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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2014

Neubau des Pfarrzentrums St. Adelheid

3. Preis

Preisgeld: 3.600 EUR

Bousset Duda Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

In zwei zueinander versetzten Baukörpern vor quadratischer, den Kirchengrundriss spiegelnder Grundfläche organisieren die Verfasser das Pfarrheim und die Wohnungen. Durch diese Anordnung gelingt die Öffnung des öffentlichen Raumes der Fußgängerzone in den Binnenbereich des Kirchhofs und die offene Durchwegung des gesamten Ensembles. Es entstehen so reizvolle Wege- und Raumbeziehungen, die in ihrer Differenzierung an das alte Ensemble erinnern und vielfältige Nutzungen zulassen.

Diese von den Verfassern gewünschte Öffnung wird durch die nach allen Seiten gleichwertig mögliche Funktionsanordnung gestärkt, die eine Einsichtnahme und »soziale Kontrolle« ermöglichen und nicht zu unbeobachteten Räumen führen.

Foyer und Café liegen richtig um den Kirchenvorplatz Spielplatz, der Pfarrsaal ist allerdings durch die WC-Anlagen unnötigerweise vom Foyer abgetrennt. Gleichwohl liegt er gut zu den öffentlichen Außenbereichen, insbesondere die Öffnung zum Kirchplatz ist positiv zu werten.

Der Gedanke, das Pfarrheim als prinzipiell offenen Baustein des Gemeindelebens zu inszenieren wird positiv gesehen und interpretiert das Bauwerk als wichtige Nahtstelle zwischen Gemeinde und Öffentlichkeit. Allerdings ist die direkte Anbindung des Pfarrheims an die Kirche nicht gegeben, auch ist die Sichtachse von der Elisabeth-Langgässner-Straße durch das Wohnhaus gestört. Auch wurde der der »Öffnungsidee« geschuldete Verlust der »Klösterlichkeit« des vorhandenen Ensembles bemängelt.

Die Wohnungen zur Fußgängerzone sind nicht machbar, ebenso wird die Anordnung der oberirschen Stellplätze kritisiert. Das Wohnhaus organisiert die Wohneinheiten um einen zentralen, natürlich von oben belichteten Treppenraum, der über die Erschließungsfunktion hinaus zum Raumerlebnis werden könnte. Gleichzeitig ermöglicht er eine hohe Flexibilität.

Die Fassaden sind maßstäblich und diszipliniert gestaltet, und binden sich wohltuend in den Bestand ein, allerdings wird die Fassadentypologie des Wohngebäudes kontrovers diskutiert.

Wenn auch die noch mangelnde Ausarbeitung der Freiräume kritisiert wird, besonders die Anordnung der Stellplätze, wird die Arbeit als wertvoller Beitrag hoher architektonischer und städtebaulicher Qualität gewertet.