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Kooperatives Planungsverfahren | 11/2014

Innenstadt Bernhausen

Straßen Wege Plätze

Straßen Wege Plätze

3. Preis

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Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Ideen-Konzept bildet einen starken Auftakt indem eine neue Stadtmitte erkennbar ausformuliert wird und sich der bisher heterogene Raum konsequent zu ablesbaren markanten Quartieren entwickeln soll. Dabei wird der Ansatz, „mehr Urbanität durch Dichte“ verfolgt, mit dem Ziel durch mehr Infrastruktur, mehr Einzelhandel und vor allem durch mehr Wohnraum, das städtische Leben zu stärken und den öffentlichen Raum intensiver zu beleben. Begrüßt wird die klare Haltung und konsequente Umsetzung dieses Ansatzes.

Das Bahnhofsreal auf einen zusammenhängenden Platzboden zu stellen, wird gewürdigt und ein identifizierbarer Ankunftsort wird definiert. Die stadträumliche Vernetzung funktioniert gut über den Wechsel öffentlicher städtischer Räume mit Hilfe von ergänzenden Quartiersplätzen und sinnvoll benachbarten Nutzungen wie z.B. Gemeinschaftshaus und Spielplatz am Friedhof. Die durchgängige Platzgestaltung mit großzügigen Streifen auch in die nördliche Altstadt hinein wird kritisch gesehen. Hier verschwimmen die Verhältnisse der Großkörnigkeit im Süden und den kleinteiligen Strukturen nördlich. Da sollte nicht das gleiche Muster verfolgt werden.

Das Ende der Fußgängerzone findet eine würdige Aufwertung vor dem Kirchberg. Der neu geschaffene Hofraum geht jedoch zu Lasten einer kontinuierlichen öffentlichen Raumfolge. Unverständlich ist auch der großflächige neue Baukörper an der Diepoldstraße, der in keinster Weise in die Körnung der stadträumlichen Struktur an dieser Stelle passt und die Kirche eher in den Hintergrund treten lässt.

Intensiv und kontrovers wurde im Preisgericht die neue Dichte südlich der Bernhäuser Hauptstraße diskutiert, mit dem Ergebnis, dass die vorgeschlagene Baumasse für Bernhausen nicht angemessen und die Verwirklichung in Bauabschnitten nur sehr schwer möglich ist. So ließen sich zunächst nur stadträumliche Fragmente verwirklichen, die erst in langfristig eine befriedigende neue Mitte formulieren. Auch wird der Übergang zu der kleinteiligen gewachsenen Struktur in den angrenzenden Räumen als zu hart empfunden.

Bei dem Konzept handelt es sich eher um eine Konversion als um eine Transformation der gewachsenen Mitte. Die Vorschläge zur Verkehrsführung in ihrer unterschiedlichen Ausdifferenzierung funktionieren und unterstreichen das städtebauliche Konzept.

Insgesamt ist dies ein interessanter Beitrag, der allerdings die gewachsene Stadtstruktur zu sehr überformt und auch in der Umsetzung schwierig erscheint.
Lageplan

Lageplan

Lageplan 1. Phase

Lageplan 1. Phase

Nutzungen

Nutzungen

Nutzungen im Block

Nutzungen im Block

Hierarchie des Verkehrs

Hierarchie des Verkehrs