werden die Besucher wie auf einem ausgerollten Teppich empfangen.
Der Bodenbelag des Platzes endet an den Grundstücksgrenzen und unterscheidet sich leicht vom übrigen Plattenbelag des öffentlich angrenzenden Raumes.
Messeeingang
Der Messeeingang verbindet auf unterschiedlichen Wegen das Stadtniveau mit der
Via Mobile-Ebene und ermöglicht den unterschiedlichen Nutzern eine einfache Orientierung.

Über den Messevorplatz wird man unter das grosse Dach der Messe geführt und gelangt in das zweigeschossige Foyer. Im Inneren übernimmt die Gestaltung des Daches die weitere Führung der Gäste auf das Messegelände. Die zurückspringende 9.50m hohe Glasfassade entlang des Europa-Boulevards und des Messeplatzes taucht das Foyer in ein helles freundliches Licht. Sobald die Lichtintensität in der Tiefe des Raumes nachlässt, bringt ein grosser Dacheinschnitt Tageslicht in den Kassenbereich. Hier hat der Besucher zwei Wahlmöglichkeiten:
Der schnelle Weg: Wer den direktesten Weg wählt, fährt nach der Zugangskontrolle über die Rolltreppe auf die +6.50m-Ebene und geht weiter auf die Via Mobile.
Panorama-Weg: Der zweite Weg über die strassenbegleitenden Rolltreppen, führt auf eine Ankunftsplattform, die den beeindruckenden Blick auf die Frankfurter Skyline offenbart, bevor man in Richtung Messe weitergeht. In diesem Bereich ist es den Hotelbesuchern, wie auch Büromitarbeitern möglich einen direkten Übergang zur Messe zu wählen. Auch diese Ebene ist in einen öffentlichen und kontrollierten Bereich unterteilt.
Der langsame Weg: Der Weg durch das Café führt den Besucher ebenfalls auf die +6.50m Ebene.
Der barrierefreie Zugang ist jederzeit durch Aufzüge gegeben. Die beiden Aufzüge stehen gleich einer massiven beleuchteten Stütze im Eingang und haben in Ihrer Mitte einen Infopoint als Anlaufstelle. Gleichzeitig sind die Aufzugsschächte tragende Stützen für den auskragenden Büroturm. Sie erschliessen darüber hinaus einen in das Hallendach eingeschriebenen “Eventbereich“.
Eventbereich: Der ca. 400m² große Multifunktionsbereich ist allen Nutzergruppen kontrolliert zugänglich. Eine Treppe stellt die Verbindung aus dem +6.50m Geschoss dar. Es gibt direkte Übergänge zum Büroturm, wie zum Hotel. Der Eventbereich öffnet sich zu einem Dachgarten / Freilichtauditorium, welches den Eventbereich bis auf das Hallendach (+16.00m) erweitert.
Vom Freilichtauditorium gibt es wiederum Verbindungen zu den Konferenzbereichen des Büroturmes einerseits und der Hotelbar / Restaurant andererseits. Diese haben im Fugengeschoss ebenfalls grosszügig begrünte Dachterrassen vorgelagert, so dass auch parallel unterschiedliche Veranstaltungen von einer kleinen Kernmannschaft bedient werden können.

Ausgang, der Weg zurück: Die Wegeführung ist effizient und kurzläufig. Hotelgäste haben mit Ihren Chipkarten die Möglichkeit direkt nach den Ausgängen auf der +6.50m Ebene ins Hotel zu gehen ohne vorher ins Erdgeschoss geführt zu werden. Grundsätzlich sind die Wege so angeordnet, dass so wenig wie möglich Kreuzungspunkte entstehen, bzw. dass Warteschlangen vor Kassen den Zugang nicht verstellen.
Vorübergehend hat das messeseitige Foyer zwei Ausgänge auf das Messegelände, wo sie über einen Busshuttle zu den nächsten Hallen gebracht werden.

Büroflächenkonzept

Die zweigeschossige Bürolobby liegt an der westlichsten Ecke des Messevorplatzes. Man betritt Sie nachdem man unter den grünen Arkaden hindurchgegangen ist. Der augenscheinlich öffentlichste Bereich des Büroturmes, das zweigeschossiges Mitarbeiterrestaurant öffnet sich zum Messeplatz hin. Von der oberen Etage des Mitarbeiterrestaurants gelangt man in einen Aussenpatio, welcher in das Vordach eingeschrieben ist. Die Innenfassade der Messeplatzüberdachung besteht aus einer Membran aus weissem Streckmetallgitter, welches Leben hinter der Fassade spürbar werden lässt. Im Fugengeschoss gibt es die Option Konferenzräume anzuordnen. Das Regelgeschoss ist durch die mittige Kernanordnung und dem 1,35 Raster in bis zu 4 Mieteinheiten pro Etage unterteilbar. Somit sind die ca. 950m² pro Etage vielfältig bespielbar.

Hotelkonzept, kleiner aber feiner Fussabdruck
Analog zur Büronutzung befindet sich die Hotellobby im äusseren Bereich des Sockels um nicht vom Messeeingang abzulenken. Der Hoteleingang befindet sich an der Ecke Europa-Allee zur Emser Brücke. Die Lobby ist an der Europa-Allee als zweigeschossige Fassade ablesbar. Ein Pförtner oder alternativ über ein elektronisches Check In gelangt man an den Aufzugsvorbereich, die den Gast direkt ins Hotelfoyer auf der +16.00m Ebene befördern. Hier im Fugengeschoss befindet sich die Rezeption mit Blick auf die Weite der städtischen Dachlandschaft. Das Frühstücks-Restaurant und eine extern betriebene Bar mit Skyline Blick und Dachgärten geben trotz Nähe zum Messegelände das Gefühl von Ruhe.
Sämtliche Serviceräume, Backoffices etc. sind Im Sockel untergebracht. Die 105 Hotelzimmer befinden sich in den sieben Etagen oberhalb der Fuge. Sollte die Hotelnutzung im Verlauf des Planungsprozesses mehr Gewicht erhalten, so wäre es unter Aufgabe des 1,35m Rasters möglich bis zu drei weitere Zimmer pro Geschoss anzubieten. Damit einhergehend wäre auch eine Verringerung der Geschosshöhe für ein achtes Obergeschoss vorstellbar. Da allerdings die Nutzungsflexibilität im Zusammenspiel mit Nachhaltigkeitsgedanken im Vordergrund steht wurde die gesamte Planung und TGA auf die jeweils schlechtesten Umstände ausgelegt. So wurde beispielsweise die Luftwechselrate zur Dimensionierung der RLT Anlage etc. auf Büronutzung ausgelegt.

Umnutzung Hotel zu Büro
Aufgrund seines zentralen Kernes und separaten Zuganges lässt sich der Hotelbereich komplett autark als Büro mit eigenem Zugang und Anbindung an die Tiefgarage umnutzen. Der Grundriss mit ca. 450m² ist geeignet zwei Nutzungseinheiten pro Etage zu realisieren.


Frankfurt, 07.02.2014

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit besticht durch die städtebauliche Komposition in Form von zwei differenzierten Türmen, einem Sockelbau und einem in Lage und Proportion angemessenen Eingangsvorplatz an der Europaallee. Die Ablesbarkeit der Nutzungen in den einzelnen Baukörpern, die durch einen "Bügel" zusammengefasst werden und durch eine horizontale Fuge vom Sockelbau abgesetzt sind, wird sehr positiv beurteilt. Die Verfasser schlagen im Bereich des Messeeingangs eine Absenkung der ansonsten durchgehenden siebengeschossigen Traufkante entlang der Europa Allee vor, was zu der angenehmen Proportion des Platzbereichs beiträgt. Der Vorplatz mit den angelagerten und zum öffentlichen Raum hin orientierten Funktionen und die als öffentliche Nutzung vorstellbaren Bereiche innerhalb des Gebäudekomplexes (Eventbereich, Gastronomie, Dachgärten) bieten vielfältige Optionen zur Belebung der Europa Allee. Nicht überzeugen kann das – gut gemeinte – Angebot an differenzierten Messezugängen; dies würde zur Notwendigkeit einer Vielzahl von Kontrollstellen führen, die hohe Personalkosten erzeugen. Hierauf könnte ohne Nachteil für das Konzept verzichtet werden. Der Messeingang selbst ist wohl proportioniert; ggf. könnte er noch etwas mehr Fläche ‚vertragen‘.
Die Deckenerhebung durch den abgetreppten Dachgarten im Eingangsgebäude öffnet den Blick in Richtung Messe und betont die Laufrichtung. Eventraum und das Freilichtauditorium werden als Angebot verstanden, das zu prüfen wäre. Der Dachgarten wird grundsätzlich positiv gewertet, jedoch ist die Zuordnung zu präziseren. Die Bürogrundrisse sind sehr wirtschaftlich, funktional durchdacht und entsprechen der Anforderung an Unterteilbarkeit in kleinere Mieteinheiten. Funktonal und wirtschaftlich ist auch der Hotelgrundriss organisiert. Der Hoteleingang sollte jedoch an der Europaallee liegen, und auch die innere Erschließung kann optimiert werden. Beides ist jedoch innerhalb des durchdachten Gebäudekonzepts möglich, ohne den Gesamtentwurf in Frage zu stellen. Plastizität und Materialwahl der Fassade sind angenehm, jedoch sollte die Möglichkeit der Differenzierung zwischen Büro- und Hotelbaukörper stärker herausgearbeitet werden.
Die Anforderungen der Nachhaltigkeit sind berücksichtigt, wären jedoch in einer weiteren Bearbeitung zu vertiefen.
Perspektive Europaallee

Perspektive Europaallee

Perspektive Messegelände

Perspektive Messegelände

Perspektive Eingangshalle

Perspektive Eingangshalle

Lageplan

Lageplan

Grundriss EG

Grundriss EG

städtebauliche Einbindung

städtebauliche Einbindung

Konzept Eingangshalle

Konzept Eingangshalle