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Mehrfachbeauftragung | 07/2014

Umgestaltung Denkmalplatz

Blick auf Platzfläche mit Denkmal und Wasserachse

Blick auf Platzfläche mit Denkmal und Wasserachse

Teilnahme

scape Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

„Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“ Mahatma Gandhi

Aufgrund seiner zentralen Lage innerhalb der Fußgängerzone und Altstadt kommt dem
Denkmalplatz eine hohe Bedeutung für die Stadtstruktur Leers zu. Das vorhandene Denkmal spielt dabei als bedeutendes städtebauliches und historisches Element eine wichtige Rolle für die Identität des Platzes.Das Konzept macht die historische Bedeutung des Platzes als „Denkmal-Platz“ und Mahnmal für den Frieden zum Ausgangspunkt für den Entwurf. Das Zentrum des Platzes wird von drei trapezförmigen Pflasterintarsien gebildet, die die historische Formensprache des dreieckigen Platzes nachzeichnen. Die bestehende Wasserachse im südlichen Platzbereich wird zum Denkmal hin erweitert.

Die Oberfläche der Intarsien besteht aus großformatigen Natursteinplatten in warmen
Herbstlaubfarben. Ein durchgängiger Bodenbelag aus hellgelb-grau changierendem Naturstein prägt die umgebende Platzfläche und verbindet die verschiedenen Teilräume des Denkmalplatzes. Der bestehende, prägende Baumbestand im Osten des Platzes bildet das Rückgrat der Planung. Der grüne Charakter des Platzes wird durch den Erhalt der prägenden Bestandsbäume und drei Neupflanzungen am nördlichen und südlichen Platzrand, als Verknüpfung zwischen dem öffentlichen und halböffentlichen Raum sowie auf einer Intarsie im Westen des Platzes, betont.
Der Denkmalplatz fungiert als Ort der Begegnung und des Verweilens und ist durchgängig
ebenengleich gestaltet und barrierefrei erschlossen. Das offene Platzkonzept ermöglicht weiterhin die flexible Nutzung für Veranstaltungen, Außenbestuhlung der Gastronomie und für den Lieferverkehr. Die drei Intarsien im Zentrum des Platzes werden durch die Weiterführung der Gebäude- und Straßenfluchten gebildet, und öffnen sich jeweils in Richtung Norden des Platzes. Thematisch greifen die Intarsien das Themenfeld Krieg, Frieden und Gedenken auf; jedes „Zeitfenster“ ist einem Jahrhundert gewidmet. Die zentrale Intarsie mit der bestehenden Denkmalsäule ist dem 19. Jahrhundert gewidmet und erinnert an die Toten des deutsch-französischen Krieges 1870/71. Hier steht das Denkmal in seiner ursprünglichen Position, jedoch ohne die bestehenden Poller und
Mastleuchten, die den Blick auf das Denkmal beeinträchtigen. Die im Süden des Platzes
befindliche Wasserrinne wird bis in die Nähe des Denkmals mit einer offenen Rinne verlängert. Im befahrbaren Bereich ist sie mit einer ornamentalen, gußeisernen Abdeckung versehen, die die Fließrichtung des Wassers veranschaulicht.
Auf der östlichen Intarsie, die das 20. Jahrhundert aufgreift, findet der z. Zt. in direkter
Nachbarschaft zur Denkmalsäule aufgestellte Gedenkstein für die Toten des zweiten Weltkrieges von 1939-1945 einen neuen Platz. Die zwei bestehenden Großbäume werden erhalten und aufgrund ihrer Höhenlage mit einer ca. 50 cm hohen Stahlkante eingefasst, die jeweils an einer Seite mit einer Holzauflage ausgestattet ist und als Sitzmöglichkeiten dienen. An der südöstlichen Seite der Intarsie befindet sich eine 5 m lange Holzbank, die zusätzlich zum Verweilen einlädt. Die westliche „Intarsie“ steht für das 21. Jahrhundert. Ihre Stahl-Einfassung auf der östlichen Seite ist mit einer Gravur eines Zitats von Mahatma Gandhi versehen, das den Blick mahnend in die
Zukunft richtet: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, denn Frieden ist der Weg.“ Eine neu gepflanzte Winterkirsche (Prunus subhirtella 'Autumnalis'), die ab November bis in den Vorfrühling mit weißrosafarbenen Blüten beeindruckt, wird der tristen Herbst- und Winterzeit zu einem Symbol der Hoffnung.
Der Kandelaber wird in Verlängerung der westlichen Intarsie aufgestellt und betont die
Dreiecksspitze. Das Beleuchtungskonzept sieht vor, den Denkmalplatz mit Mastleuchten und den Bereich zwischen Platzmitte und dem Vorplatz der neuen Sparkasse sowie zwischen Platzmitte und dem Kino mit jeweils einer Lichtlinie auszuleuchten. Neben den Lichtlinien werden bei der Sparkasse und auf dem Vorplatz des Kinos jeweils eine Linde gepflanzt, die die öffentlichen und halböffentlichen Platzbereiche miteinander verknüpfen. Im Bereich des Kinos bietet ein skulpturales Spielelement, das sich in drei unterschiedlich lange und hohe wellenförmige Spielstangen untergliedert, Raum für Aktivitäten wie Balancieren, Klettern und Hangeln. In dem Bereich dieser Spielwellen erweitern kleine Fontänen zusätzlich das Spielangebot auf dem Platz.
Freiraumplanerisches Konzept 1:500

Freiraumplanerisches Konzept 1:500

Gestaltungsplan 1:250

Gestaltungsplan 1:250

Pflasterdetail 1:50

Pflasterdetail 1:50

Schnittansicht

Schnittansicht

Blick über die Platzfläche

Blick über die Platzfläche