Aufstockung Bürotrakt der BJB GmbH & Co. KG

Der Grundstein zum weltweiten Aufstieg der Firma BJB GmbH & Co.KG Arnsberg wurde im Jahre 1867 gelegt. Fundament des langjährigen Erfolges des Familienunternehmens ist zum einen und vor allem die Beständigkeit, zum anderen die Unternehmenskultur, die sich durch soziale Verantwortung, enge Kommunikation und kurze Entscheidungswege auszeichnet. Im Hinblick auf die traditionsreiche - ca. 140 Jahre lange - Firmengeschichte ergänzt die geplante Aufstockung respektvoll den Gebäudebestand und integriert somit zeitgenössische Architektur in den Kontext industrieller Bauten. Aus Achtung vor dem bestehenden Gebäude - Ensemble aus Ziegelsteinen im Reichsformat, das durch eine gestalterisch anspruchsvolle Fassadengestaltung mit Pilastern und Fenstern mit Stichbogen geprägt ist, wird das aufzustockende Geschoss mittels einer horizontalen Fuge zum Bestandsgebäude errichtet und lässt die Aufstockung über dem Bestand ‚schweben’. In Bezug zum Sauerländer Dom, der als Bauwerk aus Ziegeln die Stadteinfahrt prägt, wird das historische Ziegel-Sichtmauerwerk der Gebäude 1, 2 und 4
freigelegt, um die Historie des Unternehmens darzustellen & das ursprüngliche Fassadenbild wieder herzustellen.

Zugang & Organisation & Gebäudehülle
Der Haupteingang des Gebäude-Ensembles wird nicht verlegt und bleibt im Gebäude 31. Allerdings wird die Erschließung des Gebäudes 1 vom 1.OG zentral, übersichtlich und repräsentativ in das Erdgeschoss verlegt. Dort wird im Zusammenhang mit dem erhaltenswerten Treppenhaus ein transparent gestalteter Aufzug eingefügt.

Die Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche \'Bauhaus\' aus Gebäude 4 - 3.OG wird zentral und repräsentativ in das Gebäude 1 - 4.OG verlegt. Zusammen mit dem dort gelegenen Konferenzraum, den dazugehörigen Aussichtsterrassen mit Blick auf das BJB Firmengelände und den Sauerländer Dom erhält das Unternehmen einen attraktiven und gut platzierten Veranstaltungsbereich für zum Beispiel Konferenzen oder Präsentationen. Die ehemaligen Flächen im 3.OG - Gebäude 4 werden im 1. BA neu strukturiert und mit Büronutzung belegt.

Die Bürofläche im 4. OG wird als kommunikativer Ort, der die Gemeinschaft, die Unternehmenskultur, die Begegnung und die persönlichen Synergien fördert, horizontal - der Unternehmensstruktur entsprechend - oberhalb des dritten Obergeschosses organisiert. Durch die unterschiedlichen Gebäudetiefen der vorhandenen Bausubstanz ergeben sich in den neuen Räumlichkeiten differenzierte Büroräume, die diverse Nutzungsmöglichkeiten - eine Zellenbürozone sowie eine Kombibürozone - zulassen. Die Zellenstruktur unterstützt die isolierte und konzentrierte Einzelarbeit, wohingegen beim Kombibüro zur Förderung des Informations-und Wissenstausches Flächen
in der Mittelzone für Interaktion und Kommunikation ( Begegnungszone ) zur Verfügung gestellt werden. Das flexible Glas-Trennwandsystem der Bürobereiche strukturiert die Fläche und bringt eine gewisse Transparenz in den Innenraum. Eine individuelle Veränderung der Büros ist jederzeit möglich.

Im Sinne von Ästhetik, Innovation und Ökologie wurde für die Fassade ein spezielles Fassaden- und Klimakonzept entwickelt. Die Fassade wird als Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgeführt. Die Verglasung mit im Scheibenzwischenraum integrierten Retrolamellen (z. B. Firma Okalux ) konzentriert thermische Hülle, Sonnenschutz und Lichtlenkung innerhalb einer Schicht. Flächenbündig integrierte Kipp - Flügel ermöglichen eine natürliche Belüftung. Während der Eindruck der Lamellengläser von außen je nach Tageszeit und Lichtsituation zwischen gläsern transparent und geschlossen changiert, bestehen von innen jederzeit uneingeschränkte Ausblicksmöglichkeiten.
Tagsüber wird das Aussen zum Inneren - nachts kehrt sich die Lichtwirkung um.

Tragwerk
Das Tragwerk wird konventionell aus Stahl-Normprofilen erstellt. - Eine Vorfertigung von Stahl-Rahmenelementen wirkt bauzeitverkürzend.