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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Umbau Operationsbereich Krankenhaus Dornbirn

4. Rang

Baumschlager Hutter Partners

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Architektonische Qualität:

Der Planungsperimeter wird lediglich im Westen weitestgehend genutzt. Im Norden zur Ach ist die Erweiterung für den Erhalt des Baumbestandes und für eine möglichst gute Belichtung der Funktionsräume in den darunterliegenden Geschossen äußerst gering gehalten und beschränkt sich auf die sterile Aufschließung der 7 Operationssäle und eine deutliche Erweiterung im Bereich der zentralen Achse zur Aufnahme der neu geschaffenen Sterilisation. Die Vergrößerung der Technik im 2. OG ist sinngemäß in Form eines längs gestreckten Dachaufbaus zentral über den Operationssälen vorgesehen, was auch eine schrittweise Inbetriebnahme gewährleistet. Die Materialität der Zubauten, hell eingefärbter Sichtbeton mit großzügigen Verglasungen, orientiert sich an der hinterlüfteten silbrigen Metallfassade der jüngsten Erweiterung auf der Südseite des Krankenhauses und an der Betonstruktur des Bestandes – so die Verfasser.

Die raumhohen und konsequenten Verglasungen im Bereich der neu geschaffenen aber vor allem nach Norden unverständlich schmalen Gänge, sind jedoch etwas stereotyp und plakativ eingesetzt, da vor allem im Westen auch untergeordnete Funktionen angelagert sind, die diesen Aufwand und die Gefahr der Überhitzung nicht rechtfertigen. Es ist dies auch jener Bereich, der gemäß Vereinbarung mit den westlichen Nachbarn zur Vermeidung von übertriebenen Blendungen nur zurückhaltend befenstert werden soll.

Insgesamt leidet das Projekt – trotz aller Übersichtlichkeit und leichten Orientierbarkeit – etwas an der programmatischen und ökonomisch motivierten Verknappung, wo durch notwendige Optimierungen von Funktionsbereichen und technisch erforderliche Nachrüstungen, z.B. durch E-Verteilerräume auf OP-Niveau und nachzubessernde Zuordnungen zu Lasten anderer Funktionseinheiten gingen.

Vollständigkeit und Funktionalität des Raumprogrammes:

Die Schleuse zu den Fast-Track-OP‘s liegt nicht in unmittelbarer Nähe dieser Operationssäle und macht eine Kreuzung des sterilen Bereiches erforderlich. Auch ist der Raum für die OP-Platten nicht den Ein- und Ausschleusungsräumen zugeordnet. Da nur eine mittige Querverbindung zwischen den beiden reinen Längsgängen konzipiert ist, müsste diese für friktionsfreie Abläufe zumindest großzügiger ausgebildet sein. Der Personalaufenthaltsraum in der Zentralsterilisation ist praktisch ohne Tageslicht.

Umsetzbarkeit während des laufenden Betriebes:

Die Baustellenerschließung in den Bauetappen 2, 4 und 5 ist über den neuen Sterilgang und in der Bauetappe 3 über den neuen OP-Zwischengang neben dem neuen Aufwachraum geplant. Damit ist während der Bauetappen 2, 4 und 5 keine einwanfreie Versorgung mit Sterilgut und während der Bauetappe 3 kein einwanfreier OP-Betrieb möglich.