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Verhandlungsverfahren | 05/2014

Generalplanungsleistungen für den Neubau des Freibades in Waldkirch (Ortsteil Kollnau)

Gesamtperspektive

Gesamtperspektive

Zuschlag

Kauffmann Theilig & Partner, Freie Architekten BDA, Partnerschaft GmbB

Architektur

Erläuterungstext

Das neue Freibad in Waldkirch wird mit behutsamen aber wirkungsvollen Mitteln überarbeitet und attraktiviert:
Das Freibad wird künftig im Wesentlichen von Norden über die Hauptstraße erschlossen. 105 Parkplätze, sowie 80 Zusatzstellplätze auf einer kombinierten Park- und Veranstaltungsfläche aus Schotterrasen sind richtigerweise nahe zum Eingang vorgelagert.
In direkter Lage am regionalen Radwegenetz und in Anbindung an die umliegenden Ortschaften werden ca. 80 Fahrradstellplätze im Eingangsbereich angeordnet.

Der bestehende Eingang auf der Süd-West-Seite hat künftig nur reduzierte Bedeutung, bleibt aber bestehen.
Das heterogene Gelände im Bogen der Elz, erhält eine räumlich wirksame, topografische Fassung. Sie bindet die Teilflächen des Geländes zusammen, ist differenziert bepflanzt und nimmt die notwendige Zaunanlage unauffällig auf:
- Der vorhandene Hochwasserschutz zur Elz mit dem Uferweg sind Bestandteil der Figur.
- Im Westen wird das bestehende Eingangsgebäude rückgebaut. Die externen Sportumkleidebereiche im Soutarain bleiben bestehen und werden mit der topografischen Maßnahme als Freibad-Liegefläche überformt. Der ergänzende Zugang von Westen ist in die Maßnahme integriert.
- Die Abgrenzung nach Norden und Westen, zum Sportplatz hin, wird ebenfalls durch eine landschaftliche Modulierung erreicht. In diese Hügelfigur ist sowohl die bestehende Tribünenanlage als auch das neue Umkleidegebäude integriert. Das begrünte landschaftliche Dach kann als Erweiterung der Liegewiese genutzt werden.
- Der Eingang an der Nordseite ist paralell zum Nord-Süd gerichteten Sportplatzgelände mit zwei Baumreihen markiert. In der verbleibenden Tasche (östlich davon) werden die Sportfelder des Freibades in einem sinnvollen Teilraum angeboten, in logischer Ergänzung der bestehenden Freizeit- und Sportflächen. Mit dem bestehenden Kanuclub, dem Tennis- und Sportverein bieten diese Sportfelder ein zusätzliches Angebot für die Vereine, ggf. auch separat nutzbar.

Wir schlagen vor, die bestehenden Schwimmbecken soweit möglich im Rohbau zu erhalten, zu ergänzen und mit einer Edelstahlschale auszukleiden:
- Das bestehende 50-m-Schwimmbecken bleibt in seiner Lage bestehen, wird jedoch vom Sprungbecken getrennt, ostseitig geringfügig verlängert und dann mit einer Edelstahlinnenschale ergänzt.
- Das Sprungbecken bleibt prinzipiell in seiner Lage bestehen, wird jedoch vom 50-m-Schwimmbecken getrennt und als Edelstahlbecken ausgeführt.
- Das Kinderplanschbecken bleibt erhalten und wird baulich aktualisiert, sowie in den zukünftigen Kleinkinderspielbereich integriert.
- Das neue Nichtschwimmerbecken findet eine sichere Lage auf der Ostseite, öffnet sich nach Süden und Westen und erhält eine zeitgemäße Ausstattung.


Freiraum und Gestalt

Wir verzichten auf (zusätzliche) sichtbare Gebäude. Das Umkleidegebäude verschwindet im Innenbogen auf der Westseite unter einem grünen Hügel und sein Dach wird zur südorientierten Liegewiese. Lediglich zwei verglaste Anschnitte des Hügels signalisieren die großzügigen Zugänge zum neuen Umkleidebereich.

Es entsteht dadurch eine zusammenhängende, großzügige Freibadfläche.

Die vorhandenen Schwimmbecken werden erhalten und ergänzt. Schwimmerbecken und Sprungbecken einerseits, Kinderplanschbecken und Nichtschwimmerbecken andererseits werden mit gemeinsamen Beckenumgängen zu gut nutzbaren Bereichen zusammengefasst. Das bestehende Gebäude auf der Westseite wird als Café weiter entwickelt und mit einer Terrasse ergänzt.
Auf den Belagsflächen zwischen Café und Lounge Deck wird es ein Angebot von Spielfeldern für Schach und Mühle geben.

Die großzügige Liegewiese erhält die bestehenden, schattenspendenden Bäume weitgehend und ergänzt sie mit standorttypischen Solitären.

Die befestigten Flächen erhalten einen Belag aus Betonwerkstein mit sandfarbiger Oberfläche.

Der bestehende Technikbereich auf der Nordseite im Untergeschoss wird im Erdgeschoss im Zusammenhang mit dem Umkleidegebäude ergänzt und hat so eine zentrale und kompakte Lage mit wirtschaftlichen Raumhöhen.

Alle tragenden und erdberührenden Bauteile bestehen aus Stahlbeton. Die geöffneten Fassaden erhalten eine gleichmäßig gegliederte, einfach verglaste Pfosten-Riegel-Fassade. Die Dachbegrünung, extensiv und intensiv findet Anschluss an die bestehende Topografie.


Technische Ausrüstung

Abwasser -, Wasser-, Gasanlagen
Die Erschließung des Freibadgeländes erfolgt über das bestehende Gebäude von der Straße am Elzufer aus. Für die Wasserversorgung des sanierten Freibadbereiches sollte eine neue Hauswasserzuführung in die Technikzentrale erfolgen.
Über das Wasserleitungsnetz wird die Wassernachspeisung für die einzelnen Beckenkreisläufe sichergestellt.
Bei den sanitären Einrichtungsgegenständen wird ein robuster Qualitätsstandard gewählt, der den Ansprüchen eines Freibades entspricht.
In den Duschräumen werden in jedem Fall Selbstschlußarmaturen eingesetzt.
Die Erwärmung des Duschwassers erfolgt über die Heizungsanlage.

Wärmeversorgungsanlagen
Die Erschließung des Freibadgeländes erfolgt über das bestehende Gebäude von der Straße am Elzufer aus.
Die Grund-Beheizung der Badebecken erfolgt durch eine Solar-Absorberanlage.
Zusätzlich können zur Beckenerstaufheizung und Stütztemperaturhaltung bei Schlechtwetterperioden die Badebecken über Wärmetauscher, die über das Heizungssystem versorgt werden, beheizt werden.
Hierzu wird ein Gasbrennwertkessel mit ca. 650kW vorgesehen, über den auch die Brauchwassererwärmung für Duschen etc. gewährleistet wird.

Lufttechnische Anlagen
Für innenliegende WC- und Duschräume bzw. Personalumkleiden werden einfache dezentrale Zu- und Abluftanlagen vorgesehen. Die Lüfter werden betriebsabhängig über Zeitprogramme, Feuchtefühler bzw. über Lichtschaltersteuerung mit Nachlaufrelais geschaltet.

Starkstromanlagen
Die Erschließung des Freibadgeländes erfolgt über das bestehende Gebäude von Straße am Elzufer aus. Hier ist vorgesehen die Zählerverteilung aufzubauen mit entsprechenden Verbrauchserfassungen für das Freibad, Hausmeisterwohnung und Cafeteria.
Von dieser Zählerverteilung aus erfolgt die Versorgung der Niederspannungs-auptverteilung im Technikbereich, von welcher sämtliche notwendigen Verbraucher sowie die Gewerkeschaltschränke der Heizungs- und Badewassertechnischen Anlagen versorgt werden.
Als Netzform wird grundsätzlich ein TN-S - Netz aufgebaut. Sämtliche Steckdosenstromkreise werden zusätzlich über RZD-Schutzschalter gesichert.
Die Auswahl der Beleuchtungskörper erfolgt in der entsprechenden Schutzart der Raumbereiche.
Es werden energiesparende Leuchtmittel bzw. soweit wie möglich
LED-Beleuchtungskörper eingesetzt.
Unterwasserscheinwerfer in den einzelnen Becken sind nicht vorgesehen.
Auf dem Freibadgelände werden LED-Mastleuchten platziert. Die Beleuchtungsanlagen der Parkplätze ist nicht Bestanteil der Planung.
Auf dem neuen Umkleide- / Technikgebäude ist eine äußere Blitzschutzanlage vorgesehen. Für den inneren Überspannungsschutz sind „Grobschutz“ und „Mittelschutz“ in den Unterverteilungen berücksichtigt.
Leitfähige Teile werden grundsätzlich in den örtlichen Potentialausgleich einbezogen.

Nutzungsspezifische Anlagen (Badetechnische Anlagen)
(siehe hierzu auch Schema Badewasser für Sport- und Nichtschwimmerbecken)
Die Aufbereitung des Badewassers erfolgt nach DIN 19643.
Für alle Beckenwasser-Kreisläufe wird die Verfahrenskombination Flockung – Filtration - Chlorung vorgesehen.
Zur Filtration des Beckenwassers werden Mehrschichtdruckfilter nach DIN19605 eingesetzt. Die Filter werden als Stahlkessel mit Innenauskleidung oder als GFK-Filterkessel ausgeführt.
Zur Desinfektion wird Chlorgas verwendet. In einem separaten Chlorgasraum, der den Vorschriften zur Aufstellung und Verwendung von Chlorgas entspricht, wird eine Vollvakuumchlorgasanlage mit den zugehörigen Sicherheitseinrichtungen aufgestellt.
Die Beckenwasserkreisläufe werden jeweils mit einer eigenen Meß- und Regeltechnik ausgerüstet. Durch diese MSR- Anlagen erfolgt die automatische Regelung der Hygieneparameter freies Chlor, pH-Wert und Redox-Potential. Zu Energieeinsparung kann, in Abhängigkeit der Messwerte, die Umwälzmenge bedarfsabhängig gesteuert werden. Hierfür sind die Umwälzpumpen mit Frequenzumformern ausgerüstet.
Die Badebecken (KG 300) werden als Edelstahlbecken mit vertikalen Beflutungssystemen ausgeführt. Hierbei werden 100 % des Reinwasservolumenstroms über Einläufe im Beckenboden eingebracht. Das Rohwasser wird zu 100 % über allseitige Überlaufrinnen abgeführt und in die jeweiligen Schwallwasserbehälter abgeleitet.
Die Schwallwasserbehälter werden in WU-Beton ausgeführt.
Jeder Umwälzkreis erhält einen separaten Schwallwasserspeicher. Durch die Trennung der Umwälzkreisläufe besteht die Möglichkeit die Becken unterschiedlich zu temperieren.
Die Füllwassernachspeisung erfolgt mit Brunnenwasser aus der Eigenwasserversorgung. Sofern erforderlich kann aber auch Trinkwasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz verwendet werden.
Zur Aufnahme und Zwischenspeicherung des bei der Filterrückspülung anfallenden Schlammwassers ist ein Pufferspeicher vorgesehen, da erfahrungsgemäß die kurzfristig anfallenden großen Wassermengen nicht direkt abgeleitet werden können.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit den Speicher eventuell als Absetzbecken zu nutzen, um Klarwasser über einen speziellen Klarwasserabzug der Vorflut zuzuführen. Die Klarwasserableitung in einen Vorfluter oder in die Regenwasserkanalisation würde erhebliche Betriebskosten einsparen, da die Abwassergebühren reduziert werden. Die Einleitung in die Vorflut ist jedoch in jedem Fall genehmigungspflichtig und muss gesondert untersucht und beantragt werden.
Zur Filterrückspülung wird zusätzlich ein separater Rückspülbehälter vorgesehen. Dieser Speicher dient auch der Wärmerückgewinnung. Über Stetsabläufe aus den Reinwasserleitungen der einzelnen Umwälzkreisläufe wird Wasser entnommen, über einen Wärmetauscher entwärmt und in den Rückspülbehälter zur Bevorratung eingeleitet. Im Gegenstrom wird kaltes Wasser aus dem Leitungsnetz vorgewärmt und in die Schwallwasserbehälter nachgespeist.
Die Grund-Beheizung der Badebecken erfolgt durch eine Solar-Absorberanlage.sätzlich können zur Beckenerstaufheizung und Stütztemperaturhaltung bei Schlechtwetterperioden die Badebecken über Wärmetauscher, die über das Heizungssystem versorgt werden, beheizt werden.
Durch den Einbau einer speicherprogrammierbaren Steuerung wird ein vollautomatischer Betrieb der Umwälzanlagen sowie sämtlicher Attraktionseinrichtungen und der Meß- und Regeltechnik gewährleistet.
Die Filterrückspülung erfolgt halbautomatisch über Pneumatikklappen.
Durch verschiedene Badewasserattraktionen wie z. B. Massagedüsen, Nackenduschen, Luftsprudeleinrichtungen, Unterwasserliegen, Strömungskanal etc. werden zusätzliche Anreize für die Besucher geboten.
Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Modell

Modell

Zugangsperspektive

Zugangsperspektive